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Sekundenkleber entfernen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Wenn ihr Sekundenkleber entfernen müsst, habt ihr dazu verschiedene Möglichkeiten. (© IMAGO / Jan Huebner)
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Sekundenkleber wirkt schnell und klebt bombenfest. Schlechte Ausgangsbedingungen, wenn man mal Sekundenkleber entfernen möchte. Wie und womit es trotzdem klappen kann, erklären wir hier.

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Warum kommt Sekundenkleber eigentlich in so winzigen Tuben? Die richtige Antwort lautet vermutlich: Weil ohnehin immer mindestens die Hälfte eintrocknet. Sobald das Zeug mit Luftfeuchtigkeit (nicht mit Luft an sich!) in Kontakt kommt, reagiert es bereits. Wer also Sekundenkleber entfernen muss, wird es fast immer mit der harten Kleberschicht zu tun haben. Wasser hilft eher nicht, da Sekundenkleber ja erst durch Wasser bindet. Je nach Situation können wir zu verschiedenen Methoden greifen.

Sekundenkleber entfernen mit Sekundenkleber-Entferner

Natürlich kann man Sekundenkleber entfernen. Die Chemikalie Cyanacrylat, aus denen der Kleber besteht, kann mit geeigneten Mitteln gelöst werden. Beispielsweise greifen die Flüssigkeiten Aceton oder 2-Butanon auch ausgehärtete Kleberschichten an und lösen sie auf. Aceton findet man u.a. noch in einigen (wenigen) Nagellackentfernern. Man kann es aber auch in Apotheken kaufen. Aber sowohl Aceton als auch 2-Butanon sind gesundheitsschädlich und sollten nicht in längeren Kontakt mit der Haut kommen. Beides ist beispielsweise bei Ebay zu bekommen, wobei etwa 250 ml 2-Butanon um die 7-8 Euro kosten.

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Wer solche Mengen nicht braucht, kann auch zu Fertigprodukten greifen. Pattex bietet einen Sekundenkleber-Entferner an. Und auf den üblichen Handelsplattformen findet man auch NoName-Produkte mit dem gleichen Zweck. Sie enthalten vermutlich ebenfalls einen der beiden Stoffe. Hier muss man einfach abschätzen, wie viel man davon braucht.

Bei Amazon gibt es entsprechende Entferner für Sekundenkleber:

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Übrigens sind Aceton und 2-Butanon zwei sehr aggressive Lösungsmittel! Kunststoffe haben keine Chance gegen sie. Wer also Klebereste aus Kunststofffasern oder von Plastikgegenständen lösen will, kann den Schaden damit noch vergrößern. Im schlimmsten Fall ist der Kleber weg – und das Material darunter auch. Also auf jeden Fall vorher an einer Stelle testen, an der ein solcher Schaden nicht so schlimm wäre!

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Sekundenkleber entfernen mit Hausmitteln

Will man nicht zu so radikalen und gesundheitsschädlichen Mitteln greifen, um Sekundenkleber zu entfernen, dann helfen vielleicht Hausmittel. Prinzipiell muss einmal festgestellt werden, dass getrockneter Sekundenkleber selbst für die Haut nicht besonders schädlich ist. Reibung, Hauterneuerung, Schweiß und Feuchtigkeit sorgen dafür, dass er sich nach wenigen Tagen selbst ablöst. Ein bisschen Knibbeln kann auch nicht schaden.

Die drei meistgenannten Standardmittel gegen die Kleberrückstände sind Öle, Seifen und Hitze.

  • Insbesondere, wenn ihr Sekundenkleber entfernen wollt, der auf Kleidungsstücke getropft ist, wird Speiseöl empfohlen. Es soll gewissermaßen durch die Faser unter den Kleber kriechen und in von dort ablösen, sodass man den Sekundenkleber entfernen kann, indem man kräftig reibt. Dazu soll der Stoff mehrere Stunden im Öl getränkt werden. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich aber nur, wenn man sich auch sicher sein kann, später das Öl ebenfalls aus dem Kleidungsstück zu kriegen. Teure und empfindliche Textilien sollte man dieser Prozedur besser nicht unterziehen. Die werden u.U. aber auch von einem Lösungsmittel angegriffen. Im schlimmsten Fall sollte man hier die Reinigung seines Vertrauens fragen.
  • Seifenlaugen oder Spülmittellösungen werden auch gern empfohlen. Das hilft vor allem dann, wenn man sich Sekundenkleber auf die Hände getropft hat. Ein ausgiebiges Bad in dieser Lauge soll genügend Zeit haben, dass die haut faltig wird und quillt. Danach lässt sich Sekundenkleber entfernen, indem man ihn von der Haut knibbelt.
  • Auf hitzebeständigen Materialien kann man es mit hohen Temperaturen versuchen. Zwischen 80 und 150° Grad sollte die Behandlung erreichen. Das klappt etwa in Backöfen oder mit Heißluft-Föhns aus der Werkstatt. Die Hitze greift den Kleber an, macht ihn rissig und die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der Materialien können evtl. auch dafür sorgen, dass sich der Kleber löst.
  • Seltener erwähnt, aber auch sehr wirksam ist übrigens Kälte! In der Apotheke bekommt man Kältespray zur Behandlung von Sportverletzungen und ambulanten Betäubung. Wenn man damit kräftig auf die Klebereste sprüht, kann man auch sehr häufig den Sekundenkleber entfernen. Aber hier gelten zwei Vorsichtsregeln:
  1. Kältespray ist in Gasform ein Betäubungsmittel. Nur in gut gelüfteten Räumen anwenden.
  2. Kältespray kann Sekundenkleber entfernen - aber auch das Material darunter angreifen. Die Kälte kann Haut und Kunststoff schaden und außerdem wirkt das Mittel bei manchen Stoffen auch wie ein Lösungsmittel.

Übrigens: Auch wenn böse Zungen es behaupten, spielt niemand unserer Bundeskanzlerin ständig einen Streich und benetzt ihre Fingerspitzen mit Sekundenkleber. Sie presst sie Finger vermutlich deswegen häufig so zusammen, weil sie nicht weiß, wo sie mit den Händen sonst hin soll.

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