Plant ihr, in eurem Urlaub Grenzen zu überqueren, solltet ihr euch erkundigen, ob auf Autobahnen oder Schnellstraßen Mautgebühren anfallen. Fahrt ihr beispielsweise über Österreich nach Italien, stellt ihr euch eventuell die Frage, ob ihr schon im Voraus ein sogenanntes „Pickerl“ kaufen könnt. Möglich ist das mit der E-Vignette. Wie ihr eine bekommt und was ihr dabei alles beachten müsst, das erfahrt ihr hier.
Digitale Pickerl: Was ist die E-Vignette?
Ursprünglich mussten Reisende vor Grenzübertritt an Raststätten anhalten und das dort gekaufte Klebe-Pickerl anschließend gut sichtbar in die Wundschutzscheibe kleben. Das ist mit einer E-Vignette nicht mehr notwendig. Darunter versteht man die digitale Mautzahlung für Kfz mit einem Maximalgewicht von 3,5 Tonnen. Beim Kauf gebt ihr das Kennzeichen eures Fahrzeugs an, für das die Vignette gelten soll. Sie ist nicht zwischen Fahrzeugen übertragbar.
Die E-Vignette ist mittlerweile in Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien erhältlich. In Österreich gibt es ebenfalls eine digitale Alternative zum Aufkleber. Hier müsst ihr allerdings vorausplanen, da die E-Vignette erst 18 Tage nach der Online-Bestellung freigeschalten wird. Auch in der Nähe von London, Dublin und Mailand müsst ihr euch für bestimmte Streckenabschnitte vorab registrieren.
E-Vignette: Länder & Kosten
Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, der muss in vielen Fällen eine Nutzungsgebühr für die Autobahn bezahlen. In 24 Ländern Europas, um genau zu sein. In Tschechien, der Schweiz, Österreich, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien wird diese über den Kauf einer Vignette entrichtet. Außerdem können für Brücken und Tunnel Sondergebühren anfallen.
Die Preise der Vignetten haben wir euch in der Tabelle aufgeschlüsselt. Beachtet, dass die Preise für Krafträder und Kfz über 3,5 Tonnen abweichen und die Genauigkeit der Angaben zum Teil von Wechselkursen abhängig sind. Detaillierte Informationen zur Handhabung der Maut in allen europäischen Ländern findet ihr auf der Website des ADAC.
Land | Preis pro Woche (7 Tage) | Preis pro Monat | Preis pro Jahr |
7,00 € | 14,00 € | 45,00 € | |
9,90 € (10 Tage gültig) | 29,00 € (2 Monate gültig) | 96,40 € | |
3,00 € | 7,00 € (1 Monat gültig)/ 13,00 € (3 Monate gültig) | 28,00 € | |
– | – | 42,00 € | |
12,00 € (10 Tage gültig) | 17,00 € | 60,00 € | |
15,00 € | 30,00 € | 110,00 € | |
13,00 € (10 Tage gültig) | 18,00 € | 61,00 € | |
15,00 € (10 Tage gültig) | 25,00 € | 130,00 € |
(Quelle: ADAC)
Strafen: Was kostet es, die Vignette zu vergessen?
Eines steht fest: Es ist immer günstiger, für die Vignette zu bezahlen als später eine Strafe zahlen zu müssen. Diese können ein großes Loch in die Reisekasse reißen, das Geld könnte man besonders im Urlaub für schönere Dinge ausgeben.
Besonders in Slowenien werdet ihr ordentlich zur Kasse gebeten: Bis zu 800 Euro kann euch ein Mautverstoß kosten. Aber auch Österreich, die Schweiz und Tschechien sind mit einem Mindestbußgeld von 300 und 175 plus Vignettenkosten sowie 195 Euro respektive konsequent.
Land | Strafe bei Mautverstoß |
Bulgarien | 150 € |
Österreich | Ersatzmaut: 120 € Bußgeld: ab 300 € |
Rumänien | 80 € |
Schweiz | 175 € + Vignette |
Slowakei | ab 80 € |
Slowenien | 300 bis 800 €, Sofortzahlung: 150 € |
Tschechien | ab 195 € |
Ungarn | Ersatzmaut: ab 50 € |
(Quelle: ADAC)
Wenn die Digitalisierung der Mautstationen an ihre Grenzen stößt und es zu technischen Schwierigkeiten kommt, können Nachforderungen und Bußgelder auf euch zukommen. Italien behält sich vor, auch nach 10 Jahren noch nicht korrekt bezahlte Maut einzufordern. Bei Unklarheiten könnt ihr euch falls vorhanden an Servicestellen der Autobahngesellschaften wenden (in Italien wäre das „Punto Blu“).
Bedenkt auch, dass ihr in bestimmten Städten gewisse Umweltvorschriften erfüllen müsst. In Paris und anderen Teilen Frankreichs braucht ihr beispielsweise eine Umweltplakette, die ihr mindestens 10 Tage vor Reiseantritt online bestellen müsst (Quelle: ADAC).