Abseits des Bargelds gibt es mit PayPal, Apple Pay, Giropay und Co. bereits unzählige andere Bezahlmethoden. 2024 soll mit „Wero“ ein neues Bezahlsystem eingeführt werden, hinter dem die Bankeninitiative EPI steckt. Was genau ist das und wie funktioniert das?
Eine Pilotphase für das Bezahlsystem ist bereits Ende 2023 in Deutschland und Frankreich gestartet. Spätestens Ende 2024 soll „Wero“ dann flächendeckend in mehreren europäischen Ländern ausgerollt werden.
EPI Bezahlsystem: Was ist das?
Bei „Wero“ handelt es sich um eine digitale Geldbörse („Wallet“), mit der man sich ähnlich wie bei PayPal Geld untereinander senden kann. Zunächst sollen damit Online-Zahlungen möglich sein, 2025 soll man damit aber auch vor Ort an Ladenkassen mit dem EPI-System bezahlen können. Transaktionen sind dann sowohl per Karte als auch mit einem Smartphone (Android und iOS) möglich. Zum Start soll der Dienst in Frankreich, Deutschland und Belgien funktionieren, danach in den Niederlanden. Eine Ausweitung auf weitere europäische Länder soll folgen.
EPI & Wero: Unterschiede zu PayPal & Co.?
Hinter dem Bezahlsystem steckt die EPI-Gesellschaft („European Payments Initiative“), bei der sich zum Start 31 Banken und 2 Zahlungsdienstleister aus dem europäischen Raum beteiligt haben. Aus Deutschland macht unter anderem der Sparkassenverband DSGV und die Deutsche Bank mit. Andere Vertreter wie die Commerzbank haben sich inzwischen wieder aus dem Projekt zurückgezogen (Quelle: Spiegel).
Große Unterschiede zu PayPal, Apple Pay und Co. gibt es bei Wero nicht. Es ist also vor allem eine weitere Option, für die man sich entscheiden kann, um bargeldlose Zahlungen durchzuführen. Im Unterschied zu den genannten Vertretern kommt die Infrastruktur jedoch nicht aus den USA, sondern Europa. Vielen Experten zufolge dürfte der Einstieg mit dem Zahlungssystem zu spät kommen, um Nutzer von PayPal und Co. abzubringen. So sagt der Privatkundenchef der Commerzbank zum Beispiel (Quelle: SZ):
„Als Konsument sehe ich persönlich keinen Bedarf für eine neues Bezahlsystem. Ich habe noch nicht erkannt, welches Problem EPI löst: Die bestehenden Bezahlsysteme funktionieren.“
Joachim Schmalzl von der Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und Vorsitzender des EPI-Verwaltungsrates zeigt sich optimistischer:
„Wir sind überzeugt, dass Wero zu einem unverzichtbaren Bestandteil des täglichen Lebens in Europa wird und durch sein vielseitiges Ökosystem und seine Nutzerorientierung langfristig eine zentrale Rolle in der digitalen Wirtschaft einnehmen wird.“
Ob Wero als Alternative zu PayPal und anderen etablierten Bezahldiensten taugt, wird man im Laufe des Jahres erfahren.