Heißt es eigentlich richtig eben oder ebend? Diese Frage beschäftigt einen in Internet-Diskussionen immer wieder. Daraus kann sich ein richtiger Streit entwickeln, weil in der Regel beide Seiten sich im Recht wähnen. GIGA klärt auf…
In meiner Schulzeit hatte ich einen Freund, einen intelligenten Burschen, Sohn des Bürgermeisters, der hartnäckig „ebend“ sagte. Im Deutsch-Abitur wurde er schließlich zum Abschluss gefragt, wie er eigentlich ebend schreiben würde – mit D oder mit T? Nach kurzem Überlegen sagte er „Mit DT“ und sorgte für offene Münder. Noch besser ist diese Gesichte deswegen, weil er genau wusste, ob es eben oder ebend hieß.
Hier wurde „ebend“ das erste Mal im Deutschen Fernsehen gesagt:
Wie heißt es denn nun – eben oder ebend?
„Ebend“ ist ein Wort, das vorwiegend in bestimmten Regionen auftritt. Richtig heißt es natürlich „eben“.
Interessant daran ist, dass es für das Wort „eben“ zwei Bedeutungen gibt, aber nur bei einer dieser Bedeutungen ein D hinten angehängt wird.
Meint jemand eine gleichmäßige Oberfläche, dann ist diese „eben“: „Ein ebener See, eben wie ein Spiegel“. Diese Form von „eben“ ist die eigentliche Bedeutung, zu der es auch Steigerungsformen (ebener, am ebensten) sowie Gegensätze (uneben) gibt.
Gemeint ist mit diesem Ausdruck, dass etwas „überall gleich“ ist. Gleich gerade, gleich hoch. Daraus leiten sich dann auch Worte wie „ebenso“, „ebenbürtig“ oder „ebenerdig“ ab.
Eben kann aber auch eine andere Bedeutung haben. Entweder als Beschreibung eines kurzen Zeitraums („Ich komme mal eben rüber.“) oder als leicht genervte Bestätigung („Eben, hab ich doch gesagt!“). Und nur in diesen Fällen wird auch „ebend“ verwendet.
Bei den seltenen Gelegenheiten, zu denen man das Wort auch mal geschrieben sieht, wird meist ein „ebend“ mit D am Ende verwendet – seltener das „ebent“ mit einem T.
Wo sagt man „ebend“?
Bei Hochdeutsch sprechenden Menschen wird man das Wort „ebend“ so gut wie nie hören. Es hat eher in verschiedene lokale Dialekte Eingang gefunden. Besonders im Raum Berlin beziehungsweise dem umgebenden Brandenburg sowie im sprachlich ähnlichen Ruhrgebiet kommt „ebend“ häufiger vor. Auch in Mecklenburg ist es angeblich zu hören.
Wer „ebend“ sagt, neigt auch zu „das einzigste“ oder „öfters“. Letzteres ist sogar im Duden zu finden, wo als Gebrauchsgebiet „österreichisch, schweizerisch, sonst landschaftlich“ angegeben wird.