Während es das VPN von Google bereits für Android und iOS gab, wurde eine Computerversion für Windows und den Mac erst im Januar 2023 nachgeschoben. Für einige Google-Kunden ist es eine nette Dreingabe zu anderen Diensten, aber kann es die kommerziellen VPN ersetzen? Wir stellen euch seine Stärken und Schwächen vor.
In erster Linie ist das Google-VPN eine Zusatzleistung für all jene, die ein Abo bei Google One haben. Wer Platz bei diesem Cloud-Speicherdienst gemietet hat, bekommt das VPN als kostenlose Zugabe und kann es mobil und nun auch auf dem PC nutzen. Nach dem Google-VPN für Android und Windows gibt es endlich eine Version für Computer.
Stärken und Schwächen des Google-VPN
Bei der Beurteilung des Google-VPN muss man sich vor Augen führen, welche Gründe es üblicherweise für die Verwendung eines VPN gibt:
- Eine abhörsichere Verbindung ins Internet, während man sich in öffentlichen Netzwerken befindet.
- Umgehung von Internetsperren durch Änderung der eigenen IP.
- Vorspiegelung eines anderen Standortes, wenn man beispielsweise in Deutschland nicht auf Streamingdienste in den USA zugreifen kann.
Gleichzeitig erwartet man von einem VPN-Anbieter Schutz vor Verfolgung. Das ist etwa wichtig, wenn etwa von einer Regierung Informationen unterdrückt und die Nutzer dieser Informationen verfolgt werden.
Zumindest letzteres ist beim Google-VPN schon einmal ausgeschlossen, weil die Kundenanmeldung und die VPN-Anmeldung so getrennt werden, dass ein VPN-Nutzer keinem Google-User eindeutig zuzuweisen ist.
Das sind die Stärken und Schwächen des Google-VPN:
- Kostenlos für alle Nutzer von Google One.
- Die echte IP wird verschleiert und es werden jeweils automatisch die schnellsten Server in der Nähe verwendet.
- Ihr könnt die Server allerdings nicht selbst auswählen und somit auch nicht gezielt über einen Server in einem bestimmten Land gehen.
- Die Anmeldung ans VPN erfolgt getrennt von der Benutzeranmeldung über „Blinded Tokens“. Also sind die Internetaktivitäten eines Nutzers nicht mit seinem Google-Konto verbunden und somit anonym.
- Speedtest-Messungen
Google verspricht, die Übertragungsdaten nicht zu protokollieren. Insbesondere werden die realen IP-Adressen nicht aufgezeichnet, sodass der Besuch einer Web-Seite mit einer Google-IP nicht dem Nutzer zugeordnet werden kann.
Google-VPN installieren und nutzen
- Wenn ihr ein Abo bei Google One habt, dann ruft die Web-Seite one.google.com auf.
- Meldet euch an und klickt dann links im Menü auf „Vorteile“.
- Klickt anschließend bei „VPN-Schutz für mehrere Geräte“ auf „Details ansehen“.
- Jetzt wird euch schon zu Beginn der Seite an Button namens „App herunterladen“ angeboten, mit dem ihr das passende Programm für Windows- oder Mac-PCs downloaden könnt.
- Ladet die App herunter und installiert anschließend die Dateien „VpnByGoogleOne.dmg“ (Mac) oder „VPNbyGoogleOneSetup.exe“ (Windows).
- Jetzt startet ihr die App und meldet euch beim VPN an, wozu ihr dann auf eine Google-Web-Seite geführt werdet, auf der ihr euch einloggen müsst.
- Danach könnt ihr in der App exakt einen Schalter umlegen: Schaltet die Option „VPN verwenden“ dort ein oder aus.
Jetzt wird sämtlicher Internetverkehr über das VPN von Google One geführt.
Fazit zum Google-VPN
Als zusätzlicher Dienst für Google-One-Kunden ist das VPN praktisch, wenn sie es nur gelegentlich brauchen. Wer in einem Café sitzt und dort mit dem Notebook oder Handy Bankgeschäfte machen will, der ist damit gut bedient.
Zur Verschleierung einer IP kann man es auch nutzen, wenn man etwa als Whistleblower Geheimnisse in ein Forum schreiben möchte.
Aber da man auf die IP und das verwendete „Herkunftsland“ keinen Einfluss hat, ist das VPN von Google zur Umgehung von Internetsperren nur sehr beschränkt tauglich. Da muss man dann wieder auf kommerzielle Anbieter zurückgreifen, die es vielleicht mit ihrer angeblichen Sicherheit doch nicht so ernst nehmen.
Praktisch ist außerdem, dass man sein Google-One-Konto ja zum Beispiel mit Familienmitgliedern teilen kann und jede dieser Personen kann auch das Google-VPN nutzen.