„Verpasster Anruf: Ungespeicherte Nummer 00224….“ – so sieht es derzeit auf vielen Smartphone-Displays aus. Seit Ende April mehren sich die Meldungen von Telefonbesitzern, die von Nummern mit der entsprechenden Vorwahl angerufen werden oder einen solchen verpassten Anruf auf dem Bildschirm vorfinden. Doch was steckt hinter diesen Anrufen?
Meist wird nur einmal klingeln lassen, bevor der Anrufversuch abgebrochen wird. Die Vorwahl +224 führt auf das afrikanische Land Guinea zurück.
Anruf aus Guinea? Nicht rangehen oder zurückrufen!
Sollte man dort keine Verwandten oder jemanden Bekanntes haben, der derzeit Urlaub in Westafrika macht, wirkt dieser Anruf verdächtig. Tatsächlich berichten seit Tagen zahlreiche Telefon-Besitzer davon, von einer Nummer aus Guinea angerufen zu werden. Nummern, die bereits gemeldet wurden, lauten unter anderem +22455010741, +22455010850, +22455010651 oder +22455079052. Die Nummern wechseln regelmäßig.
Genervt von unbekannten Anrufern? So kann man Nummern mit einem Android-Gerät blockieren:
- Besonders betroffen scheinen vor allem o2-Nutzer zu sein. Daher ist davon auszugehen, dass es sich um automatisierte Anrufe von einem Dialer handelt. Dabei geht ein Anruf an mehrere Personen gleichzeitig raus. Geht eine Person ans Telefon, werden die restlichen Anrufversuche abgebrochen, weshalb Anrufe dieser Art meist nur wenige Sekunden auf dem Display zu sehen sind.
- Erhält man einen Anruf dieser Art, sollte man unter keinen Umständen rangehen oder zurückrufen!
- Besonders ein Rückruf kann mehrere Euro pro Minuten kosten. Solltet ihr euch im Ausland mit einem deutschen Mobilfunktarif befinden, können auch Kosten enstehen, wenn ihr den Anruf entgegennehmt.
- Falls ihr aus Versehen oder ohne zu wissen, wer hinter der Nummer steckt, zurückgerufen habt, könnt ihr der nächsten Rechnung bzw. dem Einzelverbindungsnachweis entnehmen, ob Kosten für den Anruf angefallen sind. Bei Unstimmigkeiten empfiehlt es sich, euren Anbieter zu kontaktieren, so etwa unter der o2-Hotline.
Bereits Ende 2013 gab es eine große Welle von Spam-Anrufen aus Guinea. Damals waren überwiegend BASE-Teilnehmer von den störenden Telefonaten betroffen.
So kann man unbekannte Anrufe aus Guinea sperren.
Einige Nutzer haben bereits einen Rückruf getätigt. Nutzerberichten zufolge meldet sich eine weibliche Person, die man jedoch nicht verstehen kann. Natürlich kann man die Rufnummer blockieren. Allerdings wechseln die Nummern häufig, so dass die Sperre nicht lange wirksam bleibt.
Wer nicht nur eine einzelne Nummer sperren will, sondern den ganzen Vorwahlbereich Guineas (+224) von eingehenden Anrufen ausschließen will, kann auf dem Android-Gerät zum Beispiel auf die Funktionen der App „Calls Blacklist“ zugreifen. Neben der Sperre anonymer Anrufer gibt es hier auch die Möglichkeit, Telefonnummern, die mit einer bestimmten Ziffernfolge wie einer Vorwahl anfangen, auszuschließen.Grundsätzlich sollte man bei Anrufen von unbekannten Nummern nicht sofort rangehen. Auf dem iPhone findet man direkt in iOS und ohne zusätzliche App die Einstellung, anonyme Anrufer zu sperren. Häufig finden sich bei dubiosen Anrufern über eine Google-Suche bereits Berichte anderer betroffener Nutzer.