In Zeiten schwankender Benzinpreise ist immer ungewiss, wie sehr der Sprit den Geldbeutel morgen schröpft. Die rettende Idee scheint, Benzin schon im Voraus günstig zu kaufen und die Kanister daheim aufzubewahren, für den Fall, dass es wieder teuer wird. Doch was sich zunächst gut anhört, ist mit vielen Auflagen verbunden.
Für die Tankladung eines Rasenmähers reicht die Menge Benzin, die ihr zuhause lagern dürft, definitiv. Wie viel genau ihr maximal in der Garage stehen haben dürft und welche weiteren Vorschriften gelten, erfahrt ihr in diesem Guide.
Welche Menge Sprit darf man zuhause lagern?
Diesel ist teuer, Benzin ist teuer und Strom ist teuer. Durch die Ukraine-Krise haben sich die Preise für Treibstoff in schwindelerregende Höhen geschraubt. Es liegt daher nahe, sich einen kleinen Treibstoff-Vorrat anzulegen, solange die Preise niedrig sind. Erlaubt ist das immerhin, schließlich schiebt niemand für einmaliges Rasenmähen direkt das Gartengerät zur Tankstelle oder schleppt sein Stromaggregat durch die Gegend. Das Problem ist die Menge. Da Kraftstoff per Definition leicht entzündlich ist, müsst ihr einige Sicherheitsvorkehrungen treffen – euch und eurer Garage zuliebe.
Von der Tankstelle dürft ihr maximal 60 Liter Benzin im Kofferraum eures Autos mitführen, sofern der Kanister die Normen DIN-Norm 7274 oder 16904 erfüllt. Mit der Lagerung sieht es jedoch etwas anders aus. Für Benzin gilt in Garagen mit einer Grundfläche unter 100 Quadratmetern, dass ihr maximal 20 Liter oder 200 Liter Diesel aufbewahren dürft. Das liegt daran, dass von Benzin aufgrund der leichten Entflammbarkeit ein höheres Risiko ausgeht.
Daher dürft ihr in eurer Privatwohnung auch nur 1 Liter Benzin aufheben. Findet man bei euch mehr, müsst ihr mit einer hohen Geldstrafe rechnen, schließlich ist hiermit vor allem Wasch- und Feuerzeugbenzin gemeint. Wir würden euch aufgrund des Risikos ohnehin davon abraten, Kraftstoff in den eigenen 4 Wänden aufzuheben.
Wo darf ich Benzin & Diesel lagern?
Wenig überraschend ist es verboten, Kraftstoff an öffentlichen Orten aufzubewahren. Dazu gehören unter anderem Treppenhäuser und Hausflure. Diesel und Benzin dürfen also nicht an Orten gelagert werden, auf die andere Zugriff haben. Auch Dachräume von Wohnhäusern sind tabu.
In Kellern dürft ihr zwar 20 Liter aufbewahren, allerdings gilt die Grenze in Mehrfamilienhäusern für alle Parteien – ihr müsst euch also mit euren Nachbarn absprechen und unbedingt die Hausordnung und den Mietvertrag auf entsprechende Regeln überprüfen. Im schlimmsten Falle könnte eine Kündigung des Mietverhältnisses die Folge sein.
Wollt ihr größere Mengen lagern, müsst ihr euch einen Gefahrstoff-Schrank zulegen. Diese sind allerdings recht teuer – ob euch günstiges Benzin das wert ist, müsst ihr selbst entscheiden. Immerhin ist der Kraftstoff 20 Jahre lang haltbar. Vielleicht lohnt sich dann aber doch eher ein E-Auto.
Auch bei der Aufbewahrung an sich müsst ihr ein paar Dinge beachten.
- Die Kanister, in denen ihr Benzin und Diesel aufbewahren dürft, müssen dicht, fest verschließbar und bruchsicher sein.
- Kanister aus Kunststoff sind nicht zu empfehlen, da diese nicht völlig luftdicht sind. Es können also lebensgefährliche Dämpfe austreten.
- Sinnvoller ist daher die Verwendung von Kanistern aus Metall. Diese kosten zwar etwas mehr, dafür seid ihr auf der sicheren Seite.
Lagert ihr Benzin übrigens nicht fachgerecht und kommt es dabei zu Schäden am Haus oder werden sogar Menschen verletzt, klinkt sich die Versicherung in der Regel aus. Strafen oder Kosten müsst ihr in diesem Fall alleine zahlen.