Im Deutschen gibt es viele Sprichwörter, die man zwar regelmäßig hört, deren Bedeutung aber nicht unbedingt selbsterklärend ist. So stößt man eventuell auf den Ausdruck „Ich kenne doch meine Pappenheimer“ und fragt sich, was mit diesen „Pappenheimern“ gemeint ist.
Zwar liest man die Redewendung hin und wieder in sozialen Medien wie Twitter. Der Ursprung liegt allerdings einige Jahrhunderte zurück.
Was bedeutet „Ich kenne meine Pappenheimer“?
Die Redewendung „Ich kenne (doch) meine Pappenheimer“ zielt auf einen bestimmten Personenkreis, von dem man nicht viel Gutes erwartet. Im Gespräch mit einem Dritten kann ein Lehrer zum Beispiel seine widerspenstige Schulklasse damit meinen, ein Sport-Trainer seine Mannschaft, die seine Anweisungen nicht wie gewünscht ausführt. Der Ausdruck kann scherzhaft gemeint sein, allerdings steckt im Begriff „Pappenheimer“ meist eine Abwertung der gemeinten Gruppe.
Wo kommt das Sprichwort her?
Den Ursprung hat die Redewendung im Drama „Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1799. Dort sagt der Protagonist Feldherr Gottfried Heinrichtzu Wallenstein „Daran erkenn‘ ich meine Pappenheimer“.
Damit meint er eine Delegation des Pappenheimer Regiments. Wallenstein wird befragt, ob Gerüchte, wonach seine Abteilung zum den damals verfeindeten Schweden überlaufen will, wahr sind. Er versichert mit dem Ausdruck jedoch die Treue. In seiner Ursprungsbedeutung ist der Ausdruck also wertschätzend und positiv gemeint. Heutzutage ist das anders. Man kennt nicht mehr die Treue und Ordnung der Personengruppe, sondern die Schwächen und schlechten Eigenschaften. Die frühere Bedeutung im Sinne von „Ich weiß, dass man den Pappenheimern trauen kann“ hat sich gewandelt zu „Ich kenne die Pappenheimer und weiß, dass sie unangenehm sind“.