Die AirTags von Apple sind ein nützliches Gadget, um Gegenstände zu tracken. Gerade auf Flugreisen bieten sich die Tracker an, um sein Reisegepäck zu verfolgen. Das ist aber gar nicht erlaubt.
Im Sommer 2022 gab es zahlreiche Berichte über Reisetaschen, die an Flughäfen liegen geblieben sind. Um sein Gepäck schneller aufzuspüren, könnten Tracker wie der AirTag helfen. In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Berichte und Aussagen, nach denen es nicht gestattet war, AirTags und andere GPS-Tracker in seinem Aufgabegepäck zu verstauen oder daran zu befestigen. Unter anderem vom Twitter-Account der Lufthansa gab es widersprüchliche Aussagen. Nun gibt es aber eine offizielle Erlaubnis.
AirTags im Flugzeug: Beim Aufgabegepäck erlaubt oder nicht?
So teilt eine Sprecherin der Lufthansa noch im August 2022 mit, dass es rechtlich nicht erlaubt ist, Tracker an aufgegebenem Gepäck anzubringen. Das gilt nicht nur für Lufthansa-Flüge, sondern für Flüge aller Airlines weltweit. seit Mai 2023 sind die Tracker am Fluggepäck aber offiziell erlaubt. Darauf weist ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am 16. Mai 2023 hin. Das Ministerium hatte zuvor eine Änderung bei den Regelungen der internationalen Zivilluftfahrorganisation ICAO unterstützt. Die Freigabe gilt sowohl für AirTags als auch für ähnliche Geräte wie die Smarttags von Samsung.
Schon im Herbst 2022 korrigierte man die Aussage bei Lufthansa. So wird auf eine Bestätigung des Luftfahrtbundesamts verwiesen, wonach die niedrige Batterie- und Sendeleistung keinen Anlass dazu gibt, die AirTags zu verbieten. In diesen Fällen dürfen Tracker am Aufgabegepäck angebracht werden:
- Lithiumgehalt in Batterien unter 0,3 Gramm
- Leistung von 2,7 Wattstunden darf nicht überschritten werden
- Schutz der Tracker vor Beschädigung muss gewährleistet werden.
Warum waren die Bestimmungen zur Mitnahme so kompliziert? AirTags und andere Tracker sind schlicht zu neu. Es gab also nach der Einführung noch keine Regelung der Airlines und Flugsicherheitsbehörden zu den kleinen Helfern. Bis zur Regeländerung wurden die Tracker oft noch ähnlich wie ein Smartphone und andere Geräte behandelt, bei denen sich die Batterie nicht entnehmen lässt: Das bedeutet, man durfte sie eigentlich nur im Handgepäck mitnehmen. Mit den neuen Regeln der ICAO sind Tracker am Abgabegepäck erlaubt, wenn deren Batterien einen Lithiumgehalt von unter 0,3 Gramm haben und nicht mehr als 2,7 Wattstunden (Wh) leisten. Das trifft auf Tracker zu, mit einer CR2023-Knopfzelle arbeiten, darunter die AirTags.
Weitere Tipps:
AirTags im Flugzeug im Handgepäck
Für Deutschland gibt es vom Luftfahrtbundesamt also jetzt eine klare Aussage. Auch die U.S. Transportation Security Administration erlaubt das Anbringen der Tracker am Gepäck. Reist ihr also ins Ausland, solltet ihr euch sicherheitshalber vorab bei der Fluggesellschaft erkundigen, ob ihr ein entsprechendes Gerät nutzen dürft.
Eine Strafe droht aber nicht sofort, wenn ihr einen AirTag am Koffer befestigt. Es könnte passieren, dass der Tracker aus dem Gepäck entfernt und eingezogen wird. Einige Airlines gestatten die Mitnahme aber auch bereits ausdrücklich. Wenn ihr Bedenken habt, kontaktiert euren Fluganbieter vor eurer Reise und fragt nach, ob ihr euren Koffer mit einem AirTag ausstatten dürft.
Ist euer Koffer am Flughafen liegen geblieben, könnt ihr ihn mit dem AirTag zwar schneller orten, die Ausgabe lässt sich so aber in der Regel nicht beschleunigen, da alle Koffer die gleichen Sicherheitsabläufe hinter sich bringen müssen, bevor sie an Passagiere übergeben werden. Ihr könnt so aber zumindest herausfinden, ob der Koffer bereits mit euch mitgeflogen ist oder noch auf einem anderen Flughafen abgewickelt wird.