Auch im Jahr 2023 hat Facebook noch unzählige Benutzer. Seit Mitte November 2023 teilen einige Nutzer Beiträge, die mit „ich melde mich auch an“ oder „ich gehe auch“ eingeleitet werden. In solchen Beiträgen erwähnt man, dass man Facebook widerspricht, eine Gebühr in Höhe von „4,99 $“ zu berechnen. Was steckt hinter diesen Meldungen?
Es kursieren verschiedene Varianten der Meldung. Manchmal heißt es auch: „ich deaktiviere“. Untermauert wird der Beitrag von einem Hinweis, dass der Inhalt des Beitrags „auf Kanal 4“ angekündigt wurde. Es handelt sich bei allen Varianten um einen sinnlosen Kettenbrief, der aufzeigt, dass Nutzer Vieles oder (die falschen Sachen) im Netz nicht hinterfragen.
Facebook: „Ich gehe auch“/„Ich melde mich auch an“? Alles Unsinn
Der Wortlaut der Facebook-Kettenbriefe ist so (sic):
„Ich melde mich auch an! Ich erteile Facebook nicht, 4,99 $ pro Monat auf mein Konto zu berechnen; alle meine Bilder sind mein Eigentum und NICHT Facebook!! Facebook Meta ist jetzt eine öffentliche Einrichtung. Alle Mitglieder müssen so eine Notiz posten. Wenn Sie eine Erklärung nicht mindestens einmal veröffentlichen, erlauben Sie technisch die Verwendung Ihrer Fotos sowie die Informationen in Ihren Profilstatus-Updates.
ICH GEHE FACEBOOK NICHT MEINE ERMITTLUNG, MEINEN INHALT FÜR JEDEN ZWECK. Kopieren und einfügen bitte nicht teilen. Ich erteile Facebook oder irgendwelchen mit Facebook verbundenen Einrichtungen nicht die Erlaubnis, meine Bilder, Informationen, Nachrichten oder Veröffentlichungen in der Vergangenheit und in Zukunft zu verwenden.
Mit dieser Erklärung teile ich Facebook mit, dass es strengstens verboten ist, aufgrund dieses Profils und/oder seines Inhalts gegen mich offenzulegen, zu kopieren, zu verbreiten oder andere Maßnahmen zu ergreifen. Verletzungen der Privatsphäre können und werden gesetzlich geahndet!“
Eine andere Variante sieht so aus:
Facebook: Widerspruch durch Beitrag? Das geht nicht
Dieser sowie alle ähnlichen Kettenbriefe sind bei Facebook vollkommen nutzlos. Das sollte man schon alleine an der merkwürdigen Sprache und den Rechtschreibfehlern merken. Man kann keinem Vertrag über einen Social-Media-Post widersprechen. Richtig ist, dass Facebook tatsächlich Ende des Jahres 2023 Kosten einführt. Dabei handelt es sich aber nicht um eine pauschale und plötzliche Gebühr, sondern um eine zusätzliche Option, die europäische Nutzer buchen können, um Werbung auszublenden. Diese kostenpflichtige Abo-Option muss manuell gebucht und die Zahlung bestätigt werden.
Man kann auch keine Weiterverwendung von Daten und Bildern von und durch Facebook mit solch einem Beitrag widersprechen. Jegliche Einstellungen und Freigaben für das Konto werden in den Optionen vorgenommen, die man über die drei Balken rechts oben erreicht. Wer nicht möchte, dass seine Inhalte im Internet irgendwie verarbeitet werden, sollte darauf verzichten, entsprechende Bilder und Texte online zu stellen.
Einige Nutzer geben auch an, dass ihr Profilbild blau geworden ist, nachdem sie so einen Kettenbrief veröffentlicht haben. Auch das ist Unsinn. Es gibt keine Funktion, die das Profilbild ändert, nur weil man einen Beitrag mit einem bestimmten Inhalt postet.
Wer sein schlechtes Gefühl beruhigen will, indem er solch einen Kettenbrief postet, um Facebook damit die Verarbeitung der eigenen Daten zu verhindern, sollte einen genauen Blick in die AGB des sozialen Netzwerks werfen und schauen, was man alles mit einer Anmeldung bestätigt hat (mehr dazu bei Ökotest). Facebook muss natürlich die Nutzung der eigenen Bilder genehmigt werden, da hochgeladene Inhalte sonst gar nicht im sozialen Netzwerk angezeigt werden könnten. Ihr könnt die gespeicherten Daten auch herunterladen und dort zumindest einen Eindruck davon bekommen, was man beim Netzwerk über euch weiß. Hat man ein unsicheres Gefühl, ist man auf der sichersten Seite, wenn man seinen Facebook-Account löscht.