Im Sommer füllen sich die Parkplätze vor Freibädern und Baggerseen. Um Handtücher, Proviant und Sonnencreme für die ganze Familie dorthin zu befördern, entscheiden sich viele für das Auto. Viele verzichten für den kurzen Weg auf festes Schuhwerk. Doch darf man überhaupt mit Flip-Flops oder sogar barfuß Auto fahren?
Barfuß Auto fahren: Welches Schuhwerk ist Pflicht?
Eine gesetzliche Regelung gibt es nicht. Das bedeutet, dass weder das Barfußfahren, noch das Tragen von Gummistiefeln (bei Amazon ansehen), High Heels, Flip-Flops (auf Amazon ansehen) oder ähnlichem, eher unsicheren Schuhwerk am Steuer untersagt ist. Aus Eigeninteresse solltet ihr allerdings trotzdem auf Schuhe achten, die euch sicheren Halt geben. Das ist nicht nur für euch, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer sicherer.
Laut den Technikexperten des ADAC (zur Quelle) sollten eure Schuhe folgende Anforderungen erfüllen können:
- Ihr rutscht nicht von den Pedalen ab.
- Ihr könnt einen guten Kraftschluss zwischen Schuhen und Pedalen herstellen, das heißt die Muskelkraft wird über die Reibung gut übertragen. Kurzum: Ihr könnt sicher Gas geben, ohne ins Leere zu treten.
- Euer Schuhwerk verfängt sich nicht aufgrund von Schleifen oder Ähnlichem.
- Eure Schuhe sind nicht zu breit, damit ihr nicht aus Versehen zwei Pedale auf einmal betätigt.
Hinweis: Im Auto sieht niemand eure Schuhe. Ihr könnt beispielsweise ein Paar modischerer oder für den Strand geeigneter Schuhe in den Kofferraum werfen, falls ihr zu einem Event oder ans Meer fahrt. Eure Sicherheit und die der anderen geht vor. Daher sollte euer Wechselpaar auch nicht im Fußraum des Fahrers bleiben, denn auch damit geht ihr ein Risiko ein.
Richtiges Schuhwerk: Das sagt die Versicherung
Auch wenn sich der Gesetzgeber bei der Wahl eures Schuhwerks heraushält, so kann euch die Versicherung im Falle eines Unfalls noch immer eine Teilschuld vorwerfen. Selbst wenn ihr eigentlich nicht der Verursacher seid und euch knallhart die Vorfahrt genommen wurde, können euch Flip-Flops also zum Verhängnis werden.
Das Argument lautet dann, dass ihr mit dem richtigen Schuhwerk wahrscheinlich eine ausreichende Bremskraft erreicht hättet, mit der ihr die Kollision hättet vermeiden können. Ihr handelt aus Sicht der Versicherung also grob fahrlässig. So kann es euch bei einer Vollkaskoversicherung passieren, dass ihr für den Schaden an eurem Fahrzeug entweder komplett selbst aufkommen müsst oder die Eigenbeteiligung stark steigt.
Tipp: Mit diesen Schuhen passiert am Wenigsten
Um herauszufinden, mit welchen Schuhen ihr die meiste Kontrolle über euer Auto habt, hat der Österreichische Auto-, Motorrad- und Touring-Club (ÖAMTC) einen Praxistest veranstaltet. Es sollte demonstriert werden, was mit dem falschen Schuhwerk schief gehen kann.
Das Ergebnis war eindeutig: Mit offenen, locker sitzenden Schuhe und barfuß fehlt euch am meisten das Gefühl für die Maschine unter euch. Wechselt stattdessen auf Sportschuhe, denn damit fiel es den Probanden am leichtesten, alltägliche Fahrmanöver zu absolvieren. In Österreich könnt ihr übrigens sogar rechtlich belangt werden, wenn der Unfall durch ein festes Paar Schuhe hätte verhindert werden können.