Stimmt etwas mit einem Brief nicht, weil zum Beispiel zu wenig Porto entrichtet wurde, geht das Schreiben manchmal zurück an den Absender. Wer sich die Briefmarke sparen möchte, kommt möglicherweise auf die Idee, den Absender und den Empfänger zu vertauschen. Funktioniert das? Kann man so die Post austricksen und Briefe somit kostenlos verschicken?
Würde der Brief an die als Absender angegebene Empfängeradresse zurückgehen, könnte man immerhin kostenlos Briefe verschicken. Ganz so einfach ist das aber nicht.
Brief: Absender & Empfänger vertauschen – darum ist das keine gute Idee
Natürlich ist dieser Trick von der Deutschen Post nicht erlaubt. In den Geschäftsbedingungen der Deutschen Post heißt es:
„Für eine Sendung mit einer bewusst ungültigen, gefälschten oder manipulierten Frankierung (z. B. Briefmarke, INTERNETMARKE) oder wenn der Absender nachweislich das Entgelt nicht oder nicht vollständig entrichten will, wird zusätzlich zum fälligen Entgelt ein erhöhtes Einziehungsentgelt (Pauschalierter Schadenersatz) erhoben.“
Möglicherweise muss der Absender also einen Schadensersatz für den Betrugsversuch an die Deutsche Post zahlen. Die Kosten dafür liegen bei 50 Euro. Solange der Betrag nicht beglichen wurde, wird auch der Brief nicht ausgehändigt. Im Fall der bewussten Falschangabe des Absenders würde euer Empfänger also Ärger mit der Post bekommen. Dieser wird jedoch vermutlich nachweisen können, dass er nicht der richtige Absender ist, entsprechend dürfte der Ärger auf euch übergehen. Durch die bewusste Falschangabe könnten sich zudem weitere Probleme für euch ergeben. Der eigentliche Empfänger wird nach solch einer Aktion nicht gut auf euch zu sprechen sein.
Brief: Absender & Empfänger vertauschen – das passiert vermutlich
Problematisch wird es vor allem bei Briefen, die in weit entfernte Orte verschickt werden sollen. Fehlt zum Beispiel auf einem Brief, der in Berlin eingeworfen wurde, eine Briefmarke und ist als Absenderadresse München angegeben, dürfte der Betrugsversuch leicht auffallen. Vor allem bei geschäftlicher Post macht es einen sehr unseriösen Eindruck, wenn ihr auf diesem Weg die paar Cent für das Porto sparen möchtet. Es besteht die Gefahr, dass euer Brief gar nicht erst ausgeliefert wird. Mit Aktionen dieser Art beschäftigt man die Post zudem unnötigerweise, wodurch sich der Versand normaler Post verzögern kann.
Auch wenn der Trick also in Einzelfällen funktionieren kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Brief nicht beim Empfänger ankommt oder dass der tatsächliche Empfänger dafür das Porto nachbezahlen soll, recht hoch. Ein zuverlässiger Trick, um sich damit das Porto zu sparen, ist das Vertauschen der Absender- und Empfängeradresse nicht.