Anfangs noch etwas belächelt, heute jedoch noch immer Trendsetter – das iPhone war unterm Strich nicht nur das erste Apple-Handy, es war für viele auch das erste echte Smartphone. In 17 Jahren kommen da so einige Modelle und große Meilensteine zusammen. Werfen wir mal einen informativen Blick zurück und nicht zuletzt auch ein Stück voraus in die nahe Zukunft.
Das iPhone war nicht das erste Smartphone der Welt, aber es war ganz bestimmt das erste Smartphone, welches sich so kinderleicht bedienen ließ, dass es letztlich zum Synonym für eine ganze Geräteklasse wurde. Verantwortlich dafür iOS, früher iPhoneOS – oft kopiert, mal mehr mal weniger erfolgreich. Fest steht: Auch heute noch ist das iPhone für Apple das wichtigste Produkt und aktuell nicht wegzudenken.
Meilensteine des iPhones: Alle Modelle von Apple im großen Überblick
Wer mittlerweile den Überblick verloren hat, der findet mit unserem Rückblick Orientierung, denn wir tragen fein chronologisch geordnet die einzelnen iPhone-Modelle und deren wichtigsten Meilensteine zusammen.
iPhone (2007): Das Original und der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Im Fokus stand damals vor allem der faszinierende Multi-Touch-Screen. Ein berührungsempfindlicher Bildschirm, der auf die Eingaben von mehreren Fingern gleichzeitig reagiert. Heute absolut normal, damals eine kleine Revolution.
So nahm alles seinen Anfang:
iPhone 3G (2008): Optisch gibt’s ein neues Gehäuse, welches einem Handschmeichler nahekommt. Auch bekommt das Apple-Handy erstmals UMTS beziehungsweise HSDPA und lässt den langsamen Kompromiss EDGE hinter sich, Premiere feiert zudem GPS. Somit wird aus dem iPhone ein echtes Turn-by-Turn-Navigationsgerät. Der Anfang vom Ende von TomTom und Co.
iPhone 3GS (2009): Das Design bleibt, die Geschwindigkeit legt jedoch zu. Technisch spendiert Apple dem Smartphone erstmals einen digitalen Kompass. Sorgt für die korrekte Blickrichtung bei Karten-Apps und Navigationssystemen.
iPhone 4 (2010): Der bis dato größte Schritt für Apple. Das neue kantige Design lebt selbst heute noch im iPhone 13 fort, doch damit enden nicht die Meilensteine: hoch aufgelöstes Retina-Display, eine Frontkamera, ein Kreiselinstrument, die Micro-SIM, ein LED-Blitz, der erste eigene Apple-Chip … mit der Nummer 4 wird Apples Handy erwachsen und erfolgreich wie nie zuvor.
Schaut noch heute gut aus, Nummer 4 des iPhones:
iPhone 4s (2011): Das letzte iPhone, welches noch zu Lebzeiten von Apple-Gründer Steve Jobs das Licht der Welt erblickt. Optisch dem iPhone 4 nahezu gleich, im Inneren aber arbeitet erstmals „Siri“ – Apples eigener Sprachassistent.
iPhone 5 (2012): Der nächste große Schritt. Das Display wird größer und länger (4 statt 3,5 Zoll), erstmals funkt das Handy im LTE-Netz, der bis heute aktuelle Lighting-Anschluss macht den älteren Dock Connector obsolet und die auch noch heute verwendete Nano-SIM kommt zum Einsatz. Premiere feiern zudem die EarPods, deren Grundform später auch von den ersten AirPods übernommen wurde.
iPhone 5s (2013): Ab jetzt in 64-Bit, der Apple A7 macht es möglich. Noch wichtiger für viele Kundinnen und Kunden: Touch ID, Apples Fingerabdrucksensor im Homebutton ist nicht nur sicher, sondern auch verdammt komfortabel im Alltag. Videos können zudem mit bis zu 120 Bildern in der Sekunde aufgenommen werden.
iPhone 6 und iPhone 6 Plus (2014): Neues Design, neue Bildschirmgrößen. Die Wahl trifft man zwischen 4,7 Zoll und 5,5 Zoll. Die Grundform lebt auch heute noch mit dem iPhone SE weiter – ein echter Klassiker. Im großen Plus-Modell setzt Apple erstmals eine optische Bildstabilisierung ein.
Die Form des „Sechser“ ist noch heute aktuell mit dem iPhone SE der dritten Generation:
iPhone 6s und iPhone 6s Plus (2015): Optisch unverändert, schlummert unter der Haube ein Display mit 3D Touch, erkannt wird so die Druckstärke. Heute nicht mehr direkt vorhanden und nötig, für dieselbe Funktion genügt einfach ein längerer Fingertipp.
iPhone SE (2016): Man nehme Design und Gehäuse des iPhone 5s und bediene sich der Technik des iPhone 6s, fertig ist das iPhone SE. Innovationen sucht man vergebens, aber es ist die ungewöhnliche Kombination, die dem preiswerten Winzling zum Erfolg verhilft.
iPhone 7 und iPhone 7 Plus (2016): Verbessert wird weiter im Detail, ab sofort verzichtet Apple auf den mechanischen Homebutton, der Druck wird nur noch mittels Taptic Engine perfekt simuliert. Die Klinkenbuchse fliegt raus, dafür bekommt das Plus-Modell den ersten Kamerabuckel – Platz für die erste iPhone-Dualkamera wird so geschaffen. Bis heute wichtig: Wasser- und Staubschutz nach IP67 wird umgesetzt.
iPhone 8 und iPhone 8 Plus (2017): Eigentlich nur ein „iPhone 7s“, wenn wir mal ehrlich sind. Im Unterschied zum Vorgänger sticht die integrierte Qi-Ladetechnologie heraus, der gläserne Rücken macht es möglich. Das iPhone kann fortan deswegen kabellos geladen werden. Doch der eigentliche Star des Jahres 2017 ist ein ganz anderes iPhone …
iPhone X (2017): Mit dem iPhone X erfindet Apple das hauseigene Smartphone quasi neu. Im Mittelpunkt der formatfüllende OLED-Bildschirm (5,8 Zoll), der Homebutton nebst Touch ID fliegen dafür raus. Jetzt dient das eigene Gesicht als Schlüssel, Face ID ist geboren. Die Technik sitzt hierfür in der oberen Display-Kerbe, Notch genannt. Kabelloses Laden ist ab sofort möglich, aber Lightning bleibt noch immer eine Option. Eine duale Kamera ist Standard. Das iPhone X ist das Mustermodell fürs moderne iPhone, wie wir es heute kennen und lieben.
Das iPhone X markiert für Apple einen Neuanfang:
iPhone XS und XS Max (2018): Bemerkenswert ist das größere Max-Modell mit 6,5-Zoll-Display, davon ab gibt’s nur kleinere Verbesserungen.
iPhone XR (2018): Das günstige iPhone X, wenn man so will. Kundinnen und Kunden müssen hierfür aber einige Kompromisse hinnehmen – LCD statt OLED, dafür führt Apple erstmals das 6,1-Zoll-Format ein. Eine Dual-Kamera suchen wir vergebens, eine einzelne Linse auf der Rückseite muss genügen. Dennoch: Apple macht die neuartige Technik erschwinglicher, ein Erfolg.
iPhone 11, iPhone 11 Pro und Pro Max (2019): Erstmals nutzt Apple das Pro-Label fürs iPhone, um so die einzelnen Modelle besser unterscheiden zu können. Die höhere Schutzklasse (IP68) haben alle Varianten, die neue Dreifachkamera und OLED-Bildschirme sind allerdings nur den beiden Pro-Modellen vorbehalten. Die Standardvariante behält die Dualkamera.
iPhone SE 2. Generation (2020): Ablöse fürs Budget-Smartphone. Die Idee bleibt, die Form ändert sich. Apple nimmt sich das Gehäuse eines iPhone 8 und dessen Merkmale, unter anderem auch das kabellose Laden, steckt aber die Leistung eines iPhone 11 ins Gehäuse.
iPhone 12, iPhone 12 mini, iPhone 12 Pro und Pro Max (2020): Und noch ein Modell mehr, jetzt kann man schon zwischen vier Modellen wählen – alle mit OLED-Bildschirmen (5,4; 6,1 oder 6,7 Zoll). Ins Auge sticht vor allem das neue Design, welches die klassische Form von iPhone 4 und iPhone 5 erneut und gekonnt aufnimmt. Erwähnenswert sind die Integration des neuen 5G-Funkstandards und MagSafe. Dabei handelt es sich um eine verbesserte kabellose Ladetechnologie mit magnetischer Arretierung.
Mit dem iPhone 12 findet Apple zu den klassischen Formen vom iPhone 4 bis hin zum ersten iPhone SE zurück:
iPhone 13, iPhone 13 mini, iPhone 13 Pro und Pro Max (2021): Im Jahr 2021 gibt’s Detailverbesserungen. Besondere Aufmerksamkeit genießt das dynamische Display der Pro-Modelle – bis zu 120 Hz schnell und in jeder Situation flüssig.
iPhone SE 3. Generation (2022): Gehäuse und Display bleiben zum Vorgänger unverändert, dafür gibt’s den Apple A15 aus dem iPhone 13, ein 5G-Modem und bessere Akkulaufzeiten fürs iPhone SE 3.
iPhone 14, iPhone 14 Plus, iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max (2022): Erstmals unterscheidet Apple unter der Haube noch stärker zwischen den regulären und den Pro-Modellen, denn nur die beiden teuren Version des iPhone 14 erhalten mit dem Apple A16 auch einen wirklich neuen Chip. Die beiden Einstiegsvarianten müssen sich dagegen mit dem A15 aus dem Vorjahr begnügen – zumindest in der stärkeren Version aus dem iPhone 13 Pro.
Ganz neu ist jetzt wieder ein Plus-Modell mit größerem 6,7-Zoll-Display. Hingegen vergessen ist das iPhone mini mit kleinerem Bildschirm – gibt es nicht mehr. Alle Modelle des iPhone 14 können im Notfall jetzt einen Satelliten-Notruf absetzen, nämlich dann, wenn weder WLAN noch eine Mobilfunkverbindung zur Verfügung stehen.
Zunächst nur dem iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max vorbehalten bleibt die sogenannte „Dynamic Island“. Die fungiert als multifunktionaler Ersatz für die bisherige „Notch“ – aus dem notwendigen Übels des „Lochs“ im Display macht Apple so eine Tugend.
Das iPhone 15 ist derzeit das aktuellste Smartphone von Apple:
iPhone 15, iPhone 15 Plus, iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max (2023): Auch das iPhone 15 (Plus) erhält den Vorjahres-Chip – dieses Mal ist es aber der Apple A16. Wirklich neu ist hingegen der Apple A17 Pro, den man im iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max findet. Zusammen mit den erstmals verbauten 8 GB RAM ist diese Kombination dann auch stark genug, um Apples KI-Lösung (Apple Intelligence) innerhalb des künftigen iOS 18 auszuführen.
Nachdem bereits iPad und Mac seit geraumer Zeit über USB-C verfügen, folgte 2023 auch endlich das iPhone – der Lightinig-Anschluss ist nach 11 Jahren Geschichte. Übrigens: Apple verbaut auch beim regulären Standard- und beim Plus-Modell endlich die „Dynamic Island“.
Der Rahmen der beiden Pro-Modelle besteht jetzt nicht mehr aus Edelstahl, sondern aus einer robusten und gebürsteten Titan-Legierung. Das Spitzenmodell (iPhone 15 Pro Max) erhält zudem eine gänzlich neugestaltetes Teleobjektiv. Dank des innovativen Tetraprisma-Designs bleibt das Smartphone schlank, integriert, dennoch aber ein 5-fach optisches Zoom.
Wie geht es in Zukunft weiter mit dem iPhone?
Und was bringt die Zukunft? Im Herbst 2024 steht das iPhone 16 auf Apples Agenda. Revolutionäre Änderungen bei der Hardware bleiben wohl eher aus, allerdings sollen alle Modelle einen neuen „Capture Button“ bekommen. Die Aufnahmetaste ermöglicht auf einfachste Weise horizontale Fotos und Videos und soll ein Stück Spiegelreflex-Gefühl aufs iPhone bringen.
Davon abgesehen wird Apple künftig alle Varianten mit 8 GB RAM ausstatten, entsprechend werden auch alle Modelle „Apple Intelligence“ innerhalb von iOS 18 nutzen können. Allerdings soll Apples KI in der Europäischen Union nicht vor 2025 einsatzbereit sein.
Unterm Strich gilt aber nach wie vor: Keine großen Experimente. Evolution statt Revolution ist derzeit und in Zukunft bei Apple angesagt.