Kein richtiger Bass, schlechter Sitz, ständig verhedderte Kabel – das muss nicht sein. Wir zeigen dir, wie du das Optimum aus In-Ear-Kopfhörern rausholst.
In-Ears sind kompakt und können bemerkenswert guten Klang abliefern. Es gibt eine Riesenauswahl, bei der auch einige günstige Vertreter überzeugen. Was aber tun, wenn In-Ears Probleme machen und sich zum Beispiel ständig in der Hosentasche in einen unmöglichen Knoten verwandeln? Für das beste Erlebnis gibt es gute Tipps, die wir dir im Folgenden zeigen.
Wir fangen mit der Trageweise an, denn womöglich hast du In-Ears schon immer falsch getragen…
1. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Die Ohrmuschel-Technik aus dem Profibereich
So wie hier abgebildet, tragen die meisten ihre In-Ears im Ohr. Also exakt so, wie es der Hersteller auch auf der Verpackung zeigt und es in der Anleitung beschrieben ist. Nur ist das herabhängende Kopfhörerkabel manchmal ein Problem, denn ein leichter Zug daran oder eine schnelle Kopfbewegung und die In-Ears flutschen aus den Ohren. Studio- und Bühnenprofis tragen ihre In-Ears anders …
1. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Die Ohrmuschel-Technik aus dem Profibereich
… sie führen das Kabel einmal um das Ohr herum. Das sorgt für sicheren Sitz und die In-Ears fallen nicht so leicht aus den Ohren – eben so, wie man es auf der Bühne bei einer Live-Show braucht.
So geht's:
1. Verkehrt herum ins Ohr stecken, damit das abgehende Kabel nach oben zeigt.
2. Dann das Kabel vorsichtig einmal um die Ohrmuschel herum führen, bis es wieder nach unten zeigt. Es muss im Prinzip am Ohr anliegen wie ein Brillenbügel.
3. Das war's. Jetzt sollten die In-Ears besser sitzen und nicht mehr herausfallen.
Diese Technik klappt mit den meisten Modellen sehr gut, aber nicht mit allen. Im Zweifel bleibt nur ein Neukauf im Musikfachhandel. Denn dort sind …
1. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Die Ohrmuschel-Technik aus dem Profibereich
… sogenannte In-Ear-Monitore für Studio und Bühne seit Jahren bewährt. Sie liefern einen neutralen Klang und einen bombenfesten Sitz. Dazu ist das Kabelende am Ohstück meist als biegsamer Draht ausgeführt, der sich regelrecht an das Ohr klemmen lässt. Auch der Kopfhörer selbst ist von der Bauweise her für diese Trageweise konzipiert, das Endstück zeigt nach oben.
Hier zu sehen am Beispiel der Profi-Marke Shure. Die Modelle der amerikanischen Studio-Spezialisten kosten teilweise mehrere Hundert Euro – zum Glück gibt es auch „Einstiegsmodelle“ wie den AIONIC 4 für 266 Euro.
2. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Schluss mit Kabelsalat
Kabel machen Kabelsalat – das ist nun mal so. Manche Kopfhörerhersteller versuchen ihre Strippen mit Stoffummantelung (Libratone Q Adapt In-Ear) oder mit besonders glatten Oberflächen (Soundmagic E80C) gegen das Verheddern resistent zu machen. Hundertprozentig helfen tut jedoch keiner dieser Tricks.
Ganz ok – aber leider auch nur eingeschränkt zu empfehlen, sind die verschiedenen Wickeltechniken, wie sie etwa bei YouTube zu finden sind. Das Kabel ordentlich um die Hand oder die Finger zu legen, ist zumindest vorteilhafter als die In-Ears einfach in die Hosentasche zu stopfen.
Wir finden: Die Aufwickel-Tricks aus YouTube sind zwar hilfreich, aber bei Weitem nicht so gut, wie eine mechanische Hilfe in Form von …
2. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Schluss mit Kabelsalat
… sogenannten Kabel-Managern, auch bekannt als Kabelaufroller oder Wickler. Dabei handelt es sich um speziell geformte Kunststoff-Teile, auf die man das Kopfhörerkabel aufrollen kann und so ein Verheddern ausschließt. Teuer sind sie nicht, so gibt's den Bobino Medium Cord Wrap für rund 8 Euro auf Amazon.
Wer besonders sparsam ist, kann sich natürlich auch selbst etwas basteln …
2. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Schluss mit Kabelsalat
… so wie wir das in wenigen Sekunden gemacht haben. Einfach ein Stück Karton mit der Schere passend zurechtschneiden und fertig ist der Kabelwickler für weniger als 1 Cent. Wer handwerklich begabt ist, nimmt dann doch lieber eine Laubsäge und Holz – das hält länger.
3. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Verschiedene Ohren, verschiedene Ohrstücke
Kommen wir zum Klang. Der Sound von In-Ears hängt größtenteils vom richtigen Sitz ab. Die passende Größe der Ohrpassstücke („Pfropfen“) zu wählen, das ist unglaublich wichtig. Denn ein lockerer Sitz kann selbst Referenz-Kopfhörern den Bass rauben und so das Klangbild zerstören. Unser Tipp: Probier verschiedene Größen aus – für jedes Ohr einzeln. Denn manchmal braucht man links eine andere Größe als rechts. Nur wenn beide Seiten perfekt sitzen, ist eine gute Stereoabbildung möglich, was die Voraussetzung für Top-Sound ist.
4. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Ersetze die Ohrstücke durch Exemplare aus Memory-Schaum
Schon mal über ein Update für In-Ears nachgedacht? Normalerweise sind die Ohrpassstücke von In-Ear-Kopfhörern aus Gummi, sie werden auf die Treibereinheit gestülpt. So sollen sie den Schall ins Ohr lenken und gleichzeitig den Gehörgang abschließen. Durch die Isolation kann der Kopfhörer seinen vorgesehenen Klang entfalten und der Umgebungslärm wird geblockt.
Einigen Modellen – meist aus der gehobenen Preisklasse – liegen Exemplare aus Memory-Schaum bei. Hier im Bild: Soundmagic E80C, unser In-Ear-Testsieger.
Von der Formbarkeit erinnert das Material an entsprechende Visco-Matratzen und -Kopfkissen, die sich an die Form des Körpers anpassen. Ursprünglich entwickelt wurde das Formgedächtnis-Polymer von der NASA.
4. In-Ear-Kopfhörer-Tipps: Ersetze die Ohrstücke durch Exemplare aus Memory-Schaum
Mittlerweile können Memory-Schaum-Ohrstücke (engl. „Memory Foam Tips“) problemlos als Ersatz für die mitgelieferten Gummi-Adapter bestellt werden. Die Auswahl ist groß, leider gibt es keine einheitliche Bezeichnung für die Aufsätze. Hier ein paar Beispiele:
Fazit: Anfangs ist so ein entfernt an Knete erinnernder Ohradapter gewöhnungsbedürftig. Aber nach zahlreichen Kopfhörertests können wir versichern: Memory-Schaum-Ohrstücke sind stets die beste Wahl, was Sitz und Klang angeht. Günstigere Modelle lassen sich mit diesem Zubehör kostengünstig „tunen“ und können so im Idealfall eine teure Neuanschaffung ersetzen.