Wollt ihr mit einer Karte an einer Kasse bezahlen, stehen euch dafür verschiedene Optionen zur Auswahl. Besonders verbreitet sind die Girocard, die „EC-Karte“ und die Kreditkarte. Seit einiger Zeit werden zudem immer mehr Debitkarten von den Banken ausgeteilt. Worin unterscheiden sich diese verschiedenen Bezahlkarten?
Die „EC“-Karte ist nichts anderes als die Girocard. Diese beiden Karten unterscheiden sich also nicht in ihren Eigenschaften. Anders sieht es im Vergleich dazu mit einer Debitkarte und Kreditkarte aus.
Girocard vs. EC-Karte: Unterschied nur im Namen
„Girocard“ ist einfach der neue Name für die „EC-Karte“. Diese Bezeichnung wurde 2007 eingeführt. Im Alltag wird aber heute immer noch häufig der veraltete Name „EC-Karte“ verwendet. Eine Girocard bekommt man bei Banken zu einem Girokonto dazu. Früher wurde die Karte kostenlos ausgestellt, inzwischen erheben aber immer mehr Banken Gebühren dafür. Es handelt sich um die übliche Karte, mit der man an Kassen bezahlen und an Automaten Geld abheben kann. Normalerweise fallen dafür bei der Hausbank und Partnerautomaten keine Gebühren an, während man bei Geldautomaten fremder Anbieter für jede Abhebung etwas bezahlen muss.
Man kann mit der Girocard an allen Kassen bezahlen, die mit dem „V-Pay“-System von Visa und dem „Maestro“-System von Mastercard arbeiten. Seht ihr auf eurer Karte also ein entsprechendes Symbol, handelt es sich aller Vorrausicht nach um eine Girocard. Zahlungen werden über einen Chip durchgeführt. Früher wurde noch ein Magnetstreifen genutzt. Dieser ließ sich jedoch leicht von Fremden auslesen, die die Karte so kopieren konnten.
Einige Funktionen der Girocard im Überblick:
- Geld abheben (bei der ausstellenden Bank und Partnerbanken gratis, bei anderen Automaten und im Ausland meist gebührenpflichtig)
- Bezahlen an der Kasse (im Inland und Ausland ohne Gebühren)
- Andere Services am Automaten wie Einzahlungen durchführen und Kontoauszüge ausdrucken
Für Händler können bei Zahlungen Gebühren entstehen. Oft ist eine Kartenzahlung daher erst ab einem Mindestbetrag möglich. Im Gegensatz zur Kreditkarte wird das Geld bei einer Girocard/EC-Karte direkt nach der Bezahlung beziehungsweise nach dem Abheben vom Konto abgebucht. Beim Online-Shopping kann man die Karte nicht benutzen. Man kann sein Konto aber mit Bezahldiensten wie PayPal, Google Pay oder Apple Pay verknüpfen, um online ohne Kreditkarte zu bezahlen.
Girocard vs. Debitkarte
Immer mehr Banken bieten die Debitkarte als Alternative zur Girocard an oder ersetzen die alte Geldkarte damit komplett. Die klassische „EC“-Karte dürfte also über kurz oder lang komplett abgeschafft werden. Oft wird die Debitkarte gebührenfrei angeboten, während für die Girocard als Alternative monatliche Kosten anfallen. Die Debitkarte ist eine Mischung aus einer Kredit- und Girokarte. Auch wenn dort das „Visa“- oder „Mastercard“-Logo abgedruckt ist, hat die Debitkarte nicht alle Vorteile einer Kreditkarte. Wie bei der Girocard wird das Geld direkt nach einer Zahlung abgebucht. Man kann nur das Ausgeben, was auf dem verknüpften Konto liegt, inklusive dem Dispositionskredit, der sich je nach Art des Kontos unterscheiden kann.
Im Gegensatz zur Girocard wird die Debitkarte von vielen Online-Shops akzeptiert. Bei Online-Zahlungen sowie an der Kasse fallen für den Nutzer keine Gebühren an. Je nach Bank und Kontoart können aber Kosten beim Geldabheben anfallen, manchmal erst ab einer bestimmten Anzahl an Abhebungen im Monat. Die Debitkarte wird häufiger als die Girokarte auch im Ausland akzeptiert, allerdings wird sie an manchen Stellen, etwa von einigen Mietwagenanbietern, Fluggesellschaften und Urlaubsanbietern, nicht angenommen, da dem Händler dabei hohe Gebühren anfallen können. Habt ihr im Urlaub also nur eine Debitkarte und keine echte Kreditkarte dabei, könnte es beim Hotel oder bei der Mietwagenfirma Probleme geben, da zum Beispiel eine vorgesehen Kaution darüber nicht geblockt werden kann (Quelle: tagesschau.de).
Debitkarte vs. Kreditkarte: Was ist besser?
Die Kreditkarte ist die „stärkste“ der genannten Geldkarten. Man kann damit sowohl online als auch in Läden weltweit bezahlen sowie an Automaten Geld abheben. In lokalen Geschäften wird die Kreditkarte aber seltener akzeptiert als eine Giro- oder Debitkarte. In der Regel erhält man eine Kreditkarte zu einem Girokonto dazu, manchmal gegen eine Gebühr. Daneben gibt es aber auch Anbieter, die eine Kreditkarte separat ausgeben.
Ein großer Unterschied zu den vorher genannten Karten ist die Art der Belastung. Bei einer Girocard und Debitkarte wird das Geld sofort nach der Zahlung vom Konto abgebucht. Bei Kreditkarten werden hingegen Zahlungen und Abhebevorgänge „gesammelt“ und erst später zu festen Zeitpunkten in regelmäßigen Abständen per Lastschrift von einem verknüpften Girokonto abgebucht. Wie man bereits aus dem Namen schließen kann, bekommt man mit der Kreditkarte also einen vorübergehenden „Kredit“. Online-Händler nehmen bevorzugt Zahlungen mit dieser Methode an, da Kunden hier einen Kreditrahmen gewährt bekommen. Händler können bei der Kreditkarte einen Betrag vorübergehend „blocken“. Autovermieter nutzen das zum Beispiel, wenn bei der Rückgabe eines Mietwagens ein Schaden festgestellt wird.
Fazit: Bei Zahlungen in Geschäften innerhalb von Deutschland reicht in der Regel eine Debitkarte aus. Ein Vorteil der Giro- und Debitkarte ist, dass Zahlungen zeitnah vom Konto abgebucht werden. So hat man seine Ausgaben besser im Blick. Bei der Kreditkarte wird meist erst Wochen später abgebucht. Vor allem auf Reisen solltet ihr euch aber vorab erkundigen, ob Debitkarten akzeptiert werden oder eine Kreditkarte nötig ist.