Emojis sind mehr als nur kleine Zeichen, die einen Chat oder Online-Text optisch aufpeppen. Viele der kleinen Bilder haben eine versteckte Bedeutung. Bei Twitter und auf anderen sozialen Plattformen stößt ihr möglicherweise auf Nutzer, die ein Kiwi-Emoji im Namen haben. Was steckt dahinter?
Viele Nutzer kündigen an, Teilnehmer mit einer Kiwi-Frucht im Namen automatisch zu blocken. Dahinter steckt eine Bubble mit bestimmten Ansichten.
🥝Das steckt hinter dem Kiwi-Emoji
Auch wenn die Kiwi ein köstliches Obst ist, hat der Kiwi-Emoji keine positive Bedeutung. Hiermit markieren sich Leute mit transfeindlichen Ansichten. Die Kiwi ist ein Symbol der „TERF“-Bewegung. Das ist eine Abkürzung für „Trans Exclusionary Radical Feminism“. Darunter versteht man einen radikalen Feminismus gegen Transmenschen. TERF-Menschen streiten eine Existenz von Transsexualität ab und diskriminieren entsprechende Personen aus dieser Gruppe. Nach TERF-Ansicht gibt es also nur zwei Geschlechter, die sich aus den Genitalien ergeben. Man unterscheidet nicht zwischen einem biologischen Geschlecht („sex“) und dem sozialen Geschlecht („gender“).
Daher kommt das Kiwi-Emoji
Warum wurde gerade die Kiwi als Symbol von TERF-Anhängern gewählt? Der Hintergrund ist, dass Kiwi-Pflanzen sich in genau zwei Geschlechter aufteilen lassen. Männliche Pflanzen zeichnen sich durch gelbe Staubblätter in der Mitte aus, während weibliche Pflanzen zusätzlich mit einem weißen Griffel ausgestattet sind und weniger Staubgefäße haben.
Das Kiwi-Emoji wird seit der „Langen Nacht der Wissenschaft“ vermehrt bei Twitter-Namen verwendet. Hintergrund ist hier die Absage eines Vortrags der Wissenschaftlerin Marie-Luise Vollbrecht zum Thema „Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht, Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt“. Der Vortrag wurde aus Sorge vor Protesten abgesagt, hinterher aber online bei YouTube zum Abruf bereitgestellt. In dem Vortrag wird auch die Kiwi als Pflanze mit zwei Geschlechtern erwähnt.
Quelle: BR.de