Früher hat man noch Passanten fragen müssen, wenn man ein Foto von sich vor einer Sehenswürdigkeit oder ähnlichem haben wollte. In Zeiten von Smartphones und guten Handy-Kameras braucht man nur noch einen langen Arm, um ein „Selfie“ zu schießen. Damit die Selbstportraits mit dem iPhone gelingen, findet ihr hier elf Tipps.
Manch einer mag Selfies belächeln. Doch wahrscheinlich hat schon fast jeder Smartphone-Besitzer mal ein Selbstportrait mit der Frontkamera von sich geschossen. Bringt man Fotos aus dem Urlaub zurück, will niemand einfach nur Städte- und Landschaftsbilder sehen, wie sie überall in Reiseführern, Reise-Apps, Google Maps und anderen Onlineportalen herumgeistern, sondern vor allem den Reisenden mit seinen Emotionen .
iPhone-Selfie: So kommt man zum perfekten Bild
Worauf sollte man achten, damit ein Selfie gelingt? Im Folgenden geben wir Tipps und zeigen Beispiele. Einzige Voraussetzung ist eigentlich nur ein iPhone – je neuer, desto besser. Auch bei neuen Modellen hängt die Qualität der Frontkamera der Leistung der Rückkamera hinterher, wobei auch Frontkameras inzwischen auch qualitativ hochwertige Fotos machen. So sind die Verbesserungen der Smartphones der letzten Jahre in einem Selfie deutlich zu sehen. Doch keine Angst, auch mit einem iPhone 6s und folgenden Tipps kommt man an ein schönes Selbst-Foto. Es gilt wie bei den meisten Fotoaufnahmen: Je mehr (Tages-)Licht vorhanden ist, desto besser wird die Bildqualität.
Selfie-Kamera aktivieren
Das Schöne am Selfie ist, dass man auf dem iPhone-Bildschirm direkt sehen kann, wie man sein Gesicht aufnimmt. Dafür muss man die Selfie-Kamera, also die Frontkamera auf der Seite des Bildschirms aktivieren. Hierfür öffnet man die Kamera-App und drückt rechts unten auf die zwei kreisförmigen Pfeile.
Selfie-Kamera des iPhones mit Siri starten
Die Kamera des iPhones kann man aber auch einfach per Siri starten. Das geht sogar, wenn das iPhone gesperrt ist, solange man in den iOS-Einstellungen im Bereich „Siri“ den Aktivierungsbefehl „Hey Siri“ eingeschaltet hat. „Hey Siri! Selfie-Kamera!“ reicht aus, um die Kamera-App im gewünschten Modus zu aktivieren, ohne auf dem Display herumdrücken zu müssen.
Besonders praktisch ist das zum Beispiel, wenn man Handschuhe angezogen hat. Manchmal scheitert dieser Kniff leider am Sprachassistenten, wenn Siri nämlich statt der Kamera-Funktion bereits erstellte Selfies aus der Fotomediathek heraussucht.
Selfie-Motiv: Emotionen bitte!
Für ein richtig gelungenes Bild benötigt man ein gutes Motiv, das ist die Basis. Passt der Bildausschnitt? Sind sowohl die Personen als auch der Hintergrund gut eingefangen? Emotionen sind fast immer gut, deshalb sollte man natürlich nicht starr und gefühlskalt in die Kamera blicken.
Generell ist bei Selfies viel erlaubt: Angeschnittene Person, angeschnittener Hintergrund, schräg positionierte Kamera (aber wenn, dann ordentlich!) und so weiter. Für die perfekte Anordnung von Vordergrund (also euch) und Hintergrund kann man ruhig auch mal probieren, die Kamera leicht höher oder niedriger zu halten. Anders als bei alten Kameras hat man beim Selfie schließlich unendlich viele Versuche für ein schönes Motiv. „Duckfaces“ sind hingegen schon seit Jahren „out“.
Das richtige Zubehör im Gepäck
Wer oft Selfies schießt, für den dürfte sich folgendes günstiges Zubehör lohnen:
- Mit einem Selfie-Stick erspart man sich Armverrenkungen. Zudem lässt sich der Stab oft so einstellen, dass er auf dem Bild nicht zu sehen ist. Viele Selfies ohne Hilfsmittel zeigen dagegen ausgestreckte Arme.
- Ein Weitwinkel- oder Fisheye-Aufsatz vergrößert den Bildausschnitt. Das eignet sich vor allem, wenn man eine Gruppe aufs Bild bannen will.
iPhone-Selfies: Die Belichtung
Nicht anders als bei einem normalen Foto funktioniert die Belichtungskorrektur in der Selfie-Kamera des iPhones: Dafür bringt ihr die Kamera in Position. Ist das Bild zu hell oder dunkel, tippt ihr auf das Gesicht auf dem Bildschirm, zum Beispiel die Augen. Zieht dann die Sonne nach oben, um das Bild heller oder nach unten, um es dunkler zu machen.
Um die Belichtung und den Fokus zu speichern, den Ausschnitt aber noch etwas zu verändern, haltet den Finger auf der gewünschten Position wie dem Gesicht, bis die Kamera-App „AE-Sperre“ anzeigt.
Auslöser wählen
Manchmal ist es ein Balance-Akt, auf dem iPhone für das Selfie mit dem gewünschten Bildausschnitt noch den Auslöser zu drücken – zumindest solange man den erwähnten Selfie-Stick nicht besitzt. Deshalb solltet ihr nicht vergessen: Auch die Lautstärketasten funktionieren als Auslöser – und zwar beide. Das geht auch über die Buttons eines Kabel-Headsets. Hilfreich kann auch der „Timer“ sein, der sich direkt in der Kamera-App mit einer Vorlaufzeit von 3 und 10 Sekunden aktivieren lässt.
Bild spiegelverkehrt? So ändert man es
Normalerweise wird ein Selfie auf dem Bildschirm zwar wie im Spiegelbild dargestellt, im Ergebnis aber spiegelverkehrt gespeichert. Das macht iOS, damit Schrift im Ergebnis richtig dargestellt wird. Mit einer Einstellung kann man das Bild aber so speichern, wie es im Display angezeigt wird und die Spiegelung ausschalten. Dafür wechselt ihr in die Einstellungen und ruft den Bereich für die „Kamera“-App auf. Hier (de-)aktiviert ihr die Option „Frontkamera spiegeln“, um das Ergebnis euren Wünschen entsprechenden aufzunehmen.
Portrait-Modus des iPhones nutzen
Das Portraitlicht bieten nur die iPhones ab dem X, XS (Max) und XR – und zwar deshalb, weil die Frontkamera die Tiefeninformationen nur bei neueren iPhones erfassen kann. Bei der Rückkamera dagegen können auch ältere Apple-Smartphones mit Dualkamera den Portrait-Modus nutzen. Geht in den Portraitmodus und wechselt hier die Beleuchtung. Apple beschreibt die Effekte wie folgt:
- Natürliches Licht: Das Gesicht in perfekter Schärfe vor einem verschwommenen Hintergrund.
- Studiolicht: Ein klarer Look, bei dem das Gesicht hell beleuchtet wird.
- Konturenlicht: Dramatische Schatten mit hellen und dunklen Bereichen.
- Bühnenlicht: Das hell erleuchtete Gesicht vor einem tiefschwarzen Hintergrund.
- Bühnenlicht Mono (siehe Beispiele oben): Wie Bühnenlicht, aber in klassischem Schwarzweiß.
Portraiteffekte nachträglich anpassen
Noch eine Ergänzung hierzu: Wer seine Fotos im HEIF-Format abspeichert (einstellbar in den iOS-Einstellungen unter „Kamera“ -> „Formate“), der kann auch noch nachträglich Portraitlichteffekte ändern. Hierfür geht man in die Fotos-App, wählt im Album „Porträt“ das gewünschte Bild aus und tippt auf „Bearbeiten“. Jetzt kann man die „Beleuchtung“ austauschen.
So kann man einen Effekt auch wieder aufheben, wenn er nicht gelungen ist, zum Beispiel bei unschönen Kanten.
Blödsinn mit Apps
Apps aus dem App Store bieten vernünftige oder witzige Effekte, die nicht auf die neuesten iPhones beschränkt sind. Eine der bekanntesten Apps ist Snapchat, mit der man verschiedenste Filter, Effekte, Masken und mehr auf das Gesicht legen kann. Achtet bei der Suche nach Apps, nicht jede beliebige Anwendung herunterzuladen, die euch Effekte verspricht. Oft verstecken sich in solchen Spaß-Anwendungen Abo-Fallen und Datensammler. Achtet also auf die Bewertungen.
Live-Selfie mit dem iPhone
Man kann seinem Porträt noch etwas mehr Ausdruck verleihen, indem man in der iOS-Kamera-App den „Live-Modus“ über die drei Kreise aktiviert.
In der Mediathek (siehe Screenshots oben) wählt man zwischen den Live-Foto-Effekten „Endlosschleife“, „Abpraller“ und anderen Spielereien. Beim Ausdrucken ist das Bild allerdings wieder statisch… Tipp: So wie hier solltet ihr es nicht machen: 28 Kleinanzeigen-Verkäufer, die versehentlich Nacktbilder hochgeladen haben.
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