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Google Stadia ausprobiert: Für wen lohnt sich der Cloud-Gaming-Service?

© Google / Getty Images – Deagreez
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Wie gut funktioniert Google Stadia? Und lohnt sich der Service überhaupt für diejenigen, die bereits eine Konsole oder PC zuhause stehen haben? Wir haben den Dienst ausprobiert und verraten euch unsere ersten Eindrücke.

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So wirklich startet Google Stadia zwar erst im Jahr 2020. Wer sich die 129 Euro teure Stadia Premiere Edition leisten will, kann hingegen bereits ab dem 19. November 2019 loslegen. Ich konnte bereits eine Woche zuvor Hand anlegen und mir selbst einen Eindruck davon verschaffen, wie sehr – und ob – sich Stadia vom bekannten Spielen auf der Heimkonsole unterscheidet.

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Verzögerung? Ich merke nichts

Die zwei Spiele, an deren Beispiel ich mich von der Performance des Cloud-Gaming-Dienstes überzeugen konnte, waren Destiny 2 und Mortal Kombat 11. Zwei Spiele also, bei denen bereits wenige Sekundenbruchteile Verzögerung über Leben und Tod entscheiden können. Und das wichtigste gleich vorweg: Nein, von einer Verzögerung oder einem Lag war keine Spur. Mit anderen Worten, ob das Spiel über die heimische Konsole oder über Google Stadia läuft, spielt in der Wahrnehmung des Spiels praktisch keine Rolle.

Voraussetzung dafür ist natürlich eine stabile Internetleitung. Dabei soll Stadia bereits ab einer Verbindung von 10Mbit/s funktionieren, empfohlen werden allerdings 15 bis 25 Mbit pro Sekunde. Dann kann Google Stadia alle Anwendungen problemlos in Full-HD-Auflösung von 1080p darstellen. Für die 4K-Auflösung ist hingegen eine Verbindung von mindestens 35 Mbit/s nötig.

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Und was passiert, wenn die Verbindungsgeschwindigkeit einmal sinken sollte? Dann drosselt Google Stadia im ersten Schritt die Bildqualität – die Performance des Spiels hat immer die oberste Priorität. Kommt es hingegen zu einem Totalausfall des Internets beziehungsweise zu einem Geschwindigkeitsverlust unter 10 Mbit pro Sekunde, friert Google Stadia automatisch den Spielfortschritt ein, sodass euer Charakter nicht ins Verderben rennt.

Dieser Zustand kann bis zu 15 Minuten aufrecht erhalten werden. Sollte sich euer Internet in dieser Zeit wieder stabilisieren, geht das Abenteuer genau dort weiter, wo es unterbrochen wurde. Andernfalls wird Google Stadia nach 15 Minuten neu gestartet. Für Singleplayer-Spiele ist dies ohne Frage eine gute Möglichkeit, um Frust zu vermeiden. Ob und wie diese Lösung auch in Multiplayer-Spielen wie Destiny 2 funktioniert, ist bislang noch nicht klar.

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Spielt auf dem Smartphone, TV oder im Browser

Zum Start wird Google Stadia auf drei Geräten verfügbar sein: Im Browser, auf Google-Pixel-Smartphones sowie auf dem TV. Für letzteres ist allerdings Google Chromecast nötig. Weiterhin ist das Streamen auf dem Smartphone und im Browser ausschließlich per WLAN möglich, Mobile Daten werden bis auf weiteres nicht unterstützt.

Die Untersützung mehrerer Geräte erlaubt es allerdings auch, fließend zwischen diesen zu wechseln. So habe ich beispielsweise auf dem Fernseher begonnen, die tägliche Herausforderung in Destiny 2 zu spielen. Nach etwa der Hälfte der Mission habe ich Stadia dann auf dem Smartphone gestartet – und die Mission dort ohne Unterbrechung fortsetzen können. Nötig war dazu allerdings zwingend der offizielle Google Stadia Controller. Eine Touch-Steuerung für Spiele wie Destiny 2 wird nicht unterstützt.

Welche Stadia-Version lohnt sich für mich?

Grundsätzlich wird Google Stadia in zwei Versionen verfügbar sein: Dem kostenloses Stadia Base sowie dem Abo-Modell Stadia Pro. Letzteres kostet im Monat 9,99 Euro und ist ab dem 19. November 2019 als Teil der Stadia Premiere Edition verfügbar.

© Google Stadia / Google / Pressematerial I Die Premiere Edition von Google Stadia enthält den Stadia Controller, ein Google Chromecast sowie drei Monate Stadia Pro.

Die Stadia Premiere Editon wiederum kostet 129 Euro und enthält neben dem Stadia Controller und dem Google Chromecast ein Stadia-Pro-Abo für drei Monate. Gegenüber der kostenloses Stadia-Base-Version hat Stadia Pro mehrere Vorteile:

  • 4K-Auflösung mit 60FPS (maximal 1080p mit 60FPS in Stadia Base)
  • 5.1 Surround Sound (Stereo-Sound in Stadia Base)
  • Jeden Monat kostenlose Spiele
  • Exklusive Rabatte
  • Destiny 2: The Collection
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Die kostenlosen Spiele, du ihr jeden Monat erhaltet, sind allerdings nur solange spielbar, wie euer Stadia-Pro-Abo aktiv ist. Gekaufte Spiele könnt ihr hingegen auch als kostenloser Stadia-Base-Nutzer weiterspielen. Welche Spiele zum Start von Google Stadia verfügbar sein werden, erfahrt ihr hier.

Google Stadia ist kein Netflix für Spiele. Anders als Dienste wie der Xbox Game Pass oder PlayStation Now gewährt euch Google Stadia keinen Zugang zu einer kompletten Spielebibliothek, sondern geht den umgekehrten Weg. Google Stadia ersetzt nicht die Software, sondern die Hardware.

Aus diesem Grund lohnt sich Google Stadia also vor allem für diejenigen, die bislang keine Gamer sind. Wer bereits eine PlayStation 4 Pro oder einen leistungsstarken PC zuhause hat, gewinnt durch Google Stadia keine unmittelbaren Vorteile. Gelegenheitsspieler hingegen, die beispielsweise alle zwei Jahre Lust auf einen neuen Assassin's-Creed-Teil haben, sich dafür aber nicht unbedingt eine teure Konsole leisten wollen, sind mit Google Stadia genau an der richtigen Adresse.

Mit anderen Worten: Google Stadia Base ist die günstigste Konsole für High-End-Gaming, da sie nur eine stabile Internetverbindung sowie den Kauf des Spiels voraussetzt.

Google Stadia: Die Zukunft der Spieleentwicklung?

Trotzdem sollten auch jene Gamer, die bereits über leistungsstarke Hardware verfügen, einen Blick auf Stadia Base werfen, sobald der Dienst im Jahr 2020 startet. Schließlich entlastet Stadia nicht nur die Hardware der Spieler, sondern auch die der Entwickler. Während aktuelle Spiele noch immer von den technischen Möglichkeiten der aktuellen Konsolengeneration eingeschränkt werden, können die Kapazitäten von Stadia theoretisch stets erweitert werden. Dadurch sind auf dem Papier Spielwelten und Grafiken möglich, an denen aktuelle und unter Umständen auch zukünftige Konsolen scheitern würden.

Ein erstes Beispiel dafür ist das Rennspiel GRID, welches exklusiv in der Stadia-Version Multiplayer-Rennen mit bis zu 40 Teilnehmer ermöglicht. Ob die aktuelle Hardware an dieser Zahl tatsächlich scheitert oder ob es sich hierbei um reines Marketing handelt, kann allerdings nur vermutet werden.

Noch ist Google Stadia ausschließlich als Teil der 129 Euro teuren Stadia Premiere Edition verfügbar. Stadia Pro sowohl Stadia Base starten dann im Jahr 2020, ein konkretes Release-Datum ist bislang noch nicht bekannt.

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