Besonders in der Stadt, wo ein Auto nicht unbedingt benötigt wird, hilft ein Lastenfahrrad massiv beim Transport von Einkäufen und Co. Leider sind batteriegestützte Cargo-Bikes sehr teuer – die Hoffnung auf staatliche Förderung ist daher berechtigt. Doch wer kann alles von der BAFA-Förderung profitieren und welche anderen Optionen haben Privatpersonen?
Lastenrad-Förderung: Wichtige Hinweise zur finanziellen Unterstützung
Eine bundesweite Regelung zur Förderung gibt es nicht, so gibt es teils massive Unterschiede zwischen Bundesländern, Landkreisen und sogar Städten. Leider sind bei vielen Angeboten Privatpersonen explizit ausgenommen.
Achtet auch darauf, dass ihr den Antrag auf Bezuschussung vor dem Kauf des Lastenrads stellen müsst. Das gilt auch für Leasingangebote. Wartet, bis ihr die Bewilligung des Angebotstellers in den Händen haltet. Sehr wichtig ist, dass gebrauchte Bikes in den allermeisten Fällen von Förderung ausgeschlossen sind.
BAFA-Förderung: Auch privat möglich?
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das unter anderem finanzielle Stützung für Wärmepumpen und Elektroautos verwaltet, sieht leider keine Förderung für Privatpersonen vor. Bundesweit können sich hingegen folgende Entitäten um einen Antrag bemühen (Quelle: bafa.de):
- private Unternehmen unabhängig von ihrer Rechtsform (einschließlich Genossenschaften) und der Art ihrer Tätigkeit (einschließlich freiberuflich Tätige),
- Unternehmen mit kommunaler Beteiligung,
- Kommunen (Städte, Gemeinden, Landkreise)
- Körperschaften / Anstalten des öffentlichen Rechts (z.B. Hochschulen),
- rechtsfähige Vereine und Verbände.
Kommunale Unterstützung: Möglichkeiten für Privatpersonen
Seitens des Bundes gibt es also keine Möglichkeit, als Privatperson staatliche Unterstützung bei der Anschaffung eines Lastenfahrrads zu erhalten. Dafür übernehmen manche Bundesländer und Kommunen diese Aufgabe. Folgende Bundesländer stützen euch bei der Anschaffung:
- Hessen: Privatpersonen mit Wohnsitz in Hessen selbst werden mit 1.000 Euro für E-Lastenräder bezuschusst. Für E-Lastenanhänger gibt es 200 Euro hinzu.
- Niedersachsen: Neben Einzelunternehmen, Vereinen, Kommunen und Co. dürfen auch Privatpersonen eine Finanzspritze von 800 Euro bei Anschaffung eines E-Lastenrads beantragen. Die Antragsstellung war lange nicht möglich.
- Thüringen: Holt ihr euch ein Lastenfahrrad mit Elektroantrieb, werdet ihr mit maximal 2.000 Euro, beziehungsweise 40 Prozent des Gesamtpreises bezuschusst. Bei Lasten-S-Pedelecs könnt ihr ebenfalls mit 40 Prozent, maximal 3.000 Euro, Bonus rechnen.
Die restlichen Bundesländer bieten derzeit keine Förderprogramme an, einige liefen Ende 2021 oder 2022 aus. Wohnt ihr woanders, solltet ihr euch bei eurer Stadt nach Mobilitäts-Initiativen erkundigen. In welchen Städten Anwohner Vergünstigungen bei Leasing oder Kauf von E-Lastenrädern bekommen, könnt ihr der Tabelle entnehmen.
Stadt | Förderprogramm (pro E-Lastenrad) |
10 %, max. 300 € nur für Familien | |
25 %, max. 1000 € nur für Familien/Alleinerziehende | |
30 %, max. 900 € für Privatpersonen mit Erstwohnsitz in Bottrop | |
Düsseldorf | Das Förderprogramm befindet sich in Arbeit. Aktuelle Entwicklungen finden sich auf der Website des Anbieters. |
20 %, max. 800 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Essen | |
max. 1.000 € pro Jahr und Haushalt | |
max. 1000 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Hagen | |
max. 500 € für natürliche Personen mit Wohnsitz in Heidelberg | |
20 %, max. 500 € | |
25 %, max. 1.500 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Ingelheim am Rhein | |
25 %, max. 750 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Ingolstadt. Doppelt so viel für Inhaber des Ingolstadt-Passes und weitere 500 € Bonus, mindestens sechs Monate vor bzw. spätestens drei Monate nach der Antragstellung ein Auto mit Verbrennungsmotor verschrottet oder verkauft wurde ohne Ersatz. | |
max. 1.000 € für Neubürger/Familien | |
Köln | Das Förderprogramm befindet sich in Arbeit. Aktuelle Entwicklungen finden sich auf der Website des Anbieters. |
25 %, max. 500 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Lingen | |
25 %, 500 bis 1.000 €. Nur gebrauchte Lastenräder. | |
20 %, max. 400 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Lorsch | |
600 € | |
25 %, max. 1.000 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Mannheim | |
1.000 € in Form von Marburg-Gutscheinen und 115 Klimaboni pro E-Lastenrad, plus 500 € Zusatzprämie in Form von Marburg-Gutscheinen und 26 Klimaboni (ab 2.000 km innerhalb des ersten Jahres nach dem Erwerb) pro Elektro-Lastenrad | |
25 %, 750 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in München | |
750 € | |
25 %, max. 1.000 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in ´Regensburg | |
20 %, max. 1000 € für neue Lastenräder & 30 %, max. 1000 € für gebrauchte für Privatpersonen mit Wohnsitz in Verden | |
750 € für private Haushalte in Wedemark | |
25 %, max. 1.000 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Wiesbaden | |
25 %, max. 1.000 € für Privatpersonen mit Wohnsitz in Würzburg, plus 300 € bei Abschaffung eines Pkw für Familien ab 1 Kind |
Falls euer Wohnort hier nicht aufgeführt wurde, fragt in jedem Fall bei eurer Stadt nach, ob eine Initiative geplant ist oder läuft. Weitere Informationen zu herkömmlichen Lastenrädern und -Anhängern findet ihr bei unseren Kollegen von familie.de.