Wenn jemand „Kopfhörer wie die Apple AirPods“ sucht, dann ist häufig gemeint: Ein ähnlich geformtes Modell – also ohne Stöpsel/Einsätze aus Silikon, die ein unangenehmes Gefühl im Ohr verursachen können. Diese Bauart wird auch als „Open-Fit“ oder „Classic Earbuds“ bezeichnet. Wir stellen euch die besten „offenen“ In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth vor, die locker-leicht zu tragen sind.
- 1.Bluetooth-Kopfhörer ohne Silikonaufsätze: True-Wireless, Neckband, Earcuff und Knochenschall
- 1.1.JBL Live Flex 3
- 1.2.Huawei Freebuds 5
- 1.3.Nothing Ear Stick
- 1.4.Creative Zen Air Dot
- 1.5.JBL Tune 215 BT
- 1.6.Huawei FreeClip
- 1.7.Shokz OpenRun Pro
- 2.Earphones (In-Ear-Headphones) oder Earbuds: Was ist der Unterschied?
- 2.1.1. Earphones (mit Gummi)
- 2.2.2. Earbuds (ohne Gummi)
Bluetooth-Kopfhörer ohne Silikonaufsätze: True-Wireless, Neckband, Earcuff und Knochenschall
Schauen wir uns In-Ear-Kopfhörer ohne Gummi-Aufsätze an – die Auswahl ist größer, als man zunächst annehmen mag.
JBL Live Flex 3
GIGA-Tipp Die JBL Live Flex 3 (bei Amazon ansehen) hängen die AirPods (3. Gen.) in mehreren Punkten ab und sind eine der besten Alternativen zu Apples In-Ear-Kopfhörern.
Die JBL Live Flex 3 verfügen über ein nützliches Touch-Display im Lade-Case, das zur Steuerung (Songs, Lautstärke) und zum Einstellen (Equalizer etc.) dient. In die kleine Öse am Case (oben rechts) kann eine Schlaufe geschnürt werden. Das Active Noise Cancelling (ANC) kann immerhin einen Hauch des Umgebungslärms abdämpfen. Zudem sind die JBL Live Flex 3 in vier Farbvarianten erhältlich – wer braucht da noch langweilige AirPods?
Huawei Freebuds 5
Das tropfenförmige Design der Huawei Freebuds 5 (bei Amazon ansehen) ist ungewöhnlich: Die Ohrhörer sehen aus wie erstarrte Flüssigkeit, vor allem die silberfarbene Version wirkt wie ein handgefertigtes Schmuckstück. Technisch sind sie gut ausgestattet, so wird etwa Multipoint Bluetooth („Dual-Verbindung“) unterstützt. Zudem ist Noise Cancelling (ANC) verfügbar – wobei hier die Effektivität eher niedrig ist, da die Ohrkanäle eben nicht komplett abgedichtet sind.
Der Klang kann überzeugen: Detailreich und authentisch, mit einer Prise Bassbetonung. Der individuelle Eindruck ist allerdings stark von der Passgenauigkeit abhängig, die Huawei Freebuds 5 sitzen unserer Einschätzung nach vergleichsweise locker. Erstaunlich gut ist die Klangqualität bei der Nutzung als Headset, die verbauten Mikrofone erfassen zuverlässig die Stimme, die bei Gesprächspartnern dann natürlich wiedergegeben wird. Von daher ein interessanter In-Ear-Kopfhörer für die Nutzung im Home-Office.
Nothing Ear Stick
Die teilweise transparente Aufmachung an Ohrhörern und Case kann sich sehen lassen. Das Modell Nothing Ear Stick (bei Amazon ansehen) stammt vom Hersteller des ebenso durchsichtigen Phone 1 (siehe GIGA-Test). Die Kopfhörer liegen recht luftig im Ohr, die Sprachverständlichkeit beim Telefonieren ist hoch – ein idealer Kandidat fürs Home-Office.
Wir haben die Nothing Ear Sticks ausgepackt und ausprobiert:
Creative Zen Air Dot
Bei Amazon sind unzählige Billig-Kopfhörer von Marken zu finden, von denen man noch nie gehört hat – und vielleicht nächstes Jahr auch nichts mehr hören wird. Umso schöner ist es da, wenn ein vertrauenswürdiger Name mit einem attraktivem Preisschild auftaucht.
Creative Technology ist seit den 1980ern aktiv und hat etwa mit dem „Sound Blaster“ PC-Geschichte geschrieben. Der Creative Zen Air Dot ist günstig (bei Amazon ansehen) und erstaunlich gut. Besonders gefallen haben mir das kompakte Case und der gut abgestimmte Klang. Die Touch-Bedienung ist etwas empfindlich, der Sitz im Ohr (bei mir) etwas zu locker. Alles in allem eine brauchbare Lösung für wenig Geld – und mit einem anständigen Kundendienst, wie es sich für einen Markenhersteller gehört. Da kann man ruhigen Gewissens einen Bogen um unbekannte Namen machen.
JBL Tune 215 BT
Der JBL Tune215 BT (bei MediaMarkt ansehen) reisst kein Loch in den Geldbeutel und das ist gut so. Der In-Ear-Kopfhörer mit Nackenband bietet das Wesentliche, also eine ausreichend gute Klangqualität und eine hohe Akkulaufzeit von bis zu 16 Stunden pro Ladung.
Huawei FreeClip
Diese In-Ears trägt man nicht in den Ohrkanälen, sondern außen an der Ohrmuschel. Sie werden wie ein Schmuckstück eingehängt. Die Huawei FreeClip (bei Amazon ansehen) mit „Earcuff-Design“ sind gewissermaßen Ohrmanschetten. Umgebungsgeräusche (aber auch Lärm) werden normal wahrgenommen und vermischen sich mit laufender Musik.
Ich konnte die Huawei FreeClip einige Tage ausprobieren und war vom Tragekomfort überrascht: Man spürt sie nur ganz leicht, sie sitzen sicher und kann sie sehr lange auflassen. Der Sound ist aber nur mittelmäßig, es fehlt vor allem der Druck im Bassbereich. Aus meiner Sicht eher ein Home-Office-Kopfhörer mit guter Akkulaufzeit (bis zu 8 Stunden pro Ladung), der sich gut für Hintergrundberieselung und auch für Meetings eignet. Die Klangqualität beim Telefonieren war in beide Richtungen solide.
Ein vom Prinzip her vergleichbares Modell sind die Bose Ultra Open Earbuds (bei Amazon ansehen), die im Februar 2024 vorgestellt wurden.
Shokz OpenRun Pro
Schon mal was von Knochenleitungstransduktoren gehört? Damit überträgt der Shokz OpenRun Pro (bei Amazon ansehen) den Schall ins Gehör – über die Wangenknochen, ganz ohne den Gehörgang dabei zu „verstopfen“. Wie das dann bei der Benutzung aussieht, zeigt euch Sarah im Praxiseinsatz:
Ein recht ungewöhnliches Prinzip, das aber funktioniert und sogar ganz gut klingt. Vor allem Sportler sollten sich den OpenRun Pro mal anschauen. Eines ist sicher: Noch freier kann man bei einem Kopfhörer die Ohren wohl kaum haben – mehr dazu in unserem ausführlichen Testbericht.
Der Hersteller bietet auch Knochenschall-Kopfhörer ohne Neckband an, diese nennen sich Shokz OpenFit True Wireless Earbuds (bei Amazon ansehen).
Earphones (In-Ear-Headphones) oder Earbuds: Was ist der Unterschied?
Für die hier beschrieben Kopfhörer-Bauweisen sind zahlreiche unterschiedliche Bezeichnungen zu finden, die nicht einheitlich genutzt werden. Der Grund dafür ist, dass sich die Hersteller nicht auf eine verbindliche und offizielle Nomenklatur geeinigt haben – vielmehr ergeben sich die Bezeichnungen aus dem alltäglichen Gebrauch. Wir ziehen an der Stelle die Definition des US-Magazins Lifewire zu Rate, bei der zwischen Earphones und Earbuds unterschieden wird.
1. Earphones (mit Gummi)
Als Earphones oder schlicht „In-Ears“ werden In-Ear-Kopfhörer bezeichnet, wie sie heutzutage weit verbreitet sind: Zwei recht kompakte Gehäuse werden in den Ohrkanal gesteckt. Sie dichten mittels eines zylinderförmigen Passtücks aus Silikon oder Schaumstoff das Ohr vollständig ab – also ähnlich wie ein Pfropfen oder ein Lärmschutz-Ohrstöpsel („Oropax“). Der Vorteil dieser Bauweise ist eine hohe passive Isolation, es dringt also wenig Umgebungslärm ein. Tendenziell ist auch die Basswiedergabe druckvoller, da hier praktisch keine Schallenergie nach außen verloren geht.
Nachteile: Die starke Abschirmung von der Umgebung ist beim Einsatz im Straßenverkehr eine Gefahr. Ohrenschmalz kann unter Umständen tiefer ins Ohr geschoben werden. Zudem ist das Tragegefühl für manche Menschen unangenehm, sie empfinden Earphones als penetrant und zuweilen sogar schmerzverursachend.
2. Earbuds (ohne Gummi)
Im Gegensatz dazu sind Earbuds nicht ohrabschließend – ihnen fehlt das Passstück. Für gewöhnlich handelt es sich um Hartplastikgehäuse, die so geformt sind, dass sie in die Ohrmuschel (genauer: Gehörgangseingangstrichter, Cavum conchae) eingehängt werden können. Sie schmiegen sich von der Form her an den Ohrkanal an, aber dichten diesen nicht komplett ab – sie sind gewissermaßen „luftdurchlässig“. Das Tragegefühl ist lockerer und freier als bei Earphones, zudem bekommt man als Träger viel mehr von den Umgebungsgeräuschen mit.
Zu den Nachteilen kann ein tendenziell „dünner“ klingender Sound mit weniger Basskraft gezählt werden, was aber häufig durch eine besondere Bassbetonung wieder ausgeglichen wird. In manchen Ohren wollen Earbuds aber einfach nicht halten und fallen sehr leicht heraus – dann hilft nur eine Lösung mit Ohrhaken, diese sind zum Teil auch optional erhältlich.