Wer sich schon einmal überlegt hat, sich eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf dem Dach oder ein Balkonkraftwerk anzuschaffen, der ist sicherlich schon über den „NA-Schutz“ gestolpert. Dieser ist aus sicherheitstechnischen Gründen unerlässlich, doch muss man ihn leider zu oft extern nachrüsten. Was genau bewirkt er und warum ist er so wichtig?
NA-Schutz: Wichtige Sicherheitsvorkehrung für die PV-Anlage
Die Aufgabe des Netz- und Anlagenschutzes ist die Einhaltung von Spannungs- und Frequenzgrenzen im Stromnetz, für die der Netzbetreiber verantwortlich ist. Er schreitet im Fall einer Netzstörung ein und trennt die Photovoltaik-Anlage (kurz: PVA) vom öffentlichen Niederspannungsnetz.
Das dient allerdings in erster Linie dem Schutz des Netzes und den dazugehörigen Anlagen und nicht der Energieerzeugungs-Anlage (EEA), sprich eurer PV-Anlage, da damit nur die ungewollte Einspeisung verhindert wird. Das ist auch notwendig, wenn das Stromnetz für Wartungen abgeschaltet wird. Dann darf keine Spannung mehr auf dem Netz sein, es darf also kein Strom mehr zugeführt werden.
Würde die EEA in solchen Fällen nicht sofort vom Stromnetz getrennt werden, bestünde Gefahr für das Wartungspersonal des Netzes. Auch für euch selbst kann es gefährlich werden, da ihr unter Umständen unzulässigen Spannungen und Frequenzen ausgesetzt sein könntet. Diese Schutzvorkehrung wird also von vielen Energieversorgern vorausgesetzt.
Durch die vielen PV-Anlagen ist diese Regelung deutlich schwieriger geworden, da die Wechselrichter unkontrolliert ins Netz einspeisen. Das liegt an der Sonneneinstrahlung, die natürlich über den Tag nicht immer konstant ist. Hier ist die kurze Abschaltzeit des NA-Schutzes sehr wichtig, da dieser bei kleinen Schwankungen schon reagiert.
Photovoltaik: Aufgaben des NA-Schutzes
Damit der NA-Schutz binnen Millisekunden eure EEA vom Netz isolieren kann, überwacht das Gerät verschiedene Faktoren wie Frequenz, Spannung sowie Inselbetrieb. Als Inselanlage werden dezentrale Systeme beschrieben, die selbstversorgend ohne Anschluss an ein öffentliches Stromnetz funktionieren.
Mit dem NA-Schutz soll vor allem ein unkontrollierter Inselbetrieb verhindert werden. Bei einem Netzausfall (z.B. durch das Abschalten durch den Netzbetreiber) sollten eigentlich alle Wechselrichter auch ohne NA-Schutz das Einspeisen einstellen, aber es gibt Fälle, in denen sich lokal kleine Inselstromnetze bilden können. Diese werden vom NA-Schutz besser erkannt und sicher abgeschaltet.
PV-Anlagen die kleiner als 30kW sind, brauchen keinen externen NA-Schutz. Hier reicht der integrierte NA-Schutz des Wechselrichters. Alle Anlagen vor 2012 haben noch keinen NA-Schutz und müssen den auch nicht nachrüsten, nur falls die Anlage erweitert wird.
Hinweis: Ein NA-Schutz darf nur durch eine Elektrofachkraft installiert werden, bitte versucht das nicht alleine!