Streamingdienste wie KissAsian, die sich auf den asiatischen Filmmarkt spezialisieren, wirken verheißungsvoll. Doch ist dieser Dienst wirklich legal?
Der Kino- und Serienmarkt wird insbesondere durch die Streamingdienste deutlich diverser. Um den eigenen filmischen Horizont zu erweitern, ist es deshalb lohnenswert, sich nicht nur amerikanische Filme anzuschauen. Viele aus dem asiatischen Raum sind hierzulande allerdings nur schwer verfügbar. Mit KissAsian wird eine Alternative angeboten, mit der ihr eine Vielzahl an asiatischen Werken kostenlos streamen könnt. Doch ist es tatsächlich ein legales Angebot? Bei GIGA erfahrt ihr mehr.
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Ist KissAsian legal?
Bereits bei der Recherche nach dem Dienst wird deutlich, dass dieser über mehrere Domainendungen erreichbar ist. Dies ist als Warnsignal zu verstehen! Weitere ungewöhnliche Zeichen sind das Fehlen eines Impressums und die Aufforderung, einen VPN-Dienst zu benutzen. Zudem bietet der Streamingdienst eine Vielzahl an Serien mit neu erschienenen Folgen sowie aktuelle Filme an, die jedoch auf anderen Streamern exklusiv verfügbar sind. In Zeiten, in denen die einzelnen großen Streamingdienste sich von ihren Konkurrenten möglichst abheben wollen und müssen, ist dies hochgradig ungewöhnlich. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass KissAsian nicht die Lizenzen der Filme und Serien besitzt und damit das Urheberrecht verletzt. Der Streamingdienst ist somit illegal.
Handeln Nutzer von KissAsian illegal?
Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs 2017 ist es eindeutig, dass sich die Nutzer von illegalen Streamingdiensten selber strafbar machen. Dies galt lange Zeit als rechtliche Grauzone. Die Streamenden machen sich dann strafbar, wenn sie erkennen können, dass der jeweilige Dienst illegal ist. Indizien dafür sind beispielsweise fehlende Impressen oder die Aufforderung der Seiten, einen VPN zu benutzen. Beide Merkmale sind bei KissAsian gegeben. Zwar ging es bei dem Urteil nur um ein Abspielgerät, mit welchem das Urheberrecht verletzt wurde, dennoch lässt sich dieses Urteil auch auf weitere illegale Streamingdienste übertragen. Um euch ein genaues Bild über das Urteil zu machen, könnt ihr euch das Dokument des Gerichtshofs der Europäischen Union durchlesen.
Also handelt ihr beim Streamen von Filmen und Serien über KissAsian illegal. Es drohen Bußgelder von bis zu 150 Euro Strafe.
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Was sind legale Alternativen?
Die globale Film- und Serienbranche wurde von der COVID-19-Pandemie stark betroffen. Selbst die großen Konzerne wie Disney wollen von den Kinos Abstand nehmen und setzen mehr auf ihre Streamingdienste. Deshalb nehmen nicht nur die Studios, sondern auch die Kinos Schaden von dieser Entwicklung. Aus diesem Grunde ist es aus moralischer Sicht nicht vertretbar, KissAsian zu benutzen. Zudem wird bei der Veröffentlichung von Filmen und Serien stets auf die Einnahmen geachtet. Fallen diese durch das illegale Streamen weg, so werden insbesondere anspruchsvollere Werke weniger produziert. Alternativen zu KissAsian gibt es zur Genüge:
- Streamingdienste wie Netflix kaufen Produktionen international ein, um sie zu veröffentlichen. Deshalb gibt es auch hier eine Vielzahl an asiatischen Filmen und Serien. So könnt ihr euch Filme wie „A Sun“ anschauen.
- Auch auf Amazon Prime Video sind eine Vielzahl an asiatischen Filmen verfügbar.
- Bei euren Lieblingsfilmen kann sich durchaus eine dauerhafte Anschaffung lohnen, beispielsweise sind Klassiker wie „Oldboy“ als Mediabooks verfügbar.
- In den großen Kinoketten sind Filme aus dem nicht amerikanischen Raum recht selten, deshalb sind Events wie das Fantasy Filmfest einen Blick wert, die auch Filme aus dem asiatischem Kino in ihrem außergewöhnlichen Angebot haben.