Genau wie beim Zahnarzt Zähne versiegelt werden können, um vor Schäden zu schützen, geht das auch beim Auto. Was ihr euch unter einer Keramikversiegelung vorstellen könnt und was euch der Extra-Schutz kostet, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Keramikversiegelung: Was ist das?
Eine Keramikversiegelung könnt ihr euch wie einen Schutzfilm vorstellen, der über den Lack eures Auto kommt, um die Oberfläche noch glatter und wasserabweisender zu machen. Mit mikroskopisch kleinen Siliziumdioxid-Partikeln werden winzige Poren und Unebenheiten versiegelt. Sichtbar ist die glasähnliche, glänzende und sehr harte Versiegelung mit bloßem Auge nicht.
Da der Lack sich dauerhaft mit der Versiegelung bindet, lässt sich die Schicht nicht durch einen einfachen Waschgang in der Autowäsche an der nächsten Tankstelle entfernen. Das Gegenteil ist der Fall – das Auto lässt sich dank des Lotus-Effekts deutlich leichter reinigen als ohne. Der Effekt verdankt seinen Namen der Art und Weise, wie Wassertropfen auf der Oberfläche abperlen. Dies ähnelt einer Lotusblüte. Knapp 3 Jahre lang soll die Versiegelung halten.
Die Versiegelung soll besser vor Witterung, korrodierenden Substanzen wie Streusalz, Vogelkot, manchen Reinigungsmitteln und Baumharzen schützen und gleichzeitig tieferen Glanz sichern. Auch Ausbleichen durch UV-Strahlung soll die Behandlung verhindern. Außerdem soll die Keramikversiegelung kleinere Kratzer und Lackschlieren verhindern.
Was kostet eine Keramikversiegelung?
Wie viel euch die Behandlung eueres Lacks kostet, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehört natürlich der Fahrzeugtyp: Fahrt ihr einen Kleinwagen ist deutlich weniger Arbeit zu tun als beispielsweise bei einem großen SUV oder Pick-Up-Truck. Auch bei einem Sportwagen solltet ihr mit höheren Kosten rechnen. Hier gibt es zwar weniger zu versiegelnde Fläche, dafür ist aber die windschnittige Karosse mit exotischen Einkerbungen deutlich aufwendiger zu behandeln.
Ein weiterer Faktor ist der Zustand des Lacks. Die Karosse muss zuerst gereinigt, dann poliert und abschließend entfettet werden, um nicht versehentlich euren Fingerabdruck zu verewigen. Jede kleine Imperfektion, der winzige Kratzer und jeder Überrest eines unglücklichen Insekts bedarf Arbeit. Je nachdem in welchem Zustand euer Auto ist, haben die Experten weniger Arbeit. Auch die Farbe ist entscheidend.
Der nächste Gesichtspunkt ist die Anzahl der Schichten. Bis zu drei sind gängig, es gilt: Je mehr Schichten, desto länger hält die Behandlung. Dementsprechend steigt wiederum der Arbeitsaufwand.
Der letzte Faktor ist Qualität, sprich die Sorgfalt, die in die Arbeit gesteckt wird. Je genauer gearbeitet wird, desto länger braucht die Werkstatt – und desto höher fallen die Kosten aus.
Die tatsächlichen Kosten variieren teils stark. Günstig ist der Prozess allerdings nicht. Mindestbeträge von 550 Euro bis 1.500 Euro sind möglich (Quellen: auto-glanzwerk.de; keramik-versiegelung.de; juers-lackiererei.de). Je nachdem, ob ihr weitere Schichten hinzubuchen möchtet, können jeweils 500 Euro mehr hinzukommen. Bevor ihr euer Auto in die Hände der Werkstatt gebt, solltet ihr unbedingt einen Kostenvoranschlag beantragen. So könnt ihr euch bares Geld sparen.