Charly Hübner ist einer der interessantesten Schauspieler Deutschlands. Zuletzt war er in diesem einfühlsamen Drama zu sehen, das ab Samstag im Stream läuft.
Moritz Bleibtreu, Matthias Schweighöfer oder Til Schweiger: Die Liste an talentierten deutschen Darstellern ist lang. Neben den bekannten Namen, die als sichere Bank für Kino-Hits gelten, existieren in der kreativen Filmbranche auch Persönlichkeiten, die deutlich zurückhaltender agieren. Charly Hübner ist einer von ihnen und hat in der Vergangenheit hinter und vor der Kamera bewiesen, dass er bewegende Storys mit viel Einfühlungsvermögen erzählen kann. Mit seinem Film „Mittagsstunde“, der auf einem Roman von Dörte Hansen basiert, begeisterte er Kritiker und Kritikerinnen und erhielt zudem eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Hauptrolle. Ab Samstag, 24. Juni 2023, steht das bittersüße Drama auf Paramount+ im Stream zum Abruf bereit. Wer dem deutschen Film eine Chance geben will, sollte sich diesen Titel nicht entgehen lassen.
Lust auf erste Bilder? Mit dem Trailer zum Film stimmt ihr euch ein:
„Mittagsstunde“: Darum geht es
Eigentlich hat Ingwer (Charly Hübner) seine Heimat Brinkebüll verlassen. Das Studium in Kiel erschien ihm reizvoller, als sein Leben auf dem nordfriesischen Land zu verbringen. Doch familiäre Umstände zwingen ihn dazu, wieder zurückzukehren und sich für längere Zeit niederzulassen. Was er vorfindet, bringt ihn zum Zweifeln: Brinkebüll hat sich verändert, das Leben scheint den kleinen Ort verlassen zu haben. Leere Geschäfte, zahllose Erinnerungen, stille Weiten. Ingwer versucht herauszufinden, wann der Zeitpunkt des langsamen Verfalls einsetzte und blickt hinter die stummen Fassaden der verbliebenden Häuser. Eine Reise in die Vergangenheit, die den schleichenden Untergang der Dorfkultur in den Fokus rückt.
„Mittagsstunde“: Ein Herz für Außenseiter
Leise Charaktere mit Tiefgang sind die Spezialität von Charly Hübner. In der Rolle des Ingwers widmet er sich in „Mittagsstunde“ denjenigen, die den Anschluss an Gegenwart aus unterschiedlichen Gründen verpasst haben und den Zerfall ihrer Heimat stillschweigend hinnehmen. Im Ensemblestück „Die stillen Trabanten“ schlüpft er dagegen in die Rolle des Nachtwächters Eric, der im Schutz der Dunkelheit seine Runden dreht und eine geheime Obsession zu einem jungen Mädchen entwickelt. Auch mit der vom Streamingdienst WOW produzierten Horror-Serie „Hausen“ erweckt er einen bedrohlichen Charakter zum Leben, dessen Wandel leise und stetig gefährliche Formen annimmt. Keine Frage: Charly Hübner ist der Mann für die Zwischentöne!