Verspätungen sollen bei der Deutschen Bahn bald der Vergangenheit angehören. Dafür sorgen will das Unternehmen mit einer selbst entwickelten KI.
Zu spät an einem Ziel anzukommen kann in einigen Fällen ziemlich unangenehm sein und manchmal sogar gravierende Folgen haben. Gewiss spielt dabei auch die Pünktlichkeit öffentlicher Verkehrsmittel hin und wieder eine tragende Rolle. Die Deutsche Bahn will das Problem jedoch angehen und setzt für diesen Zweck inzwischen zunehmend auf künstliche Intelligenz.
Künstliche Intelligenz gibt es auch von Microsoft. Einen Blick auf das neue Bing, das inzwischen für jedermann verfügbar ist, erhaltet ihr im Video:
Künstliche Intelligenz simuliert Zugverkehr der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn setzt inzwischen zunehmend auf künstliche Intelligenz, um damit Verzögerungen im Schienenverkehr vorzubeugen. Wie das Unternehmen mitteilt, will es mithilfe eigens entwickelter KI-Tools dafür sorgen, dass „der Bahnbetrieb in ganz Deutschland pünktlicher“ wird.
Dies gelinge etwa durch eine Simulation des Bahnbetriebs in 100-facher Geschwindigkeit, um verschiedene Varianten der vorliegenden Verkehrssituation durchzuspielen. Aus der Analyse dieser Daten gehen schließlich konkrete Maßnahmenvorschläge für die jeweiligen Zugführer hervor. Letztere seien somit in der Lage, vorbeugend einzugreifen, bevor der tatsächliche Engpass auftritt. Beispielsweise indem sie vorzeitig die Geschwindigkeit verringern oder länger an einer Haltestelle warten.
Deutsche Bahn: Tests sind bisher vielversprechend
Erste Erfahrungen mit der Software habe der Konzern bereits anhand der S-Bahnen in Stuttgart, im Rhein-Main-Verbund und in München gesammelt. Dies habe im vergangenen Jahr zu einer Einsparung von insgesamt 58.000 Verspätungsminuten geführt. Noch in diesem Jahr erfolge demnach die Ausweitung auf die Berliner S-Bahn. Im nächsten Jahr dürfen sich auch Hamburger S-Bahn-Reisende über mehr Pünktlichkeit im Schienenverkehr der Deutschen Bahn freuen.
Weitere Tests gebe es außerdem derzeit auf der Bahnstrecke zwischen Elmshorn und Sylt, wo die KI erstmals außerhalb eines geschlossenen S-Bahn-Systems operiere. Hier fahren sowohl Güter- als auch Nah- und Fernverkehrszüge, was die Software vor neue Herausforderungen stellt. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Tests sei als Nächstes die stark befahrene Strecke zwischen Mannheim und Basel an der Reihe.
Deutsche Bahn zielt auf einen Echtzeitfahrplan
Als langfristiges Ziel nennt die Deutsche Bahn einen „Echtzeitfahrplan, der wie eine Art Gehirn zur digitalen Schaltzentrale des deutschen Bahnverkehrs werden soll.“ Die Folge sei, dass die Software sämtliche Verzögerungen, die durch Baustellen oder andere Störungen entstehe, direkt in die Verkehrssteuerung einfließen lassen könne. So sorge die KI für einen effizienteren Ablauf interner Prozesse.