Mit „Custom ROMs“ kann man das Betriebssystem des Smartphones durch ein anderes ersetzen. Meistens ist dies schlanker, hat keine Bloatware und hat viel mehr praktische Funktionen als das ursprünglich installierte Betriebssystem. Außerdem könnt ihr so tiefergehende Änderungen am Gerät vornehmen. Die Vor- und Nachteile von „Custom ROMs“ und was ihr dabei zu beachten habt, erklären wir euch hier auf GIGA.
Was sind „Custom ROMs“?
Das Betriebssystem eines Smartphones nennt man umgangssprachlich auch eine „ROM“ (Read Only Memory). Meist wird diese vom Hersteller direkt auf das Gerät aufgespielt, vergleichbar mit dem vorinstallierten Betriebssystem eines Desktop-Computers. Von der Community erstellte oder verbesserte Android-Betriebssysteme nennt man „Custom ROM“.
- Während man auf einem PC relativ leicht ein neues Betriebssystem installieren kann, ist das bei Smartphones ursprünglich nicht so vorgesehen.
- Das liegt daran, weil das Betriebssystem mit seinen Apps an die Hardware des Mobilgeräts angepasst werden muss und die Hersteller selbst daran interessiert sind, dass ihr eigenes System genutzt wird (Kunden ans eigene Ökosystem binden).
- Custom-ROMs sind in der Regel keine komplett neuen Betriebssysteme, sondern basieren auf dem von Google bereitgestellten AOSPs (Android Open Source Code).
- Auf den genannten Code bauen übrigens auch die Smartphone- und Tablet-Hersteller auf, die die Software entsprechend für ihre eigenen Geräte anpassen.
Während manche auf die Software ihres Lieblingsherstellers schwören wie Samsung oder HTC, so sind manche mit dem von Google gelieferten und weniger aufgeblähten Stock Android zufriedener. Andere wünschen sich mehr Anpassungen oder gar ein noch schlankeres System als das von Google – beispielsweise mit sehr wenigen oder gar keinen Google-Anwendungen, um den Akkuverbrauch und Speicherplatzbedarf zu reduzieren. Alternativen sind hier die sogenannten „Custom ROMs“. Welche genau man nehmen sollte, hängt stark von den eigenen Bedürfnissen und von dem genutzten Mobilgerät ab.
Custom ROMs: Vorteile und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
Kaum oder gar keine „Bloatware“ | Oft Garantieverlust |
Mehr Möglichkeiten mit integrierten Root-Rechten | Hersteller-eigene Funktionen fehlen meistens |
Mehr Leistung und Anpasseungen | Gefahr durch fehlerhafte Software |
Mehr Themes und Designs wählbar | Gefahr durch Root-Zugriff |
Der Akku hält länger durch | |
Schnellere Updates (auch Sicherheits-Updates) | |
Aktualisierungen auch nach der Einstellung der Software-Updates des Herstellers |
Communities arbeiten oft an der Original-Software und entschlacken diese, ohne dass rudimentäre Funktionen des jeweiligen Geräts verloren gehen. Verfügbar sind diese meist nur für Highend-Geräte, aber auch für beliebte Mittelklasse- und niedrigpreisige Geräte. So können weiterhin spezielle Funktionen wie der Fingerabdrucksensor oder die „Double Tap To Wake“-Funktion ohne Einschränkungen genutzt werden. Geräteübergreifende „Custom ROMs“ wie „CyanogenMod“, „Resurrection Remix“ oder „Lineage OS“ kommen meist mit Einschränkungen wie einer unangepassteren Kamera-Software. Das Resultat können schlechtere Bildergebnisse sein.
Entscheidet man sich für eine „Custom ROM“, sollte man sich im englischsprachigen Forum XDA-Developers einlesen. Dort kündigen Entwickler ihre „Custom ROMs“ an und posten Anleitungen, wie man diese installiert. In den Kommentaren seht ihr dann, ob und wie gut die jeweilige ROM funktioniert.
Auf folgenden Seiten könnt ihr euch über beliebte „Custom ROMs“ informieren:
- Schlank mit den nötigsten Funktionen: Lineage OS
- Anpassbar ohne Ende: Resurrection Remix
- Eine der beliebtesten „Custom ROMs“: CyanogenMod