Bleibt das Handy bei euch immer an? Auch nachts? Irgendwann haben Handys vielleicht gar keinen Aus-Knopf mehr. Aber solange es ihn gibt, solltet ihr ihn auch nutzen. Wann und Warum ihr euer Handy ausschalten solltet und welche Vorteile das hat, verraten wir euch hier auf GIGA.
Heutzutage müsst ihr Handys und Smartphones eigentlich gar nicht mehr ausschalten. Aber es hat sehr viele Vorteile, wenn ihr das in folgenden Situationen trotzdem tut.
Deswegen solltet ihr das Handy ausschalten: Die Vorteile
Wenn ihr euer Gerät ab und an neustartet, ist es danach merklich schneller. Das Betriebssystem kann sich dadurch wieder ordnen und Altlasten werden aus dem temporären RAM-Speicher gelöscht. Des Weiteren hält euer Akku deutlich länger. Wenn ihr ihn mit ausgeschaltetem Smartphone aufladet, ist der Ladevorgang auch kürzer.
1. Der Akku wird geschont und lädt schneller auf
Wenn das Handy aus ist, wird der Akku gleichmäßig aufgeladen, wodurch er länger hält:
- Beispiel: Wenn ihr während des Ladens zockt oder Apps öffnet, teilt sich der Ladestrom (2000 mA) auf den Akku (1600 mA) und die Handy-Hardware auf (400 mA). Je nach benötigter CPU-Leistung schwankt der Ladestrom, den der Akku abbekommt, wodurch er unregelmäßig geladen wird.
- Besonders bei Smartphones ohne wechselbaren Akku ist ein konstanter Ladestrom hilfreich.
- So kann der Akku viele Jahre lang durchhalten, ohne dass ihr starke Kapazitätseinbußen spürt.
- Tipp zum Akku-Entladen: Wann und bei welchen Akku-Typen?
2. Das Handy reagiert wieder schneller und Abstürze werden vermieden
Wenn ihr euer Handy auch mal ausschaltet, kann das Betriebssystem Altlasten entfernen und sich neu ordnen:
- Apps und Systemdienste werden neu gestartet, wodurch Ruckeln und etwaige Fehlermeldungen behoben werden können, ähnlich wie der Neustart in Windows.
- Apps und Prozesse, die im Hintergrund gestartet wurden, werden beendet.
- Apps, Programme und geladener Code können das Betriebssystem behindern und werden durch einen Neustart zurückgesetzt.
- Dadurch kann man sein Handy schneller machen, besonders wenn das Handy tage- oder wochenlang nicht ausgeschaltet wurde.
3. Weniger Strahlenbelastung
Auch wenn es noch keine „wissenschaftlichen Beweise“ gibt, dass Handystrahlung schädlich ist, solltet ihr nicht unbedingt neben, auf oder mit eurem Handy schlafen. Da gibt es wirklich weitaus bessere Alternativen.
- Fest steht, dass Handystrahlung unnatürlich ist (menschliche Erfindung) und langfristige Folgen auf den Körper haben kann.
- Wenn ihr das Handy nachts ausschaltet, wird die Strahlung auf ein Minimum reduziert und der Akku geschont.
- Wenn nicht, nutzt wenigstens den Flugmodus oder legt das Gerät weiter von eurem Körper weg.
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Wann soll ich mein Handy ausschalten?
Zwei gute Momente, um das Handy auszuschalten, wären nachts und während der Akku auflädt – aus oben genannten Gründen. Dadurch schützt ihr euch vor Handy-Strahlung, der Akku hält länger und geht nicht so schnell kaputt.
Wie oft sollte ich mein Handy ausschalten/neustarten?
Wir empfehlen das Handy mindestens einmal am Tag auszuschalten. Durch den Neustart reagiert es wieder flüssig und schnell. Wenn ihr das regelmäßig nachts erledigt, macht ihr vieles richtig.
Was passiert, wenn man das Handy längere Zeit ausschaltet?
Die Welt ist hektischer geworden, keine Frage. Aber da muss man ja nicht immer mitmachen. Ständig online, ständig erreichbar, ständig mit Freunden chatten, ständig im Internet surfen – ständig gereizt, ständige Informationsüberflutung. Wer sein Handy aktiv auch mal ausschaltet oder es sogar zuhause lässt, merkt, wie man die Welt wieder mit seinen eigenen Sinnen als Mensch erlebt, ohne nur Mittelsmann für WhatsApp, Facebook und Co. zu sein. Der Moment gehört euch, nur euch.
- Es ist gut, auch mal nicht erreichbar zu sein. Stichwort: Digital Detox (digitale Entgiftung).
- Und irgendwann wird es vielleicht ein Anzeichen für Luxus sein.
Warum das Handy oft immer an ist
„Es ist so praktisch!“ Klar, aber Internetzugriff und Apps sind nur die halbe Wahrheit. Menschen sind Herdentiere. Mit das Schlimmste, was uns passieren kann, ist von der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Familien oder Stämme waren damals als Gemeinschaft immer relativ nah beieinander. Heute sind etwa Erwachsene meistens aus beruflichen Gründen getrennt. Diese Grenze kann man durch Handys wenigstens etwas aufbrechen: Bilder von groß werdenden Kindern werden per WhatsApp oder Facebook geteilt, damit der Rest der Familie daran teilhaben kann. Gleiches gilt für andere Situationen bei Freunden und Bekannten.
- Ohne Handy wäre man von der eigenen Herde getrennt.
- Mit Handy steht man in einer Art direkten Verbindung und ist wenigstens „gemeinsam getrennt“.
- Mittlerweile braucht man das Handy auch zwangsläufig für den Büroalltag.