Wer ins Ausland reist, sollte sich vorab darüber informieren, wie man dort bezahlen kann. Bargeld kann man meistens schnell und einfach in fremde Währungen umtauschen. Wie sieht es aber aus, wenn man mit einer EC-Karte im Ausland bezahlen oder Geld vom Automaten abheben will?
Reist man in ferne Länder, sollte man sich nicht auf seine Girocard verlassen. Je nach Karte und Anbieter kann es sein, dass sie im Ausland nicht funktioniert oder aber, dass für jeden Auslandseinsatz teure Gebühren anfallen.
Mit EC-Karte im Ausland bezahlen: Prinzipiell schon, aber…
Es gibt kein einheitliches System für Geldkarten, die in Deutschland ausgegeben werden. Bei der Girocard ist meist ein Logo abgedruckt, das das Zahlungssystem anzeigt. Das sind die gängigen Anbieter bei den Geldkarten, die umgangssprachlich „EC-Karten“ genannt werden:
- V-Pay: Zahlungssystem von Visa – normalerweise nur in Europa einsetzbar
- Maestro: Zahlungssystem von Mastercard – weltweit gültig, werden aber ab 2023 nicht mehr ausgegeben
Achtung: Auch wenn die Zahlungssysteme von den beiden großen Kreditkartenanbietern betrieben werden, sind V-Pay- und Maestro-Karten nicht mit Kreditkarten gleichzusetzen. Im Vergleich mit richtigen Kreditkarten haben Girocards das Nachsehen. Das V-Pay-System wird nur innerhalb Europas unterstützt. Maestro-Karten gelten zwar weltweit, werden aber nicht mehr ausgegeben. Stattdessen erhält man bei den entsprechenden Banken meist eine Debit-Mastercard, die weltweit akzeptiert wird. Bei Debitkarten handelt es sich aber nicht um richtige Kreditkarten. Vor allem bei Hotels oder Autoverleihern kann es also vorkommen, dass diese Karten nicht akzeptiert werden.
EC-Karte im Ausland: Bezahlen & Geld abheben – das sollte man beachten
Bereits ausgegebene Maestro-Karten werden seit der Einstellung nicht ungültig. Sie sollen sowohl im In- als auch im Ausland bis Ende 2027 funktionieren. Bis dahin sollte man eine Nachfolgekarte von seiner Bank zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Auch wenn die EC-Karte im Ausland funktioniert, können bei der Nutzung Gebühren anfallen. Innerhalb Europas ist das unüblich, bei nicht-europäischen Ländern können 1 bis 3 Prozent des Umsatzes zusätzlich berechnet werden. Bei Bargeldabhebungen kann auch innerhalb Europas bereits eine Gebühr pro Abhebung anfallen. Diese liegt oft bei 5 bis 10 Euro, die die eigene Bank erhebt, sowie ein weiterer Anteil für die internationale Bank. Die genauen Kosten findet man in der Kostenübersicht der jeweiligen Bank. Daneben können Gebühren für den Wechselkurs anfallen. Steht man vor der Wahl, ist es oft günstiger in der einheimischen Fremdwährung und nicht in der eigenen Währung zu bezahlen.
Bei einigen Karten ist der Auslandseinsatz zwar theoretisch möglich, wird aber von der Bank gesperrt. Vor einer Reise sollte man also Kontakt mit der Bank aufnehmen und überprüfen, ob die Geldkarte für Auslandseinsätze freigeschaltet ist.
Grundsätzlich ist man auf der besseren Seite, wenn man anstelle einer Girocard beziehungsweise EC-Karte eine Kreditkarte mitnimmt. Die Karten werden weltweit auch in abgelegenen Ländern akzeptiert, vor allem, wenn es sich um Mastercard- oder Visa-Kreditkarten handelt. Meist fallen bei der Nutzung einer Kreditkarte keine Gebühren bei der Bank für Bargeldabhebungen an. Es kann aber auch bei Kreditkarten sein, dass Automatenbetreiber einen Anteil abziehen und dass Gebühren für den Wechselkurs berechnet werden.