Alle Jahre wieder steht man vor der leidigen Frage, ob es günstiger ist, ein Fahrzeug zu finanzieren oder zu leasen. Nicht jeder kennt die Unterschiede. Wir schauen uns daher die Vor- und Nachteile beider Varianten an und verraten euch, für wen sich was lohnt.
Egal, ob es das erste oder das fünfte Auto sein soll: Selten verfügt man über genügend Geld, um das neue Fahrzeug bar zu bezahlen. Es ist daher eine gängige Lösung, das Fahrzeug nach und nach in Raten zu zahlen. Doch was macht ihr am besten: Finanzierung oder Leasing? Wir stellen euch beide Möglichkeiten vor. Denn erst wenn ihr beide Varianten kennt, könnt ihr entscheiden, was besser zu euch und eurer aktuellen Situation passt.
Auto finanzieren: Das sind die Vor- und Nachteile
Der klassische Weg, ein Auto zu kaufen, ist eine Fahrzeugfinanzierung. Oft bietet es der Autohändler direkt über eine Partnerbank oder eine zugehörige Autobank an. Alternativ könnt ihr auch einen Kredit bei einem unabhängigen Kreditinstitut einholen und so etwa den Autokredit bei der Sparkasse finanzieren.
In der Regel beträgt die Laufzeit zwischen drei und sechs Jahren in gleichmäßigen Raten. Bei der Kfz-Finanzierung gibt es mehrere Möglichkeiten. Ihr könnt entweder eine Anzahlung mit großer Schlussrate leisten (Ballonkredit) oder ihr verteilt den Gesamtbetrag auf alle Raten, die dann jedoch höher ausfallen. Bis zur Zahlung der letzten Rate bleibt der Fahrzeugbrief beim Kreditgeber als Sicherheit.
Der große Vorteil einer Finanzierung ist, dass ihr mit der Bank einen höchst individuellen Vertrag (Anzahlung, Zinsen, Schluss, Laufzeit) aushandeln könnt. Zudem geht das Auto nach Zahlung der letzten Rate in euren Besitz über. Damit seid ihr auch zuvor schon weniger eingeschränkt. So könnt ihr euer Fahrzeug ohne Rücksprache individualisieren und auch eure Fahrleistung ist nicht begrenzt.
Nachteilig sind jedoch (möglicherweise) hohe Schlussraten. Auch solltet ihr folgendes bedenken: Möchtet ihr ein neues Fahrzeug, müsst ihr euch um den Verkauf des alten kümmern.
Auto leasen: Lohnt sich das?
Was ist Leasing? Kurz gesagt, lässt es sich als Miete auf Zeit beschreiben. Wie bei einer Finanzierung könnt ihr einen Leasingzeitraum vereinbaren, indem euch das Autohaus oder der Händler ein Fahrzeug bereitstellt. Die monatlichen Kosten orientieren sich dabei unter anderem am Listenpreis des Fahrzeugs. Ihr könnt sie verringern, indem ihr eine Leasingsonderzahlung leistet. Dies kann als Vorschuss betrachtet werden. Am Ende der Laufzeit habt ihr typischerweise die gleiche Summe gezahlt.
Beim Leasing solltet ihr euch bewusst sein, dass euch das Fahrzeug nicht gehört, ihr aber für Steuern, Versicherungen und auch Werkstattkosten aufkommen müsst. Zudem müsst ihr Rücksprache mit dem Leasinggeber halten, wenn ihr eine Veränderung am Fahrzeug vornehmen wollt.
Beim Leasing gibt es einige Vorteile. Ihr habt gleichbleibende Raten, könnt das Fahrzeug nach Vertragsende einfach zurückgeben und schnell wieder ein neues Auto aussuchen, ohne das Risiko beim Verkauf zu haben. Für Gewerbetreibende oder Selbstständige ist das Modell auch steuerlich interessant, da die Leasingraten geltend gemacht werden können. Oft besteht auch die Möglichkeit, das Fahrzeug nach dem Ende zum Restwert zu übernehmen. In manchen Fällen kann dies sogar sinnvoll sein.
Denn der große Nachteil für euch liegt in der festgelegten Kilometerzahl, die ihr innerhalb der Laufzeit nicht überschreiten dürft. Aus Kulanz werden 1.000 bis 2.000 km oft toleriert. Ansonsten können pro Mehrkilometer oft bis zu 16 Cent fällig werden. Fährt man etwa 10.000 km mehr, werden entsprechend 1.600 Euro zusätzlich fällig. Die Höhe des Kilometerpreises bei Übertretung könnt ihr bei Vertragsabschluss aber auch verhandeln. Setzt man im Vertrag den gesamten Kilometerwert zu hoch an, führt dies auch zu einer höheren Rate. Meist lässt sich dies auch nachträglich anpassen, aber dann wird eine Nachzahlung für vergangene Monate fällig.
Eine Nachzahlung wird auch fällig, wenn bei der Abgabe Schäden festgestellt werden, die über übliche Gebrauchsspuren wie etwa kleinere Steinschläge hinausgehen.
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Was ist besser: Finanzierung oder Leasing beim Auto?
Diese Entscheidung ist stark von euren Bedürfnissen und Lebensumständen abhängig. Für Selbständige und Unternehmer kann ein Leasing durch die Steuervorteile verlockend sein. Für Privatpersonen mag das Leasing auf den ersten Blick günstiger erscheinen, aber dort sieht man die gesamten Kosten erst nach Vertragsende, wenn Mehrkilometer und mögliche Schäden nachgezahlt wurden. Allerdings ist man hier kürzer gebunden und kann schnell auf ein neues Fahrzeug wechseln.
Die Finanzierung kann langfristig die bessere Lösung darstellen – vor allem, wenn von Anfang an klar ist, dass man das Fahrzeug behalten möchte. Zudem muss man weniger auf den Zustand des Fahrzeugs achten und kann freier darüber entscheiden. Allerdings sollte man hier unbedingt die Schlussrate sowie den Zinssatz im Auge behalten.
Behaltet die Unterschiede im Auge und wägt für euch die jeweiligen Vor- und Nachteile ab, um die für euch beste und günstigste Lösung zu finden.