Bezahlt man Rechnungen nicht, bekommt man neben Mahnungen oft auch Nachrichten von Inkasso-Unternehmen. Einige Nutzer berichten, dass sie E-Mails von „Coeo Inkasso“ erhalten haben. Der Betreiber soll für Klarna aktiv sein. Teilweise sollen auch Nutzer solche Inkasso-Nachrichten erhalten haben, ohne dass eine Zahlung bei Klarna ausstehen soll beziehungsweise bei denen keine offene Forderung bekannt ist. Handelt es sich bei diesen Nachrichten um einen Fake?
Immer wieder kursieren Nachrichten von angeblichen Inkasso-Unternehmen, die Nutzer einschüchtern wollen. So werden Zahlungen für Bestellungen eingefordert, die es überhaupt nicht gibt. Aus Angst vor weiteren Konsequenzen fühlen sich einige Nutzer genötigt, diese Beträge zu bezahlen. Wie sieht es im Fall der Nachrichten von „Coeo Inkasso GmbH“ aus? Ist das echt oder Fake?
Inkasso-Forderungen von Coeo: Was tun?
Eine einfache Aussage lässt sich zu den Nachrichten nicht treffen, da hier gleich mehrere Parteien involviert sind und es verschiedene Konstellationen gibt, bei denen Coeo Inkasso auftauchen kann. Viele Online-Dienste und -Shops setzen auf den Service von Klarna, um Zahlungen abzuwickeln. Entsprechende Verträge schließt man also nicht mit Klarna selbst, sondern mit einem anderen Anbieter, der mit der Zahlungsabwicklung dann nichts weiter zu tun hat. Bleiben Rechnungen offen und werden Bestellungen oder Abo-Dienste nicht bezahlt, leitet das Klarna an ein Inkasso-Unternehmen weiter. „Coeo Inkasso GmbH“ ist so ein Unternehmen.
So funktionieren Betrugsmaschen mit Inkasso-Firmen:
Es handelt sich also um ein echtes Inkassounternehmen, das berechtigt ist, Inkasso-Leistungen durchzuführen. Bekommt man Post oder eine E-Mail in dessen Namen, sind es in vielen Fällen echte und berechtigte Nachrichten, bei denen man tätig werden sollte. Bekommt man eine Zahlungsaufforderung, sollte man sie nicht einfach ignorieren – das gilt auch für unberechtigte Forderungen.
Inkasso-Betrug im fremden Namen
Es gibt aber auch viele Nutzerberichte, die Post von „Coeo Inkasso“ erhalten haben und nicht verstehen, warum. So gab es in der Vergangenheit beim Streaming-Dienst Joyn besonders viele Fälle, bei denen Abonnements auf fremde Namen und mit Fake-Kontodaten abgeschlossen wurden. Dadurch können Betrüger beim Streaming-Dienst einschalten, ohne dafür zu bezahlen. Da die Kontodaten nicht funktionierten, schlug die Zahlung fehl. Klarna als Verantwortlicher für die Bezahlung wendete sich dann an die Nutzer, deren Namen unwissentlich beim Streaming-Dienst hinterlegt wurden. Betroffene mussten sich in den Fällen der unberechtigten Zahlungsaufforderungen erst mühselig an den Klarna-Support wenden, um Zahlungsaufforderungen zu entgehen (Quelle: PCWelt.de).
Was tun bei Inkasso-Betrug?
Daneben gibt es auch Fälle, bei denen Betrüger gefälschte Drohungen im Namen von „Coeo Inkasso“ per E-Mail verschicken. Nutzer werden in solchen Nachrichten ebenfalls zu einer Zahlung aufgefordert. Reagiert man nicht, wird mit höheren Kosten und einem Gerichtsverfahren gedroht. Für die Zahlung wird meist ein Link in der E-Mail hinterlegt. Über diesen Link können Betrüger dann entweder ohne Grundlage Geld erhalten oder per Phishing Zugangs- beziehungsweise Kreditkarten- und Kontodaten stehlen. Bevor man also voreilig eine Zahlung tätig, sollte man überprüfen, ob die Forderung gerechtfertigt ist. Coeo Inkasso bietet dafür auf der eigenen Webseite einen entsprechenden Dienst an. Mit Hilfe eines Aktenzeichens, das bei echten Inkasso-Briefen angegeben wird, kann man überprüfen, von wem die Forderung ausgeht.
Daneben sollte man auch das Unternehmen, das die Zahlung eigentlich abwickeln soll, kontaktieren, zum Beispiel Klarna. Stellt man fest, dass man ein Betrugsopfer geworden ist, muss man normalerweise nichts bezahlen. Dann sollte man aber eine Strafanzeige wegen Betrugs bei der Polizei stellen. Das geht auch online (zur Online-Strafanzeige).