Im Internet ist niemand wirklich anonym. Eine anonyme E-Mail zu verschicken ist deshalb gar nicht so leicht. Wir haben einige Möglichkeiten und Tipps zusammengestellt.
Ein wichtiger Tipp gleich vorab: Wenn man eine anonyme E-Mail verschicken will, um jemanden zu beleidigen oder ihm illegale Daten zu schicken, dann muss man sehr, sehr clever und vorsichtig sein. Auch wenn das bei den meisten Anbietern eines anonymen E-Mail-Services nicht dabei steht, geben die auf Anforderung von Strafverfolgungsbehörden sofort alle Daten raus. Für eine wirklich anonyme und nur extrem schwer zurückzuverfolgende E-Mail muss man sich also eine komplexe technische Infrastruktur schaffen.
Man kann sich z.B. im Tor-Netzwerk verstecken und sich von dort aus dann einen eher dubiosen kommerziellen VPN-Service suchen. Dort eröffnet man einen Account und bezahlt auf anonyme Weise. Danach kann man durch den VPN-Tunnel einen Anbieter anonymer E-Mail-Dienste kontaktieren und seine Mails versenden. Aber selbst dann ist nicht sicher, an welche Verbindungsdaten die Polizei letztlich doch rankommt. Also… Vorsicht! Das gilt natürlich auch für den Fall, dass ihr anonym SMS versenden wollt.
Um auch eure IP zu verstecken, wenn ihr eine anonyme E-Mail schreibt, solltet ihr einen Proxy dazu benutzen. Das Video stellt eucheine Lösung vor:
Anonyme E-Mails vom normalen Konto – der einfachste Fall
Wenn ihr bei Anbietern wie Google-Mail, GMX und Co ein Mailkonto eröffnet, dann sollt ihr nach den Regeln dort eigentlich eure richtigen Personendaten angeben, aber kontrollieren können die das kaum. Gleichzeitig gibt es auch keine Regeln, die euch verbieten, mehrere Konten zu eröffnen. Wenn man also eine anonyme E-Mail verschicken und vielleicht sogar an die Absenderadresse eine Antwort erhalten will, dann ist das definitiv der einfachste Weg.
All diese Anbieter stellen eine Webmail-Oberfläche zur Verfügung, so dass man nicht mal ein eigenes Konto im Mailprogramm einrichten muss. Der Absendername kann frei gewählt werden und der durchschnittliche Empfänger solcher E-Mails kriegt nicht heraus, wer die Mails gesendet hat. Die Verbindungsdaten dürfen die Mailanbieter sowieso nur auf gerichtliche Anweisung herausgeben. Solange man sich also anständig verhält, wird man nicht zweifelsfrei als Absender ermittelt. Schlimmstenfalls enthält der E-Mail-Header im Quelltext die IP-Adresse, von der aus man die Mail versendet hat. Doch der normale User kommt nicht an den Absender heran.
Im Grunde ist das die einfachste Variante, die den gleichzeitigen Vorteil hat, dass man auf diese Weise auch Antworten empfangen kann. Man sollte allerdings sicherheitshalber die Mail von der Webmail-Oberfläche aus verschicken, um keine Rechnerkennungen wie Netzwerknamen preiszugeben.
Anonyme E-Mails empfangen – die gefälschte E-Mail-Adresse
Wenn man nach anonymen E-Mails sucht, dann geht es ja nicht immer darum, selbst anonym Mails zu versenden. Manchmal möchte man einfach bei einer Anmeldung auf einer Webseite nicht seine richtige E-Mail-Adresse angeben, braucht aber die Möglichkeit, etwa einen Bestätigungslink empfangen zu können.In dem Fall braucht man eine anonyme Umleitungs-E-Mail-Adresse. Dann gibt man seine gefälschte Mailadresse an und sobald jemand dorthin schreibt, wird die Mail an das eigentliche Konto weitergeleitet.
Dafür gibt es eine große Zahl an Anbietern. Das Hauptproblem solcher sogenannter Wegwerf-E-Mail-Adressen ist, dass die Web-Seitenbetreiber schnell herauskriegen, wo solche Adressen herkommen und die dann für die Anmeldung sperren. Deshalb muss man ständig neue Dienste suchen.
Hier eine nicht vollständige Liste:
Adresse | Funktionen |
Bietet anonyme E-Mail-Adressen, bei denen man aus verschiedenen Domains wählen kann. Es gibt sogar ein Firefox-Plugin dafür. | |
Funktioniert nur online. Die anonyme Mailadresse hält 24 Stunden und kann auf der Seite des Anbieters empfangen und gelesen werden. | |
Funktioniert ebenfalls nur online. Nur eine Domain als Adressendung. Dadurch wird die Gefahr der Ablehnung höher. | |
Deutsches Angebot, Auswahl aus 4 Domains. Hält 24 Stunden lang. |
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Anonyme E-Mails versenden – ohne Anmeldung und Konto
Natürlich gibt es auch spezielle Seiten, von denen aus man eine anonyme E-Mail versenden kann. Dazu braucht man kein Konto und keine Anmeldung. Einfach die Empfängeradresse eingeben, ein Betreff und die Mail schreiben und los damit! Allerdings darf man hier keine Antwort erwarten. Es soll ja alles anonym und unkompliziert bleiben.
Hier ein paar Anbieter:
Adresse | Funktion |
Unkompliziert, die tatsächliche Zustellung wird zufällig bis zu 12 Stunden verzögert, um Rückschlüsse auf den Absender zu erschweren. | |
Etwas kompliziert zu bedienen. Wenn man sich anmeldet, kann man auch Antworten empfangen. Bis zu 15 Minuten Verzögerung, Dateianhänge möglich! |
Fazit
Wie schon in der Einleitung festgestellt, kann man wirklich anonyme E-Mails nur versenden, wenn man sich gründlich versteckt. Für einen kleinen Scherz sind die Einmalanbieter mit den anonymen Wegwerf-E-Mail-Adressen brauchbar. Für anonyme. Gefälschte Absenderadressen gibt es Anbieter wie TrashMail. Und wenn man einfach nur unerkannt kommunizieren will, dann legt man einfach eine kostenlose E-Mail-Konto unter falschem Namen an.