Wenn ihr ein modernes Dieselfahrzeug habt, müsst ihr auch regelmäßig AdBlue kaufen und in den vorgesehenen Tank füllen. Aber was ist AdBlue eigentlich? Und kann man den Dieselzusatz wirklich tatsächlich auch als Unkrautvernichter nutzen?
Was ist AdBlue? Wozu braucht man das?
AdBlue ist eine farblose, fast geruchlose, reizende Flüssigkeit, die zu 32,5 % aus Harnstoff und demineralisiertem Wasser besteht. Die wässrige Harnstofflösung wird auch als „AUS 32“ bezeichnet. Harnstoff selbst hat die chemische Formel: (CH₄N₂O) und wird mittlerweile künstlich hergestellt, indem Ammoniak (NH₃) mit Kohlenstoffdioxid (CO₂) gebunden wird. AdBlue wird in einen extra Tank moderner Dieselfahrzeuge gefüllt (Größe je nach Fahrzeug zwischen 8 bis 40 Liter). Dadurch soll der Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 90 Prozent sinken. Ob diese 90 Prozent im Alltag wirklich jemals erreicht werden, ist unklar.
- Stickstoffoxide sind verschiedene gasförmige Verbindungen, die aus den Atomen Stickstoff (N) und Sauerstoff (O) aufgebaut sind.
- Oft werden nur die beiden wichtigsten Verbindungen Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) dazu gezählt, die beide als giftig gelten.
Früher wurde der Harnstoff übrigens aus Pferde-Urin extrahiert. Dieser besteht allerdings zu 95 Prozent aus Wasser. Lediglich die übrigen 5 Prozent bestehen aus Harnstoff, Elektrolyten und anderen Abbauprodukten.
Ist Adblue giftig?
Nein. Offiziell gilt Adblue nicht als giftig. Allerdings kann es Augen, Haut und Atemwege reizen, wenn es damit in Verbindung kommt. Wir empfehlen die Harnstofflösung mit Handschuhen und angemessenem Abstand von Augen und Atemwegen in den AdBlue-Tank zu füllen. Falls ihr AdBlue nicht nachfüllt, bleiben moderne Dieselfahrzeuge meistens stehen. Deaktivieren kann man die Harnstoff-Zufuhr auch nicht ohne Weiteres:
Wie funktioniert AdBlue?
AdBlue verwandelt Schadstoffe in harmlosere Stoffe: Im Katalysator reagieren die Stickstoffe aus den Abgasen mit AdBlue, wodurch sie in Wasserstoff und harmlosen Stickstoff umgewandelt werden. Das Ergebnis entweicht dann über den Auspuff. Dieser Prozess wird selektive katalytische Reduktion (englisch: Selective Catalytic Reduction) genannt.
AdBlue gegen Unkraut: Geht das?
Chemische Unkrautvernichter sind in Deutschland verboten. Dazu gehört auch AdBlue, selbst wenn es nicht offiziell als Mittel gegen „Unkraut“ zugelassen ist. Hier nur zur Information:
- AdBlue ist grundsätzlich biologisch abbaubar, wasserlöslich, ungiftig und farblos.
- Allerdings gilt es auch als „potentiell wassergefährdend“ und sollte daher nicht in der Nähe von Wasservorkommen verschüttet werden.
- Der Harnstoff aus AdBlue kann Pflanzenzellen stark verletzen, wodurch diese eingehen. Hierzu zählen auch hartnäckige Pflanzen wie Efeu.
- Bei langfristiger Anwendung kann das Boden-Milieu allerdings gestört/zerstört werden.
Also ja: AdBlue ist ein Unkrautvernichter. Aber: Man sollte es nicht in Deutschland einsetzen.
Wie entsorge ich AdBlue?
- Die AdBlue-Verpackungen könnt ihr in der Regel in die Restmülltonne geworfen werden.
- Kleinere Restmengen dürfen in den Abfluss gegeben werden.
- Größere Mengen entsorgt der Wertstoffhof. Was nun größere Mengen sind, bleibt unklar.
Die Kosten: Wann und wo kann ich AdBlue kaufen?
AdBlue kostet an Tankstellen zwischen 1,50 Euro bis 4,00 Euro pro Liter. Habt ihr also einen 10-Liter-Tank AdBlue, kostet euch das ungefähr 15 bis 40 Euro. Auch wenn das teuer ist, kann kaum jemand darauf verzichten. Denn ohne AdBlue starten moderne Autos nicht mehr. Dies ist von der Regierung so vorgesehen.
- Wann ihr AdBlue tanken müsst, verraten euch eure Kontrollleuchten. Knapp 2.000 Kilometer habt ihr noch, bevor die Warnlampe von gelb auf rot schaltet. Spätestens jetzt solltet ihr zur nächstgelegenen Tankstelle fahren, da euer Auto sonst nicht mehr anspringt.
- Glücklicherweise findet ihr AdBlue in fast allen Baumärkten, Läden für Kfz-Zubehör, Tankstellen und Werkstätten in Kanistern verschiedener Größe oder sogar an designierten Zapfsäulen.
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