Beim Aufbauen des eigenen Dropshipping Business gibt es viele Dinge zu beachten. Wir zeigen euch wie ihr euer Dropshipping Gewerbe richtig anmeldet.
Heutzutage ist es so leicht wie nie, sich den Traum vom eigenen Online-Shop zu erfüllen. Dank Dropshipping ist es sogar noch leichter geworden. In den letzten Jahren ist dessen Beliebtheit drastisch gestiegen. Ungefähr 23 % der weltweiten Online-Verkäufe werden durch Dropshipping abgewickelt und die Tendenz ist steigend. Kein Wunder also, dass viele ihr Business auf diese Art und Weise aufbauen wollen. Trotzdem gilt es, viele Dinge bei dem Aufbau des Online-Shops im Auge zu behalten. So sollte natürlich auch das Rechtliche geklärt werden. Am besten macht man sich vor der Erstellung des eigenen Online-Shops ausgiebig Gedanken über die Rechtslage. Beispielsweise ist es wichtig, dass man ein Gewerbe anmeldet. Wir zeigen euch, wie ihr euer Dropshipping-Gewerbe anmeldet und geben euch weitere nützliche Tipps für euer Business.
Wenn ihr gerade nicht euer Online-Shopping-Business aufbaut, seid ihr vielleicht gerade selbst am shoppen. In unserem Video verraten wir euch nützliche Tricks, wie ihr beim Online-Shoppen ganz einfach Geld spart:
Dropshipping: Eine Kurzdefinition
Ein eigenes Dropshipping-Unternehmen zu gründen, dieser Traum ist tatsächlich immer realistischer zu erreichen. Doch was ist Dropshipping eigentlich? Vereinfacht gesagt, ist Dropshipping eine Form des Online-Handels. Das Besondere: Der Kunde oder die Kundin gibt zwar die Bestellung an den Online-Shop ab, geliefert wird die Ware allerdings vom Hersteller. So kann der Online-Shop eigene Lagerkosten sparen. Zusammengefasst verkauft der Online-Shop ein Produkt, welches er selbst nicht besitzt und das zu einem höheren Preis, als der Lieferant des Online-Shops es selbst anbietet. Ein weiterer großer Vorteil des Dropshippings ist, dass für den Anfang kein großes Eigenkapital benötigt wird. Dropshipping ist also genau das Richtige für Menschen, die gerade neu in die Welt des Online-Handels einsteigen möchten.
Was ist ein Gewerbe und wer muss es anmelden?
Ein Gewerbe muss dann angemeldet werden, wenn eine selbstständige berufliche Tätigkeit ausgeführt wird. An sich kann so jeder ein eigenes Gewerbe oder ein Unternehmen anmelden. Eine selbstständige berufliche Tätigkeit ist dann vorhanden, wenn diese regelmäßig mit der Absicht des Gewinns ausgeführt wird. Es gibt natürlich auch Ausnahmen: Freiberufler, also zum Beispiel Künstler, müssen kein Gewerbe anmelden. Die Frage, die sich schnell beim Aufbau des eigenen Dropshipping-Unternehmens stellt, ist, ob man ein Gewerbe anmelden muss. Die Antwort ist: Ja! Selbst wenn euer Online-Business nicht euer Hauptberuf ist, sondern nur eine Nebentätigkeit für euch darstellt, müsst ihr es als Gewerbe anmelden.
Gewerbeanmeldung: So läuft das Verfahren ab
Da ihr nun also geklärt habt, dass ihr Gewerbe anmelden müsst, geht es um das Verfahren. Dieses ist eigentlich recht simpel, solange ihr euch rechtzeitig und vor allem ausführlich um den Prozess beim Ordnungs- und dem Finanzamt kümmert. Lieber fangt ihr zu früh an, als dass ihr hinterher bei falscher Anmeldung Probleme bekommt. Habt ihr euer Gewerbe angemeldet, so bekommt ihr euren Gewerbeschein zugestellt. Dieser berechtigt euch, euer eigenes Unternehmen zu führen.
Danach werden eure Informationen an das Finanzamt weitergeleitet. An dieses müsst ihr einen ausgefüllten Fragebogen zur euren Steuern schicken. Aufgrund der Angaben bekommt ihr vom Finanzamt eine entsprechende Steuernummer, über welche eure betrieblichen Einnahmen und Ausgaben abgerechnet werden können. Außerdem solltet ihr euch bei der Berufsgenossenschaft anmelden. Diese kümmert sich um alle Fragen in Sachen Arbeitsschutz. Habt ihr alles Rechtliche für euer Dropshipping-Business geklärt, so steht eurem Unternehmen nichts mehr im Weg.
Dropshipping Gewerbe anmelden: Eine Anleitung
1. Dokumente vorbereiten
Sucht euch zunächst alle wichtigen Dokumente zusammen. Folgende Unterlagen benötigt ihr, um euer Gewerbe korrekt anzumelden:
- Identitätsnachweis (Personalausweis oder Reisepass)
- Auszug aus dem Handelsregister (falls vorhanden)
- Genehmigungen und Erlaubnisscheine (bei speziellen Tätigkeiten, die solche benötigen)
- behördliche Genehmigungen oder Erlaubnisscheine (wenn beispielsweise mit Arzneimitteln gehandelt wird)
Falls ihr euch unsicher seid, ob ihr noch mehr Unterlagen benötigt, könnt ihr auch bei eurem örtlichen Ordnungsamt beziehungsweise Gewerbeamt nachfragen.
2. Antragstellung
Habt ihr alle wichtigen Dokumente vorbereitet, so kann es zur Antragstellung gehen. Euer Gewerbe könnt ihr entweder lokal bei eurem lokalen Ordnungsamt oder online anmelden. Dafür fällt eine Gebühr an. Diese liegt ungefähr zwischen zehn und 60 Euro. Ihr müsst euer Gewerbe an dem Standort anmelden, wo ihr selbst lebt. Wohnt ihr also in Hamburg, müsst ihr euer Gewerbe auch beim Ordnungsamt in Hamburg melden. Bei der Anmeldung müsst ihr folgende Informationen angeben:
- Name des Unternehmens
- Persönliche Kontaktdaten
- Art der Tätigkeit
Nachdem ihr euer Gewerbe erfolgreich angemeldet habt, bekommt ihr einen Gewerbeschein. Dieser zeichnet euch aus, ein Gewerbe führen zu dürfen.
3. Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen
Das Ordnungsamt gibt eure Informationen an das zuständige Finanzamt weiter. Dieses hat auf seiner Website einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, welchen ihr ausfüllen müsst. Der Fragebogen muss innerhalb eines Monats ausgefüllt an das zuständige Finanzamt übermittelt werden. Denn natürlich müsst ihr mit eurem Dropshipping-Unternehmen auch Steuern zahlen. Diese sind folgende:
- Einkommenssteuer (wird anhand des Gewinns berechnet)
- Umsatzsteuer (wird anhand des Umsatzes berechnet)
- Einfuhrumsatzsteuer (gilt für Importe aus Drittländern)
Eventuell gilt es noch mehr Steuern zu zahlen. Auch hier gilt wieder: im Zweifelsfall lieber beim Finanzamt und nachfragen.
4. Meldung bei der Berufsgenossenschaft
Die Berufsgenossenschaft ist für alle Sachen rund um das Thema Arbeitsschutz zuständig. Hier müsst ihr einen Antrag auf Aufnahme in die Berufsgenossenschaft stellen und das innerhalb einer Woche nach Anmeldung eures Gewerbes. Eure Informationen werden in der Regel bereits vom Gewerbeamt an die Berufsgenossenschaft weitergeleitet, trotzdem ist es besser, ebenfalls selbst aktiv zu werden.
Was ist neben der Gewerbeanmeldung zu beachten?
Versicherungen
Um potenziellen Problemen vorzubeugen, solltet ihr euch entsprechend versichern. Im besten Fall solltet ihr eine Betriebshaftpflichtversicherung und eine Produkthaftpflichtversicherung abschließen. Beide Versicherungen schützen euch vor den Kosten, welche bei Schäden eurer fehlerhaften Produkte entstehen können. Ist eines eurer Produkte dafür verantwortlich, dass ein Kunde zu Schaden kommt und der Kunde verlangt Schadensersatz, so übernimmt diese Versicherung die Kosten dafür. Weitere nützliche Versicherungen könntet ihr mit einem Versicherungsmakler besprechen.
Die passenden Dropshipping-Lieferanten
Neben dem Rechtlichen ist es natürlich auch wichtig, den richtigen Dropshipping-Lieferanten für euer Online-Business zu finden. Das ist meist gar nicht so leicht. Generell solltet ihr darauf achten, dass ihr jemanden wählt, der gute Rezensionen vorweisen kann. Lest euch Erfahrungsberichte der jeweiligen Kunden durch. Eventuell solltet ihr beim Lieferanten einige Proben anfordern, um euch so von der Qualität der Produkte überzeugen zu können.
Das richtige Shopsystem
Außerdem solltet ihr natürlich auch das richtige Shopsystem für euch auswählen. Hier bieten sich Seiten wie Wix, IONOS, Strato und Squarespace an. Solche Anbieter geben viele Möglichkeiten eure Website und euren Online-Handel so aufzubauen, wie es euren Wünschen entspricht.
Fazit
Sowohl das Eröffnen eures eigenen Online-Shops sowie die rechtlichen Dinge sind eigentlich ziemlich simpel gehalten. Möchtet ihr euer eigenes Online-Dropshipping-Business betreiben, ist es unbedingt erforderlich, ein Gewerbe anzumelden, da ihr sonst in Deutschland kein eigenes Unternehmen gewinnbringend führen dürft. Des Weiteren müsst ihr die zu zahlenden Steuern mit dem Finanzamt klären und die Berufsgenossenschaft in Sachen Arbeitsrecht an eurer Seite haben. Auch solltet ihr euch Gedanken um entsprechende Versicherungen machen und den richtigen Lieferanten und das richtige Shopsystem für euch auswählen. Dann könnt ihr die ersten Dropshipping-Erfahrungen sammeln.
Sofern ihr euch rechtzeitig um das Rechtliche kümmert, sollten das kein Problem darstellen. Falls ihr einmal nicht weiter wisst, ist es ratsam, sich an die entsprechenden Behörden zu wenden, um keine Fehler machen. Diese können nämlich im schlimmsten Fall ziemlich teuer werden. Beachtet ihr all diese Dinge, sollte eurem Traum eines eigenen E-Commerce-Business nichts mehr im Wege stehen.