Die Notfallnummern sind allgemein bekannt. Bei der 110 erreicht man die Polizei, unter der 112 die Feuerwehr und Rettungsdienste. Bald wird eine neue Nummer hinzukommen – die 113. Was es damit auf sich hat, klären wir im Artikel.
113 für psychische Krisen
Spätestens seit der Corona-Pandemie steigt die Anzahl psychisch Erkrankter in Deutschland. Seit dieser Zeit setzt sich der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BAkP) für eine bundesweit einheitliche Notfallnummer für psychische Ausnahmesituationen ein. Diese soll unter der Rufnummer 113 erreichbar sein.
Ergänzung zur Telefonseelsorge
Bereits heute gibt es die Telefonseelsorge. Diese könnt ihr unter der 0800 1110111 und der 0800 1110222 erreichen. Mit der neuen 113 soll das Angebot deutlich ausgebaut werden. Ziel ist es, dass die Anrufer möglichst schnelle Hilfe erhalten, weshalb die von mehrsprachigen Mitarbeitern besetzte Nummer jederzeit ohne Warteschleife und Auswahlmenü erreichbar sein soll.
Gespräche über verschiedene Wege
Das Notfallgespräch soll über unterschiedliche Kommunikationswege zustande kommen können. Personen, die Hilfe benötigen, werden sich zwischen einem Telefonat, einem Chat oder einem Videogespräch entscheiden können.
Am anderen Ende werden qualifizierte Mitarbeiter die Krise zu entschärfen versuchen. Sie werden im Notfall in der Lage sein, Notfallteams vor Ort auf den Weg zum Anrufer zu bringen. Ziel ist es, Rettungsdienste zu entlasten und Suizide zu verhindern.
Start bis Juli 2026
Bis die Nummer an den Start geht, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Da Bund, Länder und Organisationen viel koordinieren müssen, damit die Nummer bundesweit stabil funktionieren wird, wird angestrebt, die Nummer bis Sommer 2026 freizuschalten.
Gestartet wurde die Initiative in Bayern. Der bayerische Landtag hat die bayerische Staatsregierung aufgefordert, eine solche Nummer einzurichten. Mittlerweile ist sie auch Teil des im Dezember 2024 verabschiedeten Suizidpräventionsgesetzes auf Bundesebene.