In der Online-Sprache liest man immer wieder Begriffe, die man auf den ersten Blick nicht versteht. So könnt ihr bei Twitter, Instagram und Co. auf den Ausdruck „no front“ stoßen. Manchmal liest man auch „fronten“. Was bedeutet das?
Wie viele andere Begriffe aus der Jugend- und Online-Sprache, hat auch „no front“ seinen Ursprung im Englischen.
„No Front“ & „fronten“: Bedeutung der Begriffe aus der Jugendsprache
„Front“ hat im Englischen verschiedene Bedeutungen. Eine davon lautet „Frechheit“ oder „Unverschämtheit“. Das Verb „to front“ bedeutet auf Deutsch übersetzt „jemanden konfrontieren“. Der Ausdruck „no front“ kommt meistens als Einleitung in einem Beitrag vor. Beginnt also jemand seine Aussage mit „no front“, so möchte er klarmachen, dass das, was danach kommt, nicht als Angriff gemeint ist. Es folgt also meistens ein Beitrag, den man durchaus gegen sich gerichtet verstehen kann. Der Verfasser möchte auf einen Umstand hinweisen, meint das aber nicht böse oder als Beleidigung. „No front“ entkräftet eine danach stehende Aussage. Man könnte es so übersetzen:
- „Nichts gegen dich, aber…“
- „Nimm es nicht persönlich, aber…“
Einige Beispiele für die Verwendung des Ausdrucks:
- „No front, aber selten sowas Inkompetentes gesehen“ (Quelle: Twitter)
- „No front, aber wer schläft unter der Woche um 22:00 schon?“ (Quelle: Twitter)
- „Gibt’s eigentlich einen vernünftigen Grund, warum Fachärzte Termine erst in ferner Zukunft geben? No Front, aber 1,5 Monate warten ist jetzt nicht so toll.“ (Quelle: Twitter)
Vor allem in sozialen Medien wird es meist in einem ironischen Kontext verwendet. Auch in ernstgemeinten Diskussionen kann man aber „no front“ schreiben, wenn man seinen Gesprächspartner nicht verletzen will.
„Fronten“: Was bedeutet das?
Das Gegenstück zu „no front“ ist „fronten“. Damit bezeichnet man Handlungen, mit denen man jemanden konfrontieren will. „Fronten“ wird vor allem im Rap-Slang gerne verwendet. Jemand, der „gefrontet“ wird, stößt auf Widerstand bei jemandem und wird verbal attackiert. Man hat also eine andere Meinung als der Gesprächspartner. Wenn man zu sehr frontet, hat man mit dem Gegenüber „beef“.
Seltener wird „fronten“ auch als „Vortäuschen“ gemeint. Jemand der „frontet“, verhält sich also nicht „real“, sondern ist ein „Fake“ oder führt Handlungen aus, die nicht zu ihm passen.
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