Elektrische Haarschneidemaschinen („Haarscherer“, „Haartrimmer“) sind so gefragt wie lange nicht mehr – kein Wunder, viele Friseure hatten oder haben wegen Corona geschlossen. GIGA zeigt euch die besten akkubetriebenen Modelle und erklärt, worauf man beim Kauf achten muss.
- 1.Die besten Haarschneider: Alle Testsieger und Empfehlungen im Überblick
- 2.GIGA-Tipp: Panasonic ER-GB80
- 3.Qualitäts-Testsieger: Panasonic ER-SC60
- 4.Günstiger Bestseller bei Amazon: Hatteker Haarschneidemaschine
- 5.Haarschneider: Darauf sollte man achten
- 5.1.Haare mit Maschine selber schneiden: Denk ans Zubehör!
Haare selber schneiden, das ist eigentlich ganz einfach – wenn man eine gute Maschine hat und die Gebrauchsanweisung beachtet. Dann lassen sich die Kopfhaare mit wenig Zeitaufwand millimetergenau kürzen. Interessant: Der erste elektrische Haarschneider geht auf Leo Wahl zurück, der bereits 1919 entsprechende Patente anmeldete. Das grundlegende Prinzip ist gleich geblieben: Zwei kammartige Messer und aufsetzbare Abstandskämme leisten auch bei modernen Haarschneidern die Arbeit, die dem Nutzer den Gang zum Frisur ersparen soll.
Die besten Haarschneider: Alle Testsieger und Empfehlungen im Überblick
GIGA-Tipp | Qualitäts-Testsieger | Amazon-Bestseller | |
Modell | Panasonic ER-GB80 | Panasonic ER-SC60 | Hatteker Haarschneidemaschine |
Preis | ca. 60 Euro | ca. 120 Euro | ca. 41 Euro |
Vorteile | Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis | Überragende Leistung | niedriger Preis |
Nachteile | etwas schwer | hoher Preis | „No-Name“-Produkt |
Angebot | |||
Preisvergleich | - |
GIGA-Tipp: Panasonic ER-GB80
Vorteile
- Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt
- Top-Leistung auch nach monatelanger Nutzung
Nachteile
- Etwas hohes Gewicht
Zu Beginn der Corona-Pandemie gekauft, seither ausgiebig benutzt und für gut befunden. Der Panasonic ER-GB80 ist der GIGA-Redaktionstipp aus dem mittleren Preissegment. Obwohl er mit rund 60 Euro nur halb so viel kostet wie Profi-Geräte, ist er mit einigen Features aus der Oberklasse ausgestattet. Die Klingen der Schneideeinheit sind mit einem 45-Grad-Schliff versehen und kommen auch durch dickes Kopf- und Barthaar sehr gut durch – ganz ohne Verheddern.
Das Gerät arbeitet einigermaßen leise, liegt sicher in der Hand – ist aber auch vergleichsweise groß und schwer (176 g). Zum Lieferumfang gehören drei Aufsteckkämme (für Bart 1-10 mm, Kopfhaar: 10-20 mm, Körperhaar: 1,5 mm) und eine etwas zu klein geratene Reinigungsbürste. Die Länge wird mit einem präzisen Drehregler eingestellt, der Akku hält fast eine ganze Stunde.
Wie bei fast allen Haarschneidern muss man beim Schneiden langer Haare öfter mal den Kammaufsatz ausschütteln (bzw. abnehmen und leeren), da sich hier die Haarbüschel aufstauen. Bei bereits kurzen Haaren und kurzen Schnittlängen ist das Problem nicht vorhanden, hier fallen die abgeschnittenen Haarstücke beim Schneiden einfach herunter.
Nach dem Haareschneiden/Rasieren lässt sich der Panasonic ER-GB80 schnell unter dem Wasserhahn reinigen – es empfiehlt sich aber, ihn jedesmal ordentlich auseinander zu nehmen und auch zu ölen. Das Gehäuse sieht zwar aus wie gebürstetes Aluminium, besteht aber in Wahrheit nur aus schnödem Plastik. Das geht jedoch für ein Modell aus dem zweistelligen Preisbereich absolut in Ordnung. Der Panasonic ER-GB80 lässt ich auch beim Aufladen nutzen, also mit eingestecktem Kabel – das ist nicht bei allen Haarschneidern so.
Ein schwerwiegender Nachteil ist uns auch nach monatelanger Nutzung im Wochenrhythmus nicht aufgefallen, es handelt sich alles in allem um eine solide und empfehlenswerte Anschaffung.
Qualitäts-Testsieger: Panasonic ER-SC60
Vorteile
- Leistung auf Profi-Niveau
Nachteile
- Vergleichsweise teuer
Fast schon Profi-Qualität: Der beste Haarschneider mit ganzen 39 Längeneinstellungen ist laut dem Magazin „Haus und Garten Test“ (Ausgabe 05/2019, auch erhältlich bei Readly) der Panasonic ER-SC60, der sich die Testnote „sehr gut“ (1,2) sichern konnte. Der Haarschneider gehört mit einem Preis von rund 120 Euro zu den teureren Vertretern, spielt aber dafür laut den Testern in Sachen Schnittqualität und Betriebsgeräusch in einer „anderen Liga“ und kann günstigere Konkurrenten auf die hinteren Plätze verweisen. Der Akku hält eine Stunde und das Gerät wiegt 185 Gramm. Das Herstellervideo zeigt, dass auch raffinierte Kurzhaarfrisuren kein Problem sind:
Auch bei Amazon loben die Kunden den Panasonic ER-SC60, der aktuell mit einer Durchschnittsbewertung von 4,4 von 5 Sternen glänzt (hier werden allerdings die Wertungen für das günstigere Modell ER-SC40 mitgezählt). „Mit Aufsatz gleitet die Maschine quasi durch die Haare und schneidet sehr fein und vor allem ohne zu ruckeln oder zu verstopfen“, schreibt einer der Käufer. Einzelne Berichte weichen hiervon ab und sagen aus, dass man doch recht häufig die Haare aus dem Aufsatz entfernen muss, bevor es weitergeht.
Günstiger Bestseller bei Amazon: Hatteker Haarschneidemaschine
Vorteile
- Viel Ausstattung für wenig Geld
Nachteile
- China-Hersteller, der wenig Infos/Support zum Produkt bietet
In der Liste der Amazon-Bestseller oft ganz vorne zu finden ist die günstige „Hatteker Haarschneidemaschine Profi“ für rund 41 Euro. Der Haarschneider von Hatteker ist mit 4,4 von 5 Sternen außerordentlich gut bewertet und kann angesichts seines moderaten Preises mit einer umfassenden Ausstattung punkten. „Das Schneidergebnis ist sauber, verstopft und zwickt nicht“, fasst einer der Käufer seine Erfahrungen zusammen.
Kritik gibt's allerdings auch: So ist kein Netzbetrieb möglich (nur Akkubetrieb) und die Betriebsgeräusche sind etwas laut. Zudem steht hinter der Marke „Hatteker“ offenbar ein eher unbekannter chinesischer Hersteller (Yiwu Kehan Electrical Appliances Co.,Ltd.), der auf Amazon-Direktvertrieb spezialisiert ist. So war es uns nicht möglich, eine Online-Bedienungsanleitung oder Informationen über Ersatzteile zu finden – in diesen Punkten ist man bei bekannten Marken wie Braun oder Philips besser bedient.
Pflichtlektüre:
Gewährleistung und Garantie – Unterschiede erklärt
Haarschneider: Darauf sollte man achten
Modische Frisuren kommen und gehen – den pragmatischen Kurzhaarschnitt wird es immer geben. Sei es, weil er einfach praktisch ist (man denke an Sportler), weil er bei schütterem Haar die beste Lösung ist (man denke an Bruce Willis) oder weil gerade kein Friseursalon geöffnet hat (man denke an weltweite Pandemien).
Die wichtigste Regel bei Haarschneidern muss man nach dem Kauf beachten: Das Gerät regelmäßig reinigen und pflegen. Vor allem der Kammaufsatz und die Schneideeinheit mit den Schermessern sollten nach jedem Gebrauch gemäß den Angaben des Herstellers (siehe z. B. Bedienungsanleitung Philips S.27) abgespült werden. Für gewöhnlich gehört auch eine kleine Bürste zum Lieferumfang, die dabei hilft, die Haarreste nach der Benutzung zu entfernen. Die Schneideeinheit muss nach jedem Gebrauch mit geeignetem Scherkopf-Öl eingeölt werden. So bleibt der Haarschneider in Schuss und kann über viele Jahre seine volle Leistung bringen.
Haare mit Maschine selber schneiden: Denk ans Zubehör!
In Junggesellenhaushalten eher selten anzutreffen, aber überaus nützlich: Der Handspiegel, auch bekannt als Kosmetikspiegel. Damit kontrolliert man während des Maschinenschnitts den Verlauf und hinterher, ob man auch wirklich jedes Haar erwischt hat:
Nach dem Haarschnitt kommt der Staubsauger zum Einsatz. Um schon währenddessen das Gröbste aufzufangen, empfiehlt sich ein speziell geformter Friseurumhang. Sieht zwar komisch aus, erspart aber eine Menge Putzarbeit:
Abschließend noch zwei Lesetipps:
„Haare selber schneiden bei Mann & Kind: Eine einfache Anleitung“ und „Haare selber schneiden: So klappt es ohne Frisuren-Panne“ auf Desired.
Wie sind deine Erfahrungen mit elektrischen Haarschneidern und selbst gemachten Frisuren? Muss es Spitzengerät sein oder reicht auch ein Modell für Sparfüchse? Schreib und deine Tipps und Einschätzung in die Kommentare.