An verschiedenen Stellen im Netz stößt man auf den Ausdruck „Disclaimer“. So kann man ihn zum Beispiel am Schluss eines längeren Beitrags finden. Auch in sozialen Medien oder privaten Online-Verkäufen wird das Wort von einigen Nutzern in Beiträgen verwendet. Was versteht man unter einem „Disclaimer“?
„Disclaimer“ tauchen in Beiträgen aller Art auf. In aktuellen Beiträgen ist auch häufig von einem „Gender Disclaimer“ zu lesen. Es handelt sich um ein Wort aus der englischen Sprache.
Disclaimer auf Deutsch: Was bedeutet es?
Allgemein bedeutet „Disclaimer“ auf Deutsch übersetzt „Haftungsausschluss“ oder „Ausschlussklausel“. Je nach Kontext kann es auch „Verweigerung“, „Verzicht“ oder „Widerruf“ bedeuten.
In Online-Angeboten findet man das Wort „Disclaimer“ in der Regel als Einleitung für einen erläuternden Text („Disclaimer:“). Dieser Text beschreibt, wie der Betreiber einer Webseite, ein Anbieter bei einem Privatverkauf oder jemand anderes seine Haftung für bestimmte Aktionen ausschließt. Einige Beispiele dafür:
- Webseiten-Betreiber schließen per Disclaimer eine Haftung für die Inhalte von Seiten aus, die in ihrem Angebot verlinkt sind.
- Bei Privatverkäufen etwa Angeboten bei „Kleinanzeigen“ oder „eBay“ wollen Verkäufer per Disclaimer eine Haftung für Mängel ausschließen.
- Bei E-Mails findet man oft einen „Dislcaimer“ in der Signatur. Dort steht dann zum Beispiel, dass man den Inhalt der Mail nicht lesen oder teilen soll, wenn man sie versehentlich erhalten hat.
- „Disclaimer“ ist auch ein beliebter Begriff in der Jugendsprache. Dann wird es so verwendet, dass man sich von erwähnten Inhalten distanzieren will und zum Beispiel nicht die Meinung von Aussagen teilt, die man in seinem Beitrag zitiert.
- Es kann auch allgemein verwendet werden, wenn man sich für etwas in seinem Social-Media-Beitrag rechtfertigen möchte.
- Manchmal wird es auch einfach verwendet, wenn man einem Beitrag noch etwas Erklärendes hinzufügen möchte.
- Bei vielen Texten, etwa Nachrichten, Ratgebern oder im wissenschaftlichen Bereich, findet man inzwischen auch immer häufiger einen „Gender-Disclaimer“. Dort beschreibt der Autor, dass er zur besseren Lesbarkeit das „generische Maskulinum“ verwendet, Personenbezeichnungen sich aber generell auf alle Geschlechter beziehen. So rechtfertigt der Autor sich, dass er in seinem Text nicht gendert und auf Bezeichnungen wie „Leser:innen“ oder „Leser*innen“ verzichtet, damit er einfacher zu lesen ist.
Beispiele für Disclaimer
Mit einem Disclaimer kann man sich zwar von bestimmten Verhaltensweisen distanzieren, es ist aber kein Freifahrtschein für verbotene Handlungen. Bei Privatverkäufen kann man etwa mit einem Standard-Disclaimer nicht einfach Schrott verkaufen, ohne auf Schäden in der Artikelbeschreibung hinzuweisen. Webseiten-Betreiber haben ebenfalls Pflichten, die sie für ihren Online-Auftritt erfüllen müssen und die nicht einfach per Disclaimer ausgeschlossen werden können. Man kann also zum Beispiel nicht einfach wissentlich rechtswidrige Inhalte in seinem Blog verlinken und sich mit dem Haftungsausschluss dann rechtlich davon distanzieren. Einige Beispiele für die Nutzung des Worts bei Twitter/X:
In sozialen Medien ist „Disclaimer“ meistens einfach ein Stilmittel, um seinen Beitrag etwas dramatischer erscheinen zu lassen oder um eine Aussage gezielt hervorzuheben. Manchmal will man damit auch seine „unpopular Opinion“ untermauern. Eine rechtliche Bedeutung lässt sich hieraus normalerweise nicht ableiten.