Über einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket wird seit Monaten gegrübelt. Eine Lösung steht inzwischen fest. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben sich auf ein „49 Euro“-Ticket geeinigt. Ab wann soll es das Ticket geben, wo ist es gültig und wie funktioniert das „Deutschlandticket“?
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Noch dauert es etwas, bis das „49 Euro“-Ticket als offizieller Nachfolger für das 9-Euro-Ticket erhältlich ist. Interessierte können es aber bereits jetzt vorbestellen und ab dem ersten Gültigkeitstag damit losfahren.
49-Euro-Ticket: Ab wann & was kann man damit fahren?
Das ist bislang zum 49-Euro-Ticket bekannt:
- Wann soll das Angebot starten? Nach der Ankündigung im Herbst 2022 sollte es laut Bundeskanzler Scholz „schnellstmöglich“ eingeführt werden. Angepeilt war ein Start für Januar 2023. Inzwischen soll der 1. Mai als Start-Termin für das Deutschland-Ticket gelten.
- Der Preis gilt pro Monat. Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch setzt sich für ein gestaffeltes Angebot ein, damit das Ticket auch für Menschen verfügbar ist, die keine 49 Euro im Monat dafür aufbringen können (Quelle: Tagesspiegel.de).
- Wo soll das Ticket gelten? Es soll wie schon das 9-Euro-Ticket für alle Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr in ganz Deutschland gelten. Man kann damit also zum Beispiel mit Regionalzügen der Deutschen Bahn sowie in Linienbussen, U-Bahnen und anderen Verkehrsmitteln im Stadtverkehr fahren. Im Fernverkehr wird das Ticket nicht gültig sein. Man kann damit also nicht im ICE oder IC fahren. Ob Fahrten im Flixbus und Flixtrain damit möglich sein werden, steht noch nicht fest. Die Flixbus-Verantwortlichen möchten aber, dass das Unternehmen mit einbezogen wird, da man sonst einen Wettbewerbsnachteil hätte.
- Das Ticket ist als „papierlose“ Lösung angekündigt. Es soll also keinen ausgedruckten Fahrausweis geben, den man an einem Automaten ziehen kann. Was genau das bedeutet, ist aber noch unklar. Es könnte zum Beispiel eine digitale Fassung geben, die man per App vorzeigt. Auch eine Plastikkarte ist denkbar. Es wird versichert, dass der Fahrausweis barrierefrei sein wird und zum Beispiel auch Senioren ohne Smartphone-Erfahrung nicht durch eine rein digitale Variante ausgeschlossen werden (Quelle: WDR).
- Wo wird man das 49-Euro-Ticket kaufen können? Da es eine papierlose Variante geben soll, ist ein Verkauf am Automaten nahezu ausgeschlossen. Man wird es vermutlich online, in Apps und in den Zentren der Verkehrsverbünde kaufen können. Bereits jetzt gibt es die Deutschland-Ticket-App, wo man den Fahrausweis vorbestellen kann.
- Wie sieht es mit bereits laufenden Fahrkarten-Abos aus? Wie beim 9-Euro-Ticket oder dem 29-Euro-Ticket in Berlin dürfte es wieder auf eine Lösung hinauslaufen, bei der ein bestehendes Abo weiterläuft und man den Differenzbetrag zurückerstattet bekommt. Informationen wird es beim jeweiligen Anbieter seines Fahr-Abos geben. Arbeitgeber könnten das Deutschland-Ticket als Jobticket günstiger an Angestellte weitergeben.
- Darf man ein Fahrrad mitnehmen? Eine Fahrradmitnahme ist nicht inbegriffen. Der Fahrradclub „ADFC“ fordert eine kostenlose Mitnahme (Quelle: Merkur.de). Schon beim 9-Euro-Ticket durfte man das Rad allerdings nicht gratis mitnehmen, sondern musste ein zusätzliches Ticket buchen.
- Für Studenten, Auszubildende und Schüler könnte es ein alternatives, günstigeres Modell geben.
49-Euro-Ticket: Ist es übertragbar? Wie lange soll es gelten?
Der Preis von 49 Euro ist zunächst für das erste Jahr eingeplant. Danach will man sich noch einmal zusammensetzen. Eine inflationsbedingte Erhöhung ist nicht ausgeschlossen.
- Der Fahrausweis soll personalisiert und demnach nicht übertragbar sein. Man kann den Fahrausweis also nicht einfach jemand anderem zur Nutzung übergeben. Ob es eine Mitnahmeregelung für Mitfahrer geben wird, ist nicht bekannt.
- Das Ticket soll ähnlich wie bereits das 29-Euro-Ticket in Berlin in einem Abo-Modell laufen. Man kauft also nicht monatlich einen neuen Fahrausweis, sondern bucht ein Abo mit Laufzeit. Dieses soll aber monatlich kündbar sein. Der NRW-Verkehrsminister Krischer will ein „möglichst niedrigschwelliges Schnupperangebot“, damit man nicht sofort ein Jahres-Abonnement für das Ticket abschließen muss.
- Wie lange soll das 49-Euro-Ticket gelten? Das Modell des 49-Euro-Tickets soll mindestens über die nächsten 2 Jahre angeboten werden. Danach soll das Angebot überprüft werden, um eine mögliche Fortsetzung zu planen.
- Bund und Länder sollen die Finanzierung des Deutschland-Tickets gemeinsam übernehmen. Die Kosten sollen bei rund drei Milliarden Euro jährlich liegen.