Völlig unnötig, aber lustig, überraschend oder einfach nerdig – in Software und Betriebssystemen sind oft versteckte Anspielungen oder gar Funktionen versteckt. Wir haben 18 Easter Eggs auf dem iPhone und dem Mac herausgesucht.
Warum heißt es eigentlich „Easter Eggs“? Nun ja – wie Ostereier auf der Wiese sind Botschaften und Funktionen in der Software versteckt. Schon seit 1978 soll es im Technikbereich – genauer gesagt in dem Computerspiel Adventure für Atari 2600 – die von Entwicklern mit einem Augenzwinkern eingefügten Besonderheiten geben. Gehen wir also auf die Suche …
Windows-Bashing
Für jeden einzelnen Mac, für jedes iPhone-Modell hat Apple in macOS ein eigenes Symbol hinterlegt. Dagegen wird ein Windows-PC – zum Beispiel in den Netzwerkverbindungen – mit veraltetem Röhrenmonitor und Blue Screen dargestellt. Der PC ist wohl wieder abgestürzt …
Das selbstironische Nutzerbild
Hier nimmt sich Apple selbst auf die Schippe: Als Benutzerbild kann man in macOS eine Schallplatte wählen. Zoomt man in das Bild hinein, erkennt man die Titel. Es handelt sich um klassische Übertreibungen, die oft in den Apple-Präsentationen fallen. Magisch! Revolution!
Klingende Nachricht
In den Hinweistönen von macOS hat Apple ebenfalls eine Nachricht versteckt: Ein Klang heißt Sosumi. Es soll den Satz „So sue me“ („Verklag mich doch“) darstellen. Der Warnton, der seit 1991 im System ist, richtet sich an die Plattenfirma Apple Crops. Der Mac-Hersteller stand bis 2006 im Rechtsstreit mit dem Musik-Label.
Die Brille von Steve Jobs
Die Brille der Safari-Leseliste in iOS und macOS ist natürlich das Modell von Steve Jobs – links oben zu sehen.
Die Apple-Welle
Die Tonschwingungen im Icon der Sprachnotizen ist nicht irgendeine Welle. So sieht der Frequenzgang aus, wenn man „Apple“ spricht.
Spieleplattform Terminal
Im Terminal von macOS haben Entwickler eine ganze Reihe von Easter Eggs versteckt, darunter Informationen und Spiele. Um sie zu aufzurufen, öffnet man das Terminal (zum Beispiel über die Suche auf dem Mac). In das Fenster kann man nun Befehle eingeben oder einfach hineinkopieren:
Die Weltgeschichte
Was ist passiert, am heutigen Tag, in der Menschheitsgeschichte? Das Terminal weiß es, wenn man den Befehl cat /usr/share/calendar/calendar.history eingibt und dann Enter drückt.
Herr der Ringe
Aber wen interessiert schon die Weltgeschichte, wenn man sich den Kalender von Herr der Ringe anzeigen lassen kann?! Befehl: cat /usr/share/calendar/calendar.lotr
Onkel Doktor
Doch das Terminal zeigt nicht nur Daten an, sondern gibt sich auch als Psychotherapeut aus. Man erläutert sein Problem und Onkel Doktor antwortet – nicht gerade befriedigend allerdings. Befehl: emacs, dann Enter drücken. Nun esc und x gleichzeitig drücken und mit dem Doktor sprechen. Nach jeder Eingabe doppelt Enter drücken.
Pong
Unter anderem diese Spiele sind im Terminal versteckt: Pong – lass den Ball nicht ins Aus gehen.
Spiel starten: emacs -q –no-splash -f pong
Spiel beenden: Tastenbefehl ctrl x drücken, dann ctrl c
Tetris
Auch Tetris lässt sich sehr schön spielen:
Spiel starten: emacs -q –no-splash -f tetris
Spiel beenden: Tastenbefehl ctrl x drücken, dann ctrl c
Think different
Eine Fundgrube für versteckte Botschaften sind die App-Icons. Besonders die „Think Different“-Werbekampagne aus dem Jahre 1997, die mit „Here’s to the crazy ones“ beginnt, wird immer wieder zitiert. Denke das Andere – ein Appell an alle Visionäre, Idealisten und Rebellen.
Heimatwerbung
Außerdem macht Apple fleißig Werbung für die Firmenheimat Kalifornien. Einerseits auffällig, mit den Beinamen von macOS, die Sehenswürdigkeiten des Landes nennen (Catalina, Sierra, El Capitan etc.). Andererseits versteckt: Zum Beispiel grüßt das Mail-Icon aus Kalifornien (früher: Cupertino). Andererseits bewirbt Pages (rechts im Bild) den Highway 1. Man muss nur ganz genau hinsehen …
Pi
Das Eindeutschen dieses Icons misslang: Das Rechner-Icon auf dem Mac zeigt nicht irgendeine Zahl. Man muss sich anstelle des Punktes (wie im Englischen üblich) ein Komma denken. Es handelt sich um die Kreiszahl Pi. Nichts ist unüberlegt gewählt!
Siri
Eine Fundgrube für Easter Eggs ist auch Siri. Apple füttert den Sprachassistenten immer mal wieder mit lustigen Antworten und überraschenden Anspielungen. Insgesamt gibt sich Siri aktuell aber eher unlustig und versucht, informativ zu sein.
Fabelhaft
Hier dennoch zwei weitere Beispiele: Mit dem hier genannten Lieblingstier überrascht Siri mit lokalem Wissen: Ein Elwetritsch ist ein Fabelwesen, dass vor allem in Südwestdeutschland und der Pfalz bekannt ist.
Physikalisch
Die Anspielungen an die Physik und Filme (vor allem Science Fiction) zeigen: Hinter Siri stecken Nerds.
ASCII Wars
Ein paar frühere Easter Eggs gibt es mittlerweile aber nicht mehr. Den telnet-Server mit dem Star-Wars-Film erreicht man nicht mehr. Früher konnte man mit dem Terminal-Befehl telnet towel.blinkenlights.nl das Sterne-Abenteuer im ASCII-Code ansehen.
Slow-Motion
Shift halten und den gelben Button drücken – so legt man ein Dock in Slow Motion in das Dock. Dieses Easter Egg war eigentlich gar kein verstecktes Feature: Apple baute es, um die Animation zur Einführung des Docks von OS X zu zeigen. In der Macworld-Keynote von 2000 nutzte Steve Jobs es mit Begeisterung… Dieses Feature ist mittlerweile aus macOS herausgeflogen – weder in macOS Mojave, noch in macOS Sierra konnten wir es finden.
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