Die Telefonnummer, mit der man sich bei WhatsApp angemeldet hat, reicht aus, um komplett überwacht zu werden oder jemanden zu stalken. Ein Softwareentwickler hat die Sicherheitslücke des Messengers nun aufgedeckt und die Möglichkeiten aufgezeigt. Ein erschreckendes Szenario.
WhatsApp: Überwachen und stalken kinderleicht
WhatsApp ist ohne Zweifel der meistverbreitetste und beliebteste Messenger der Welt. Auf so gut wie jeder Plattform kann man über die App miteinander kommunizieren, ohne dafür zahlen zu müssen. WhatsApp ist aber nicht sicher – das haben schon frühere Berichte bestätigt. Nun macht ein neuer Fall die Runde, der die Überwachung und somit das Stalken von Personen erlaubt, von denen man nur die Telefonnummer benötigt. Man muss nicht einmal in Kontakt treten oder befreundet sein.
Der Online-Status, über den man sehen kann, wann eine Person zuletzt WhatsApp verwendet hat, ist das Problem. Denn darüber lässt sich ein komplettes Bewegungsprofil erstellen. Man kann erfahren, wann eine Person schläft, aufsteht oder in der Nacht aufgewacht ist. Hat man zwei Telefonnummern von Personen, die sich kennen, kann man herausfinden, ob diese regelmäßig in Kontakt stehen. Stalken 2.0 sozusagen. Man muss nicht einmal vor Ort sein.
Wie ist so eine WhatsApp-Überwachung möglich?
Der Softwareentwickler Rob Heaton hat eine Chrome-Erweiterung programmiert, die durch die Abfrage beim Messenger über die Telefonnummer des Nutzers Daten sammelt. Es hilft dabei auch nicht, die Option zu deaktivieren, die anzeigt, wann man zuletzt online war. Das funktioniert zwar auf dem Smartphone, wenn man sich ein Profil eines Kontakts anschaut, nicht aber bei der Datenabfrage über das Tool. Die laschen Datenschutzbestimmungen begünstigen die Möglichkeiten.
Die Abfrage über das Tool erfolgt alle 10 Sekunden. Man bekommt also genau mit, wer wann aktiv ist und kann daraus Rückschlüsse ziehen. Findet länger keine Aktion statt, beispielsweise in der Nacht, geht der Entwickler davon aus, dass die Person schläft. Überschneiden sich Aktivitätszeiten von zwei Kontakten, kann man daraus schließen, dass diese miteinander kommunizieren.
Wie sich das Problem lösen lässt, ist aktuell nicht bekannt. WhatsApp müsste im schlimmsten Fall den Online-Status abschalten oder den Zugriff über externe Tools im Netz verhindern. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, kann den Beitrag von Rob Heaton auf seiner Internetseite durchlesen. Was sagt ihr dazu?
via t3n, phonearena