Dieser Horrorfilm der besonderen Art sorgt für Nervenkitzel. Warum der Genre-Mix sehenswert ist, zum Teil aber auch enttäuscht.
Für Fans von Psycho-Thrillern
Der klaustrophobische Sci-Fi-Horrorfilm „10 Cloverfield Lane“ ist nichts für schwache Nerven. Gerade für Fans von psychologischen Thriller ist der Film ein Must-Watch. Zuletzt lief der Film auf ProSieben. Habt ihr das verpasst, könnt ihr den Film im Kauf- und Leihstream bei Prime Video nachholen.
Darum geht es
Michelle (Mary Elizabeth Winstead) baut einen Autounfall, überlebt das Unglück aber durch die Hilfe eines Fremden. Der mysteriöse Howard (John Goodman) hat sie bei sich aufgenommen und versorgt sie, allerdings unter merkwürdigen Umständen.
Denn Michelle befindet sich in einem unterirdischen Bunker und ihr Retter behauptet, dass die Welt durch eine Nuklearkatastrophe unbewohnbar geworden sei. Als Michelle misstrauisch wird und fliehen will, greift Howard zu immer drastischeren Mitteln.
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Was macht „10 Cloverfield Lane“ so sehenswert?
Tatsächlich bewegt sich „10 Cloverfield Lane“ vielmehr zwischen dystopischer Sci-Fi-Erzählung und Thriller, als ein reiner Horrorfilm zu sein. Der von J.J. Abrams produzierte Sci-Fi-Horror ist ein Genre-Mix, der aber auf einen Kniff als Grundidee zurückgreift. Statt über die gesamte Spielzeit ein mit CGI-Effekten glänzender Sci-Fi-Streifen zu sein, versteht sich „10 Cloverfield Lane“ eher als psychologisch fundiertes Kammerspiel.
Während sich Howard, grandios dargestellt von John Goodman, immer tiefer in kruden Verschwörungstheorien verheddert, entwickelt sich zwischen den Figuren ein psychologisches Katz- und Maus-Spiel. Was ist nun die Wahrheit? Und was ist mehr wert? Sicherheit oder Freiheit?
In diesem Gemenge aus Aberglaube, wissenschaftlichen Fakten und medialen Informations-Fetzen muss das Publikum entscheiden, auf welche Seite es sich schlägt. Regisseur Dan Trachtenberg entwirft hier geschickt ein Szenario, das zu Diskussionen anregt.
Darum enttäuscht das Ende
+++Achtung! Es folgen Spoiler zu „10 Cloverfield Lane“!+++
„10 Cloverfield Lane“ ist ein mitreißender Mix aus klaustrophobischer Atmosphäre und packenden Psycho-Spielchen, der gekonnt die Spannung immer weiter zu steigern weiß. Viele Rezensionen auf IMDb sind sich aber einig, dass das Ende des Films eher enttäuscht.
Kennt man das „Cloverfield“-Franchise und weiß man, dass der Film dazugehört, ist die Auflösung in den letzten 15 Minuten wenig überraschend. Die Handlung erreicht mit dem Verlassen des Bunkes für viele Zuschauer ihren Höhepunkt, nur um daraufhin im Kampf mit den Aliens flach zu fallen.
Deshalb ist nicht jeder Fan des kompletten Films, obwohl wenige bestreiten würden, dass er sich trotzdem lohnt. Auf IMDb genießt der Thriller schließlich eine gute durchschnittliche Bewertung von 7,2 von 10 Sternen.
Wie passt „10 Cloverfield Lane“ ins „Cloverfield“-Universum?
„10 Cloverfield Lane“ mag als zweiter Teil der Reihe zwar zur Trilogie gehören, allerdings sind die Filme nur lose miteinander verknüpft. Auch „Cloverfield“ und „The Cloverfield Paradox“ verstehen sich als eigenständige Werke, die dementsprechend auch nicht zwingend in einer bestimmten Reihenfolge geschaut werden müssen.
Dass „10 Cloverfield Lane“ fast schon der stärkste Teil der Quasi-Trilogie ist, liegt tatsächlich an der einfallsreichen Gratwanderung zwischen den Genres. Während der erste Teil nach Found-Footage-Schema konzipiert ist und mit viel Wackelkamera eine fiktive Dokumentation darstellt, spielt sich der dritte Film ausschließlich im Weltraum ab.
„10 Cloverfield Lane“ geht hier einen gänzlich anderen Weg, auch wenn er die Thematik des Universums aufgreift und besonders zum actionreichen Ende hin wieder mehr in Richtung Sci-Fi schwenkt.