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E-Autos von A bis Z: Was Käufer und Fahrer über Elektroautos wissen müssen

E-Autos gelten als Zukunft der Mobilität. (© Imago / CHROMORANGE)
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E-Autos sind die Zukunft der Mobilität. Einen regenerativen Strommix vorausgesetzt, können sie ohne negative Umwelteinflüsse gefahren werden und sollen daher in wenigen Jahren den Verbrennungsmotor komplett ablösen. Es wird also Zeit, sich mit dem E-Auto etwas mehr auseinanderzusetzen. Wir haben die wichtigsten Grundlagen zum E-Auto von A bis Z für euch zusammengetragen.

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Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS)

Hinter der Abkürzung AVAS versteckt sich eine Notwendigkeit, die seit 1. Juli 2021 für alle Elektroautos gilt: Die Elektromotoren sind viel leiser als Verbrenner. Daher müssen E-Autos bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h sowie im Rückwärtsgang künstliche Fahrgeräusche von sich geben. So soll die Sicherheit im Straßenverkehr für Fußgänger und Radfahrer gewährleistet werden. Die Fake-Motorengeräusche werden automatisch aktiviert, Fahrerinnen und Fahrer müssen sich nicht darum kümmern. Bei manchen Modellen könnt ihr aber aus verschiedenen Sounds wählen.

Akku

Das Schnittmodell bietet Einblick in den Akku eines Audi e-tron. Die Batteriemodule werden bei E-Autos typischerweise um Unterboden verbaut. (© IMAGO-Sebastian-Geisler)
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Eins der unbestreitbar wichtigsten Bauteile im E-Auto, denn ohne Akkumulator ist so ein rein elektrisches Auto gar nicht vorstellbar. Der Akku bei E-Autos besteht in der Regel aus mehreren Batteriemodulen. Hier wird die elektrische Energie gespeichert, mit der das Elektroauto angetrieben wird. Er ist außerdem das teuerste Einzelbauteil in Elektroautos. Derzeit setzt ein Gros der Industrie auf Lithium-Ionen-Akkus, die eine gute Mischung aus Langlebigkeit und Preis bieten.

Batterie: Aber davon gibt es zwei

Mit der Batterie ist das so eine Sache beim E-Auto. Denn davon sind eigentlich zwei mit an Bord: Der Akku, der die Energie für die E-Motoren liefert, welche das Auto antreiben, und die Starterbatterie. Letztere ist eine klassische 12-Volt-Batterie, wie man sie vom Verbrenner kennt. Darüber werden Bordelektronik, Infotainment-System, aber auch die Zündung mit Strom versorgt. Ist die Starterbatterie leer, bleibt auch das E-Auto stehen – selbst wenn der Akku randvoll geladen ist.

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Batterie-Erhaltungszustand (SoH)

Als Batterie-Erhaltungszustand bezeichnen wir hier den sogenannten „State of Health“ (wörtlich: Gesundheitszustand) des Akkus. Der ist vor allem entscheidend, wenn ihr euch ein gebrauchtes E-Auto zulegen wollt. Dabei wird der Ist-Zustand des Akkus von einer Software ausgelesen. In aller Regel bekommt ihr einen prozentualen Wert, der angibt, wie viel der ursprünglichen Kapazität noch erreicht werden. Nach ein paar Jahren auf der Straße kann es da beim E-Auto bereits deutliche Unterschiede geben. Bevor ihr euch für einen gebrauchten Stromer entscheidet, solltet ihr immer den SoH auslesen. Das ist etwa beim TÜV oder ADAC möglich, inzwischen gibt es auch erste Kits zum Selbermachen.

Batteriegarantie

Die Autobauer geben auf ihre Akkus inzwischen fast durch die Reihe attraktive Garantien. Die gehen über die gewöhnliche gesetzliche Gewährleistung von zwei Jahren weit hinaus, bei der Verbraucher ohnehin genau wissen, was man davon zu halten hat. Bei E-Autos sieht es anders aus: Eine garantierte Laufleistung von 160.000 km oder 8 Jahren ist aktueller Standard. In dieser Spanne garantieren viele Hersteller, dass die Kapazität des Akkus nicht unter 70 Prozent des Ursprungswerts fällt. Es gibt aber auch Autobauer wie Toyota, die noch weiter gehen. Auch bei einem Totalausfall würde so eine Garantie greifen.

Mit der Maßnahme will man einerseits Vertrauen in die E-Mobilität schaffen. Andererseits soll sie wohl über den Fakt hinweg trösten, dass der Akku beim E-Auto ein Verbrauchsgegenstand ist und irgendwann mit Sicherheit ausgetauscht werden muss.

Batterieladestand (SoC)

Hier wird's etwas knifflig, denn bei GIGA findet ihr den SoC gleich zweimal, allerdings steht die englische Abkürzung für völlig unterschiedliche Dinge: State of Charge, also der Batterieladestand hier beim E-Auto und System on a Chip, die Integration vieler Hardware-Bestandteile und Funktionen auf einem einzigen Chip (mehr dazu hier). Beim E-Auto bezeichnet der Begriff den Ladezustand des Akkus. Meist wird er in Prozent angegeben. Ideal für die Lebensdauer des Akkus ist ein Bereich zwischen 20 und 80 Prozent der maximalen Kapazität. Es ist also weder ratsam, das E-Auto bis zum Rand aufzuladen, noch es bis aufs letzte Kilowatt leer zu fahren.

Auf der Anzeige einer Ladesäule ist der Akkuladestand meist gut zu erkennen, aber auch im E-Auto selbst gibt es entsprechende Anzeigen. (© IMAGO / Action Pictures)
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Batteriemanagement-System (BMS)

Batteriemanagement-Systeme, abgekürzt BMS, gehören bei modernen E-Autos einfach dazu. Diese „Software-Abteilung“ kümmert sich darum, dass es dem wertvollen Akku so gut wie möglich geht. Über das BMS kann unter anderem der Akku im Stand gewärmt werden, damit er im Winter nicht zu sehr auskühlt. Außerdem überwacht das BMS Ladevorgänge und den Zustand der Batterie. Hier entscheidet sich unter anderem, mit wie viel Leistung die Batterie geladen wird, in Abhängigkeit etwa von der anliegenden Spannung und der Batterietemperatur.

Battery Electric Vehicle (BEV)

Die Abkürzung BEV steht übersetzt für batterieelektrisches Fahrzeug. Sie bezeichnet das, was im Deutschen oft ein reines E-Auto genannt wird. Also ein Elektroauto, das mit einer Batterie ausgestattet ist, die Energie für Elektromotoren abgibt – und zwar ausschließlich. Andere E-Auto-Typen sind Plug-In-Hybride oder mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-E-Autos.

Diese Gründe sprechen für den Kauf eines E-Autos:

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Bidirektionales Laden

Bidirektionales Laden bedeutet nichts anderes, als dass ein E-Auto den Strom, den es aus der Wallbox, Ladesäule oder der heimischen Steckdose geladen hat, auch wieder abgeben kann. Der Strom kann in zwei Richtung fließen, ins E-Auto rein und auch wieder raus. Manche aktuellen Modelle beherrschen das bereits, der Standard ist es aber noch nicht.

Die Funktion gilt als wichtiger Meilenstein, um E-Autos als mobile Speicher nutzen zu können. Um über regenerative Stromquellen wie Wind- und Solarenergie eine sichere Stromversorgung gewährleisten zu können, braucht es ein großes Speicherpotenzial. E-Autos könnten in Zukunft über bidirektionales Teil des Speichernetzes werden, Strom aufnehmen, wenn gerade viel produziert wird und ihn bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen. Ebenso können Fahrer aber auch andere Elektroautos oder E-Bikes unterwegs mit Strom versorgen.

CCS-Laden

CCS ist der schnelle Ladestandard, der sich in Europa immer mehr durchsetzt. Die Abkürzung steht für Combined Charging System. Der Stecker entspricht dem Typ-2-AC-Ladestecker, der um zwei zusätzliche Phasen fürs DC-Laden erweitert wurde. E-Autos können an entsprechenden Ladesäulen also sowohl Gleich- als auch Wechselstrom beziehen. Die maximale Ladeleistung beträgt bisher 350 kW, soll aber weiter ausgebaut werden. Elektroautos aus den USA wie Tesla oder Asien, wo mehrere Standards verbreitet sind, können mit einem entsprechenden Adapter auch das CCS nutzen. Europäische Kunden sollten bei der Bestellung darauf achten, da es auf Dauer für andere Systeme – außer vielleicht Teslas Supercharger – in Europa schwer werden dürfte.

E-Auto / Elektroauto

Nicht jedes Elektroauto fährt nur mit Strom aus der Ladesäule, es gibt große Unterschiede. Zu den E-Autos zählen die reinen Elektroautos (BEV), die ausschließlich über den Akku angetrieben werden. Aber auch Plug-In-Hybride (PHEV) gelten in der Regel als Elektroautos. Sie verfügen wie reine E-Autos über einen extern aufladbaren Akku, aber ebenso über einen Verbrennungsmotor. Der dritte im Bunde sind die Brennstoffzellen-Fahrzeuge (FCEV). Sie werden mit Wasserstoff betankt. Bei dessen Verbrennung entsteht elektrische Energie für den Antrieb und als Abfallprodukt bloß Wasserdampf.

Effizienz

Die Effizienz ist das neue (alte) Zauberwort, auch für Elektroautos. Zwar wurden und werden auch Verbrenner oft etwa mit optimiertem Windwiderstand gebaut, aber beim E-Auto haben solche Feinheiten einen neuen Stellenwert erlangt. Denn mit optimaler Energieausbeute lässt sich bei der Reichweite von E-Autos mehr herausholen. Da das Aufladen von E-Auto-Akkus selbst beim Schnellladen naturgemäß länger dauert, als einmal volltanken, ist die Reichweite ein noch wichtigeres Kriterium als bei Verbrennern. Mit dem Vision EQXX hatte Mercedes zuletzt bewiesen, wie wichtig die maximale Effizienz in Zukunft sein wird.

Frunk

Ein ungewöhnlicher Blick unter die Motorhaube, wenn man Verbrenner gewöhnt ist: Beim Mustang Mach-E und vielen anderen E-Autos ist hier statt des Motors noch extra Stauraum. (© IMAGO / TT)

Frunk ist eine Wortneuschöpfung aus den englischen Wörtern „front“ (vorne) und „trunk“ (Kofferraum). Bezeichnet wird damit genau das: zusätzlicher Stauraum, dort wo bei Verbrennern der Motor sitzt. Beim E-Auto ist der Elektromotor in der Regel direkt an der Achse verbaut. Unter der Motorhaube wird damit Platz frei.

Fuel Cell Electric Vehicle (FCEV)

Als FCEV werden Wasserstoff-Autos bezeichnet. Sie tanken Wasserstoff, der streng genommen verbrannt wird. Dabei entsteht allerdings nicht das klimaschädliche CO2, sondern als Abgas bloß Wasserdampf. Während der Reaktion von Sauerstoff und Wasserstoff entsteht elektrische Energie, also Strom. Damit wird das Auto angetrieben. Während beim reinen E-Auto (BEV) also der Strom vorher aufgeladen werden muss, tankt ein Brennstoffzellen-Auto (Engl.: Fuel Cell Eletric Vehicle) Wasserstoff und erzeugt damit während der Fahrt seinen eigenen Strom.

Gleichstrom (DC)

Die Abkürzung DC ist im Englischen gebräuchlich und steht für Direct Current, übersetzt: Gleichstrom. Im Gegensatz zum Wechselstrom fließt die elektrische Energie hier immer in gleicher Richtung. E-Auto-Akkus speichern Strom als Gleichstrom.

High Power Charge (HPC)

Als High Power Charge wird die (bisher) höchste Stufe beim Schnellladen bezeichnet. HPC-Ladesäulen bieten zwischen 150 und 350 kW an Ladeleistung. Sie werden daher auch als Ultraschnelllader bezeichnet. Die Stecker entsprechen CCS-Steckern. Darüber, wie viel Leistung letztlich im E-Auto zum Laden genutzt werden kann, entscheidet das Batteriemanagement-System (BMS). Die maximal mögliche Ladeleistung unterscheidet sich je nach Autobauer und Modell stark.

High Power Charging (HPC) findet sich inzwischen bei vielen Ladestrom-Anbietern, vor allem entlang von Autobahnen sind die leistungsstarken Schnellader wichtig. (© IMAGO / Arnulf Hettrich)

Induktives Laden

Induktives Laden ist der technische Begriff für Systeme, die Smartphone-Besitzer zum Beispiel als Qi-Laden kennen. Auch E-Autos können theoretisch kabellos aufgeladen werden. In besonders hoher Frequenz wird Wechselstrom übertragen, ohne dass eine physische Verbindung mittels Kabel zwischen Ladeelement und E-Auto hergestellt werden müsste. Denkbar wären solche Ladeelemente etwa eingelassen in Parkplätze oder sogar in die Straßendecke, sodass E-Autos während der Fahrt laden könnten. Serienreif sind entsprechende Projekte aber noch nicht.

Unter anderem testet Volvo bereits kabellose Ladetechnik für seine E-Autos:

Volvo: E-Autos kabellos aufladen

Kilowatt (kW)

Das Kilowatt ist eine der entscheidenden Größen beim Thema E-Auto. Es entspricht 1.000 Watt und ist damit eine Größe für Leistung. Elektrische Energie wird ebenso in kW angegeben wie etwa Wärmeenergie. Das zeigt schon der Blick auf die jährliche Nebenkostenabrechnung. Bei Elektroautos haben die PS immer mehr als Leistungskennzahl ausgedient. Stattdessen wird die Stärke der Motoren in kW angegeben. Auch für die Leistung von Ladesäulen, ob private Wallbox oder öffentlicher Schnelllader, sind kW die entscheidende Größe.

Kilowattstunde (kWh)

Noch wichtiger als kW ist rund ums E-Auto aber die Kilowattstunde (kWh). In kWh wird die tatsächliche elektrische Arbeit angegeben. Elektroautos verbrauchen also gewissermaßen Kilowattstunden. Das Pendant zum Diesel- oder Benzinverbrauch in Liter pro 100 km ist der Verbrauch in kWh pro 100 km. Wer etwa vor dem Kauf verschiedene Elektromodelle vergleichen will, kommt um die kWh-Zahl auf 100 km nicht herum.

Neben dem Verbrauch ist die kWh zudem die Größe, in der beim E-Auto die maximale Akkukapazität angegeben wird. Sie verrät euch also, wie viel Strom ins E-Auto passt. Das ist auch beim Aufladen wichtig, denn über die geladenen kWh wird abgerechnet.

Ladeinfrastruktur

Ladeinfrastruktur klingt sperrig. Was gemeint ist: Wie ist der Straßenverkehr überhaupt darauf vorbereitet, E-Autos versorgen zu können? Tankstellen muss man selten suchen, selbst wenn man sich vor Ort nicht gut auskennt. Die nächste ist selten weit entfernt. Die Infrastruktur, um das E-Auto zu laden, ist noch deutlich schlechter aufgestellt.

Man unterscheidet zudem zwischen öffentlicher Ladeinfrastruktur, die wie bei den Tankstellen praktisch jedem zugänglich ist. Es gibt aber auch die private Ladeinfrastruktur. Darunter fallen sowohl private Wallboxen als auch große Ladeparks, etwa von Unternehmen, wo aber nur Angestellte ein E-Auto aufladen dürfen.

Sowohl öffentliche als auch private Ladeinfrastruktur sollen und müssen ausgebaut werden, vor allem durch mehr Ladepunkte, um den Umstieg auf E-Autos langfristig zum Erfolg zu führen.

Ladekurve

Die Ladekurve bezeichnet den zeitlichen Verlauf der Ladeleistung, wenn ihr euer E-Auto aufladet. Dort wird nämlich nicht immer so viel Strom gezogen, wie eben technisch möglich, bis der Akku voll ist. Stattdessen beginnt der Ladevorgang in der Regel mit geringerer Leistung, bis der Akku auf Betriebstemperatur läuft und die für das jeweilige E-Auto maximale Ladeleistung vertragen kann, ohne auf Dauer Schaden zu nehmen. Erst dann wird die Leistung gesteigert, bevor sie wieder abfällt, je voller der Akku wird. Auch das soll die Batterie schonen. Die „Kurve“ ergibt sich dabei durch die grafische Darstellung der Ladeleistung über den Ladezeitraum.

Ladepunkt < Ladesäule < Ladestation

Als Ladepunkt wird der Anschluss für ein einzelnes E-Auto bezeichnet. Hier kann entweder das eigene Ladekabel angeschlossen und mit dem Ladeport am Wagen verbunden werden oder es ist bereits ein Ladekabel vorhanden, sodass ihr nur die Verbindung zum Auto herstellen müsst. Auch an einer Ladesäule könnt ihr das Elektroauto laden. Allerdings ist mit dem Begriff die tatsächliche Säule gemeint, an der je nach Bauart, wenn mehrere Ladepunkte vorhanden sind, auch mehrere Wagen gleichzeitig angeschlossen werden können. Die Ladestation wiederum kann zwei verschiedene Bedeutungen haben. Einerseits kann etwa eine Ladestation mehrere Ladesäulen umfassen. So werden etwa Ladestationen – auch Ladeparks genannt – bevorzugt entlang von Autobahnen gebaut. Andererseits wird das Wort Ladestation auch synonym für eine private Wallbox verwendet.

Ladetarif

Einen Ladetarif nutzen in der Regel alle E-Auto-Fahrer. Dazu gehört entweder eine Lade-App fürs Smartphone – die besten findet ihr hier – oder eine Ladekarte vom Tarif-Anbieter. Mit beiden könnt ihr aber den Ladevorgang starten und anschließend den geladenen Strom bezahlen. In Zukunft soll auch die Zahlung mit der Bankkarte ermöglicht werden.

Je nach Anbieter und Tarif unterscheiden sich dabei die Strompreise pro kWh. Bei manchen wird zudem eine Grundgebühr verlangt, dafür ist dann der kWh-Preis meist günstiger als ohne Grundgebühr. Auch die Art der Abrechnung kann sich stark unterscheiden. Wer einen Ladepunkt zu lange belegt, muss außerdem oft mit einer Blockiergebühr rechnen.

Ladetarife und zugehörige Ladekarten gibt es von vielen Anbietern, auch der ADAC ist mit dabei. (Bildquell: IMAGO / MiS)

Ladezyklus

Akkus haben eine natürliche Lebensdauer. Ihre Leistung nimmt mit der Zeit ab (kalendarische Alterung). Außerdem lässt die Akkukapazität mit der Nutzung nach. Ladezyklen und Entladezyklen (Nutzung) wechseln sich ab. Akkus können nur eine begrenzte Zahl von Ladezyklen verkraften, bevor erst die Kapazität nachlässt und schließlich ihr Ende naht. Der Durchschnittsakku schafft in der Regel 500 bis 1.000 Ladezyklen. Bei aktuellen E-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus sollen bis zu 3.000 Ladezyklen möglich sein. Allgemeine Aussagen sind dabei schwierig, weil viel vom individuellen Umgang mit dem Akku abhängt.

Mild-Hybrid-Fahrzeuge

Als Mild Hybrid werden Autos bezeichnet, die zwar Verbrennungsmotor und Elektromotor besitzen, bei denen Letzterer aber nicht von außen mit Energie versorgt werden kann. Stattdessen ist eine kleine Batterie mit an Bord, in der etwa der durch Bremsenergie-Rückgewinnung erzeugte Strom gespeichert wird. Damit kann der Elektromotor unterstützend betrieben werden, zum Beispiel um die Geschwindigkeit zu halten. So werden Verbrauch und Emissionen des Hybrids verringert. Als E-Auto werden die milden Hybride aber nicht bezeichnet.

One-Pedal-Driving

Übersetzt bedeutet der englische Begriff „nur mit einem Pedal fahren“ – und der Name ist Programm. Wer entsprechend vorausschauend im Straßenverkehr unterwegs ist, kann bei vielen E-Autos auf die Bremse praktisch verzichten. Da viele moderne Stromer auf Bremsenergie-Rückgewinnung setzen, ist das Bremspedal außer im Notfall praktisch unnötig. Nehmt ihr den Fuß vom Gas, beginnt der Elektromotor automatisch runter zu bremsen und verlangsamt die Fahrt so deutlich, als würdet ihr leicht bremsen.

Over-the-Air-Updates (OvA-Updates)

OvA-Updates gehören nicht nur bei E-Autos zur Zukunft der Mobilität. Auch manch ein Verbrenner kann und wird in den kommenden Jahren für neue Features oder notwendige Software-Updates nicht mehr in die Werkstatt müssen. Die werden stattdessen online verteilt. Sorgen machen müssen sich Fahrerinnen und Fahrer deshalb aber nicht. Die Hersteller achten darauf, dass die Updates nicht während der Fahrt installiert werden können.

Plug-In-Hybrid (PHEV)

Plug-In-Hybride (englisch: Plug-In Hybrid Electric Vehicles) sind die einzigen Hybrid-Autos, die sich in Deutschland offiziell E-Auto schimpfen dürfen. Im Gegensatz zum Mild Hybrid ist hier ein Akku an Bord, der wie beim reinen E-Auto an der Steckdose oder Ladesäule direkt aufgeladen werden kann. Je nach Fahrweise und Bedarf nutzt das Auto für den Antrieb die Energie aus dem Verbrennungsmotor oder greift auf den Akku zurück. Es besteht der Vorwurf, dass Plug-In-Hybride den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor verschleppen würden. Ende 2022 ist nach aktuellem Stand für PHEVs Schluss mit der Förderung über den Umweltbonus.

Reichweite

Die maximale Reichweite ist eines der entscheidenden Kaufkriterien beim E-Auto. In aller Regel wird sie in Kilometer angegeben, ausgenommen am amerikanischen Markt. Viele Hersteller geben die nach WLTP-Standard ermittelte Reichweite an, die mit einer vollen Akkuladung maximal zurückgelegt werden kann. In den USA und China werden eigene Reichweiten-Tests genutzt, vor allem Letzterer gilt als deutlich ungenauer.

Die theoretische Maximalreichweite wird im Alltag aber selten erreicht. Externe Faktoren und der eigene Fahrstil wirken sich auf die Reichweite aus. Ein aktueller Test hat bis zu 40 Prozent geringere Werte unter Realbedingungen festgestellt.

Rekuperation

Die Rekuperation ist der Fachbegriff für Bremsenergie-Rückgewinnung. Sie ist bei modernen E-Autos längst zum Standard geworden. Wenn ihr kein Gas gebt, bremst das Auto leicht ab und nutzt die dabei entstehende Energie, um den Akku etwas aufzuladen. So lässt sich theoretisch mehr Reichweite herausholen.

Aber auch durchs Segeln lässt sich Energie sparen und so sehr weit kommen. Die Rekuperation macht das Segeln allerdings unmöglich. E-Auto-Fahrer können selbst entscheiden, ob sie die Rekuperation aktivieren oder in manchen Fällen sogar die Stärke individuell einstellen. Wichtig ist, dass die Software des Autos dafür sorgt, dass nicht permanent rekuperiert wird. Gerade bergab kann es sonst passieren, dass der Akku überhitzt. Das Problem war bei einigen Fords in den norwegischen Bergen aufgefallen.

Schnellladen

Als Schnellladen werden Ladeleistungen über 22 kW bezeichnet. Aber auch deutlich stärkere Ladesäulen werden oft Schnelllader genannt. Zum Schnellladen wird in der Regel Gleichstrom (DC) genutzt. Daher wird der Begriff DC-Laden auch synonym zu Schnellladen verwendet.

THG-Quote

Die Treibhausgasminderungs-Quote ist eine Möglichkeit für E-Auto-Besitzer, ein wenig Geld zusätzlich zu verdienen. Seit Januar 2022 dürfen auch Privatpersonen am THG-Quoten-Handel teilnehmen. Dahinter steckt die Vorschrift, dass Mineralölkonzerne für ihre hohen CO2-Emissionen Zertifikate für „Negativ-Emissionen“ als Gegengewicht kaufen müssen. Weil E-Autos kein Klimagas emittieren, können Besitzer dieses Minus über Zwischenhändler an die Industrie verkaufen. Jedes Jahr können so ein paar Hundert Euro extra zusammenkommen.

Umweltbonus

Der Umweltbonus wird beim Kauf eines E-Autos von Staat und Herstellern gezahlt, um Kundinnen und Kunden den Umstieg aufs E-Auto schmackhafter zu machen. So soll sich zumindest ein Teil des Mehrpreises relativieren, den Käufer für ein E-Auto bisher zahlen müssen. Bis zu 9.000 Euro Preisminderung kommen derzeit für reine Elektroautos zusammen. Der Umweltbonus soll allerdings angepasst werden. Dem aktuellen Plan zufolge, wird der Bundesanteil von derzeit 6.000 Euro in 2023 auf 4.000 Euro sinken. Nach 2025 soll es keine Förderung mehr geben, für Plug-In-Hybride sollen bereits ab 2023 nicht mehr gezahlt werden.

Wallbox

Als Wallbox wird eine private Ladestation für Zuhause bezeichnet. Der Vorteil: Ihr könnt einfacher, mit höherer Leistung als an der Haushaltssteckdose und damit schneller zuhause euer E-Auto aufladen. So seid ihr flexibler und weniger auf öffentliche Ladesäulen angewiesen, die ja auch mal besetzt sein können. Dreiphasig kann maximal mit bis zu 22 kW an einer Wallbox geladen werden. Schafft eure Wallbox mehr als 11 kW braucht ihr aber eine Genehmigung. Je nach Modell könnt ihr mehrere E-Autos an einer Wallbox laden oder zum Beispiel die Abrechnung übers Smartphone steuern.

Ausgerüstet mit dem Wissen über E-Autos von A bis Z fallt ihr auf diese gängigen Irrtümer sicher nicht herein:

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Die Installation muss allerdings immer von einem Profi vorgenommen werden, daher kann es bei der Anschaffung etwas teurer werden. Denn die Wallbox-Förderung des Bundes ist längst ausgelaufen. Es gibt aber teilweise noch kommunale Förderangebote. Wenn ihr eine Wallbox besitzt, könnt ihr damit aber auch Geld verdienen, indem ihr sie über die &Charge-App an andere E-Auto-Fahrer vermietet.

Wechselstrom (AC)

Beim Wechselstrom (englisch: alternating current, AC) ändert der Stromfluss periodisch die Richtung. In der Regel wird mit Wechselstrom insgesamt eine geringere Leistung erreicht als mit Gleichstrom (DC). AC-Laden ist daher meist mit einer längere Ladedauer verbunden.

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