Es gilt Lichtpflicht! In Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen Fahrräder mit Beleuchtung vorne und hinten ausgestattet sein. Wir stellen empfehlenswerte akkubetriebene LED-Front- und Rücklichter mit USB-Anschluss vor und erklären, worauf man beim Kauf achten sollte.
- 1.Amazon-Bestseller: Fischer LED Beleuchtungsset
- 2.Frontlicht: Cateye GVolt 50
- 3.Testsieger Frontlicht: Trelock 760 I-Go Vision
- 4.Testsieger Rücklicht: Sigma Blaze
- 5.Fahrradbeleuchtung Test: So wurden die Empfehlungen ausgewählt
- 6.Wiederaufladbare Fahrradbeleuchtung: Worauf muss man beim Kauf achten?
- 6.1.Fahrradbeleuchtung: Die wichtigsten Eigenschaften
- 6.2.Sehen und gesehen werden – aber nicht blenden
- 6.3.Verschleißteil: Integrierter Akku
- 6.4.Reflektoren nicht vergessen!
- 6.5.Sind Stirnlampen, Taschenlampen und Blinklichter erlaubt?
Fahrradbeleuchtung ist kein freiwilliges Zubehör, sondern ein Teil der Pflichtausstattung. Alle Fahrräder in Deutschland müssen mit einem „nach vorn wirkenden Scheinwerfern für weißes Abblendlicht“ (Frontlicht) und einer „Schlussleuchte für rotes Licht“ (Rücklicht) ausgestattet sein – so will es die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung ( StVZO § 67 Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern). Auch in Österreich und in der Schweiz gelten vergleichbare Vorgaben der jeweiligen Gesetzgeber.
Amazon-Bestseller: Fischer LED Beleuchtungsset
Vorteile:
- Doppelpack aus Vorder- und Rücklicht zum attraktiven Preis
- 360-Grad-„Lichtkreis“ auf dem Boden (Rücklicht)
Nachteile:
- Rücklicht ohne Akkuanzeige (Indikator)
Vorder- und Rücklicht mit Zulassung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA), im Set zusammen für rund 25 Euro – bei dem günstigen Preis ist es kein Wunder, dass das Fischer LED Beleuchtungsset in der Amazon-Bestsellerliste für Fahrradlampen-Sets ganz weit oben zu finden ist. Der vollständige Name lautet übrigens „Fischer 50363 Akku-Leuchtenset 30 Lux Frontleuchte & 360° Twin Rücklicht Leuchtenset“ – so ist es etwa bei MediaMarkt gelistet.
Die Amazon-Kunden bewerten das Fischer-Fahrradlicht-Set mit durchschnittlich 4,4 von 5 Sternen. Gelobt wird der rote Lichtkreis am Boden, der durch die Rückleuchte erzeugt wird – allerdings hat diese keinen Batterieindikator für niedrigen Ladestand. Tadel muss zudem die Gummibefestigung einstecken, die laut einzelnen Berichten nur begrenzt haltbar ist. Ärgerlich, aber das muss man bei dem niedrigen Preis wohl verkraften. Wenigstens sind bei Amazon universelle Ersatz-Gummiringe für Fahrradlichter zu finden.
Frontlicht: Cateye GVolt 50
Vorteile:
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- leicht und kompakt
Nachteile:
- Leuchtdauer und -stärke sind gut, aber nicht herausragend
Das Cateye GVolt 50 konnte bei Stiftung Warentest (Ausgabe 09/2020) mit der Note 2,0 („gut“) den dritten Platz unter 13 getesteten Frontscheinwerfern einholen. Ein beachtlicher Erfolg, denn es platziert sich so direkt hinter mehr als doppelt so teuren Modellen von Trelock und Busch+Müller – denen sei das Cateye in Sachen „Licht und Sicht ebenbürtig“.
Die Leuchtdauer des Cateye GVolt 50 liegt laut Stiftung Warentest zwischen 3:30 h (höchste Stufe) und 18:20 h (niedrigste Stufe) – das sind gute, aber keineswegs herausragende Werte. Besonders ausdauernde Frontlichter kommen auf über 5 Stunden Leuchtdauer bei maximaler Einstellung. Auf Amazon gibt es vereinzelt Beschwerden über den spitzen Entriegelungsknopf, der das Fahrradlicht aus seiner Befestigung löst. Mit 36 × 106 × 44 mm (Abmessungen) und 92 g (Gewicht) ist das Cateye GVolt 50 relativ kompakt und leicht gebaut – da kann man auch über eine Zweitnutzung als handliche Taschenlampe für abendliche Spaziergänge nachdenken.
Testsieger Frontlicht: Trelock 760 I-Go Vision
Vorteile:
- hell + gute Ausleuchtung der Straße
- Display mit Akkustand
Nachteile:
- für Gelegenheitsradler zu teuer und funktionsreich
Wer häufig mit dem Rad unterwegs ist, sollte keine Kompromisse bei der Beleuchtung machen. Das Trelock 760 I-Go Vision ist ein Frontlicht „Made in Germany“, das als echtes High-Tech-Gadget zeigt, was heutzutage technisch möglich ist. Mit den flackernden und dynamogetriebenen Glühbirnen alter Drahtesel hat es so viel gemeinsam wie ein Trabi mit einem Porsche Taycan. Nichts gegen den guten alten Trabi – aber die Technik entwickelt sich nun mal rasant weiter. Der Fortschritt bei Fahrradbeleuchtungen in den letzten 30 Jahren ist wirklich derart gewaltig.
Die Stiftung Warentest vergibt die hervorragende Endnote 1,3 („sehr gut“) und ernennt das Trelock 760 I-Go Vision zum klaren Testsieger. Egal ob „Licht und Sicht“, „Haltbarkeit“ oder „Handhabung“ – in allen Teildisziplinen glänzt das Trelock 760 I-Go Vision mit der Bewertung „sehr gut“ – das schaffte keiner der Konkurrenten. Die technischen Features sind umfangreich und gut umgesetzt. Allen voran zu nennen ist das Display auf der Oberseite, das den Ladestand (prozentgenau) anzeigt und beim korrekten Anbringen der Beleuchtung hilft.
Hier ist das offizielle Herstellervideo, das alle Vorteile des Trelock 760 I-Go Vision zeigt:
Schwerwiegende Nachteile des Trelock 760 I-Go Vision muss man mit der Lupe suchen. Das Fehlen einer Ein- und Ausschaltautomatik könnte ein solcher Punkt sein. Letzten Endes ist es aber der hohe Preis, der Gelegenheitsfahrer abschrecken könnte. Wir haben es hier mit einem Profimodell zu tun, das seine vielen Vorteile erst bei regelmäßiger Nutzung (Pendler) voll ausspielen kann.
Manchmal ist das Trelock 760 I-Go Vision nur schwer zu bekommen – offenbar verkauft es sich so gut, dass die Bestände immer mal wieder leer sind. Wer der Marke vertraut, findet eine Preisklasse darunter eine interessante Alternative. Das kleinere Schwestermodell nennt sich Trelock 660 I-Go Vision Lite. Dieses ist etwas günstiger und leuchtet nicht ganz so hell – dafür ist es wenigstens bei mehreren Online-Händlern sofort verfügbar. Die wichtigsten Vorteile des Stiftung-Warentest-Siegers, wie das Display und die minutengenaue Anzeige der Restleuchtdauer, hat das „Lite“-Modell auch zu bieten.
Testsieger Rücklicht: Sigma Blaze
Vorteile:
- hell + gute Ausleuchtung
- mit Bremslichtfunktion
Nachteile:
- Silikonband als Befestigung
Auf einen „Preis-Leistung-Sieger“ bei den Rücklichtern verzichten wir in dieser Übersicht, denn der Stiftung-Warentest-Sieger 2020 ist ausgesprochen günstig. Das Sigma Blaze kostet weniger als 25 Euro und kann mit der Testnote 1,7 („gut“) überzeugen. Die mechanische Belastbarkeit (Haltbarkeit) sei sehr gut.
Auch in der GIGA-Redaktion kommt das robuste Sigma Blaze fast täglich zum Einsatz, einer unserer Redakteure kann die Feststellungen der Stiftung Warentest voll bestätigen. Vor allem die integrierte Bremslichtfunktion sei ein nützliches Zusatzmerkmal. Die Leuchtdauer beträgt fast 11 Stunden. Die Ladedauer des Sigma Blaze ist mit 3 Stunden etwas lang, zudem muss man das Rücklicht mit einem Silikonband befestigen. In der Preisklasse eine akzeptable Befestigungsmethode – es kann allerdings kaputt oder verloren gehen.
Fahrradbeleuchtung Test: So wurden die Empfehlungen ausgewählt
Ich habe in diese Zusammenfassung eigene Erfahrungen und ausführliche Recherche in Fachzeitschriften (u.a. Stiftung Warentest Ausgabe 09/2020, Velomotion, ADAC, Ebikeers) einfließen lassen. Vorgestellt werden aktuelle Fahrradlicht-Modelle, die besonderes Lob von Presse und Kunden erhalten haben und sich daher für einen Kauf empfehlen. Das von der Stiftung Warentest angewendete Testverfahren für Fahrradbeleuchtung wird zudem auf der entsprechenden Webseite erläutert.
Auch interessant:
Wiederaufladbare Fahrradbeleuchtung: Worauf muss man beim Kauf achten?
Allgemein lässt sich sagen: Wer noch mit Dynamo und Glühbirnchen unterwegs ist oder gar keine Fahrradbeleuchtung besitzt, wird mit der heutigen Auswahl einen gewaltigen Schritt nach vorne machen. Wir würden von allzu günstigen Produkten von No-Name-Herstellern abraten, da die oben genannten Empfehlungen preislich attraktiv genug sind. Es geht immerhin um die Sicherheit im Straßenverkehr – da sollte man wirklich nicht sparen und minderwertige Technik einsetzen.
Fahrradbeleuchtung: Die wichtigsten Eigenschaften
Auf folgende Eigenschaften sollte man vor dem Kauf einer Fahrradbeleuchtung unbedingt einen Blick werfen:
- Leuchtkraft und Ausleuchtung
- Leuchtdauer des Lichts
- Ladedauer des Akkus
- Halterung am Rad (fest oder Gummiband?)
- Wasserdichtigkeit
- Energieversorgung: Batterien oder integrierter Akku?
- Zulassung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA): „K-Nummer“ vorhanden?
Die besten E-Bikes zeigen wir euch in unserer ausführlichen Kaufberatung:
Sehen und gesehen werden – aber nicht blenden
Die deutsche StVZO schreibt vor: „Der Scheinwerfer muss so eingestellt sein, dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht blendet.“ Das findet man am besten heraus, indem man vor der Fahrt den Lichtkegel und die Ausleuchtung auf der Straße oder an einer Hauswand prüft. Welche Einstellung optimal ist, kommt auf die Beleuchtung an, denn jedes Modell leuchtet etwas anders aus. Der oben genannte Testsieger Trelock 760 I-Go Vision hat einen Sensor, der bei der Justierung hilft, wie hier in der Bedienungsanleitung (PDF) zu sehen:
Verschleißteil: Integrierter Akku
Man kennt es von Smartphones und Bluetooth-Kopfhörern: In immer mehr TECH-Gadgets ist der Akku fest eingebaut – so auch bei einigen Fahrradbeleuchtungen. Der Nachteil liegt auf der Hand: Mit der Zeit altert die Batterie und verliert an Leistung. Das passiert nicht von heute auf morgen, aber nach rund zwei Jahren dürften viele Radfahrer schon feststellen, dass der Akku schneller leer ist. Ein Beispiel: Der Hersteller Cateye nennt in der Bedienungsanleitung (PDF) für das Modell GVolt 50 rund 300 Lade-/Entladevorgänge – dann sinkt die Nennkapazität auf 70 Prozent ab.
Reflektoren nicht vergessen!
Nicht nur die Fahrradbeleuchtung, sondern auch Reflektoren gehören in Deutschland zur Pflichtausstattung an jedem Rad. Das bedeutet laut ADFC München:
- 1 weißer Reflektor vorne
- 1 roter Großflächen-Rückstrahler
- gelbe Rückstrahler an den Pedalen
- gelbe Speichenrückstrahler oder weiße Sticks an den Speichen
Das beste Fahrradzubehör findet ihr in der GIGA-Kaufberatung:
Sind Stirnlampen, Taschenlampen und Blinklichter erlaubt?
Blinkende Fahrradbeleuchtung ist in Deutschland nicht erlaubt. Ein kurzzeitig heller aufleuchtendes „Bremslicht“ (wie beim Sigma Blaze) hingegen schon. Stirnlampen, Taschenlampen oder Handys kommen als Beleuchtung nicht infrage, da Fahrradlichter fest am Rad angebracht sein müssen.