Beim Duschen schön Musik genießen oder die Radionachrichten anhören – kein Problem, wenn der Lautsprecher wasserdicht gebaut ist und sich auch nass noch gut bedienen lässt. Wir stellen euch vier Modelle vor, die bedenkenlos fürs Duschen oder Baden geeignet sind.
Was genau soll das sein, ein „Duschlautsprecher“? Kann man denn nicht einfach einen beliebigen Bluetooth-Lautsprecher mit dem Handy verbinden und mit in die Dusche nehmen? Meine Antwort darauf lautet Nein, denn es gilt einige Dinge zu beachten.
Wann der Lautsprecher in die Dusche darf
Was einen guten „Duschlautsprecher“ ausmacht, ist Folgendes:
- Der Lautsprecher ist wassergeschützt. Damit ist nicht nur „geschützt vor Spritzwasser“ gemeint, sondern das umgangssprachliche „wasserdicht“. In Europa gilt hierfür eine offizielle Norm (IP-Rating bzw. Schutzklasse), die auch bei Smartphones zu finden ist. Die Schutzklasse vor Wasser sollte möglichst hoch sein. So bedeutet etwa IP67 = „Staubdicht (6) und geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen (7)“. Einen Lautsprecher unterhalb dieser Schutzklasse (z. B. IP54) sollte man lieber nicht in der Duschkabine verwenden.
- In Sachen Bedienung sollte das Lautsprechermodell mit Hardware-Buttons zum Drücken ausgestattet sein. Manche Bluetooth-Boxen bieten nur glatte Bedienoberflächen mit Touch-Steuerung – das sieht zwar schick aus, ist aber mit nassen Händen praktisch unbrauchbar.
- Mein persönlicher Rat: Hol dir ein Markengerät, das ruhig etwas mehr kosten darf. Gerade bei Lautsprechern ist die Auswahl riesig, auf Amazon sind Hunderte Billig-Boxen zu finden, die verlockend wenig kosten und mit Eigenschaften wie „wasserdicht“ beworben werden. Das Problem: No-Name-Hersteller sparen an jeder Ecke (z. B. ordentliche Gummi-Abdichtungen des Gehäuses), um den Preis zu drücken. Bekannte Markenhersteller betreiben hingegen größeren Aufwand hinsichtlich Qualitätsprüfung und Dauerbelastbarkeit. Sie haben einen Ruf zu wahren und können es sich schlichtweg nicht leisten, dass ihr Modell schon beim zweiten Einsatz einen Kurzschluss bekommt.
Ikea Vappeby: Der Günstige
Das schwedische Möbelhaus kann extrem günstig, wenn es will. Der Vappeby (bei Ikea anschauen) kostet nur 15 Euro – und bietet dennoch die wichtigsten Eigenschaften, die ein einfacher Duschlautsprecher mitbringen sollte.
Ikea Vappeby ist gegen Staub und Wasser geschützt (Schutzart IP67). Der Akku soll bei 50 Prozent Lautstärke bis zu 80 Stunden mit einer Ladung durchhalten – ein erstaunlich guter Wert. Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass der kleine Vappeby keine Partylautstärke erreicht und der Sound mittenbetont ist.
JBL Go 3: Der Robuste
Der amerikanische Hersteller JBL versteht was von Lautsprechern: Von der ganz großen Festivalbeschallung, über tolle Heimkino-Boxen, bis hin zu kompakten Bluetooth-Lautsprechern ist alles dabei – stets begleitet von Lob seitens Kundschaft und Fachpresse. Der vielleicht kleinste (8,8 x 7,5 x 4,1 cm) und günstigste Einstieg in die Welt des JBL-Sound ist der JBL Go 3 (bei Amazon anschauen), der in zahlreichen Farbvarianten erhältlich ist.
Wassergeschützt gemäß IP67 und mit einer praktischen Schlaufe ausgestattet. Kann klanglich aber weder besonders tief noch laut und empfiehlt sich daher vor allem für Podcasts und Nachrichtensendungen.
Bose Soundlink Micro: Der Klangstarke
„Top-Sound für Sprecherstimmen (Podcasts) und Popmusik bei Zimmerlautstärke“, so mein Fazit im ausführlichen GIGA-Test vom Bose SoundLink Micro (bei MediaMarkt anschauen), der mit 9,83 x 9,83 x 3,48 cm ausgesprochen kompakt ist. Dank Multipoint-Bluetooth lassen sich mehrere Geräte mit der Box koppeln (z. B. zwei Handys) und schnell wechseln – ideal für mehrere Benutzer, die sich einen Duschlautsprecher teilen möchten.
Die Schutzklasse IPX7 bedeutet, dass man den Lautsprecher im Extremfall bis zu 30 Minuten in 1 m tiefes Wasser tauchen kann. Eventuell ein kleiner Nachteil: Geladen wird der SoundLink Micro per Micro-USB-Anschluss – ich hätte mir an der Stelle eine zeitgemäßere USB-C-Buchse gewünscht.
Sonos Roam: Der Multiroom-Lautsprecher mit Sprachsteuerung
Der Sonos Roam (bei MediaMarkt anschauen) ist „genau der Lautsprecher, auf den viele Sonos-Fans zurecht gewartet haben: Handlich, flexibel einsetzbar, wunderschön, ohne schwerwiegende Schwächen“, so mein Fazit im ausführlichen GIGA-Test. Die Besonderheit der tragbaren Box ist, dass sie nicht nur per Bluetooth angesteuert werden kann, sondern Musik in den eigenen vier Wänden auch per WLAN entgegennimmt.
Der Roam ist eine ideale Ergänzung zu bestehenden Sonos-Multiroom-Setups: Wer in der Küche beim Frühstück etwa einem Sonos One (bei Tink anschauen) lauscht, kann den selben Song synchron im Bad laufen lassen. Durch die automatische Raumeinmessung kann der kompakte Speaker auch der herausfordernden Raumakustik im Bad etwas entgegensetzen, indem er seinen Klang anpasst. Der Sonos Roam ist wasserbeständig nach IP67 und unterstützt AirPlay 2 von Apple. Für den alleinigen Einsatz in der Dusche ist er schon fast etwas zu teuer – der Kauf des Roam ergibt also vor allem dann Sinn, wenn man ohnehin einen gut klingenden Lautsprecher für drinnen und draußen sucht.
Die günstigere Variante – ohne Mikrofon für Sprachsteuerung und Raumeinmessung – nennt sich Sonos Roam SL.
Einen Überblick für den Sonos-Einstieg verschafft euch unser Video:
Lautsprecher in der Dusche: Worauf man achten sollte
Drei Punkte zum Schluss, die eigentlich selbstverständlich sind:
- Auch wenn ein Bluetooth-Lautsprecher wasserdicht ist und sogar kurzzeitig untergetaucht werden darf, sollte man bei direktem Strahlwasser (Duschbrause) vorsichtig sein. Der hohe Wasserdruck könnte die Abdichtungen des Gehäuses überfordern. Deshalb gehört der Lautsprecher etwas abseits platziert, am besten auf ein Regal neben der Duschkabine.
- Seife und erst recht scharfe Putzmittel sollten niemals in Kontakt mit dem Lautsprecher kommen.
- Es ist ratsam, den Lautsprecher immer wieder vollständig trocknen zu lassen. Eine Bluetooth-Box tagelang in einer immer wieder feuchten Ecke stehen zu lassen, tut ihr nicht gut.
- Das Aufladen des Akkus sollte stets in getrocknetem Zustand geschehen und keinesfalls, während der Lautsprecher in Benutzung ist und mit Wasser Kontakt hat.
Weitere Infos zu Bluetooth-Lautsprechern findet ihr in unserer ausführlichen Kaufberatung: