Die AOK Sachsen-Anhalt warnt vor einer Betrugsmethode, mit der Kriminelle derzeit versuchen, sich nicht nur Daten, sondern sogar Geld von ihren Opfern zu ergaunern. Betroffen sind nicht nur Versicherte der AOK, der Umkreis der Anrufe weitet sich mittlerweile aus. GIGA nennt die bekannten Fakten.
Beim sogenannten „Phishing“ geht es meist darum, an Bank- oder Internet-Zugangsdaten zu kommen. Mittlerweile sind aber selbst Adressdaten mit Kontoangaben in kriminellen Kreisen bares Geld wert. Bei dieser Methode geben sich die Anrufer als offizielle Stellen, Firmen oder Amtspersonen aus, um so das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen. Bei der nun von der AOK veröffentlichten Methode geht es um angebliche Deckungslücken in der Kranken- und Pflegeversicherung.
Worum geht es bei den AOK-Betrugsanrufen?
- Die Anrufer geben sich als Mitarbeiter der AOK oder anderer Krankenkassen aus.
- Im Display werden verschiedene Handy-Nummern angezeigt.
- Die Opfer werden beispielsweise gefragt, ob sie eine Bonuszahlung in Höhe von 1.000 Euro bekommen hätten und sollen in diesem Zusammenhang ihre Kontodaten angeben.
- In anderen Gesprächsverläufen behaupten die Anrufer, dass der Versicherungsschutz abgelaufen sei oder die Einstufung in bestimmte Pflegestufen nicht stimmt.
- Allen Anrufen ist gemeinsam, dass viele persönliche Daten abgefragt werden. Neben Angaben zur Versicherung und zur Kontoverbindung wollen die Anrufer auch etwas zum aktuellen Gesundheitszustand wissen.
- In anderen Fällen wird sogar behauptet, dass zur Deckung des Versicherungsschutzes sofort eine Geldsumme gezahlt werden soll, die ein Mitarbeiter abholen will.
- Die Anrufe klingen teilweise wie Bandansagen und machmal haben die Anrufer auch ausländische Akzente.
Die bisherigen Erfahrungen sprechen dafür, dass da jemand eine Datensammlung zum Thema Krankenversicherung aufbaut, die dann in einer späteren Folgeaktion für weitere Telefon-Akquisen genutzt werden soll. Solche verifizierten Daten sind in der entsprechenden Szene viel wert.
Wie soll man sich verhalten?
Die Pressesprecherin der AOK Sachsen-Anhalt, Anna Mahler, empfiehlt in diesem Fall sofort aufzulegen. Sie weist ausdrücklich darauf hin, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AOK solche Informationen nicht abfragen.
Sie bittet außerdem darum, diese Anrufe nicht nur der Krankenkasse formlos mitzuteilen, sondern auch eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Dazu ist es angeraten, sich ein paar Notizen zu machen, die unter anderem die (vermutlich gefälschte) Nummer des Anrufers sowie den Zeitpunkt des Anrufs umfassen.
Wenn die Anrufer Geld verlangen, sollte man sich schnellstmöglich mit der Polizei in Verbindung setzen, um den Abholern möglicherweise eine Falle zu stellen. Auf keinen Fall sollte man in der Situation allerdings den Helden spielen und die Gauner selbst fangen wollen.