Nach rund 4 Jahren wurde es bei mir mal wieder Zeit für ein richtiges Rechner-Upgrade. Obwohl ich mich selbst als Schnäppchenjäger bezeichnen würde, habe ich mich bei der Wahl der Grafikkarte wieder für ein Modell von Nvidia entschieden – und das hat gute Gründe.
AMD oder Nvidia – das war keine Frage!
Jeder PC-Spieler kennt es: Dieses Kribbeln, das man nach einiger Zeit bekommt, wenn man neue PC-Hardware irgendwo im Angebot sieht. Dieses Kribbeln, das im Laufe der Zeit immer stärker wird, das dafür sorgt, dass man anfängt, seinen Prozessor und seine Grafikkarte noch weiter zu übertakten. Dieses Kribbeln, das irgendwann die Oberhand gewinnt und dafür sorgt, dass man sich schlussendlich einen neuen PC zulegt.
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Dieser Moment erreichte seinen Höhepunkt bei mir am letzten Black Friday. Die Preise für DDR4-Arbeitsspeicher erreichten ihren Tiefpunkt, Netzteil und Wasserkühlung hatte ich mir schon ein paar Monate zuvor zugelegt und die anderen Teile klaubte ich mir im Laufe der kommenden Wochen zusammen. Obwohl ich seit dem Start der Ryzen-Prozessoren ein großer Fan von AMD bin und auch die Grafikkarten des Chipherstellers ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, entschied ich mich trotzdem blitzschnell für eine Grafikkarte von Nvidia – und das aus gutem Grund.
Auch beim Zusammenbau unseres Mini-Gaming-PCs haben wir uns für eine Grafikkarte von Nvidia entschieden:
Oberklasse? Nvidia!
Denn im Gegensatz zu AMD bietet Nvidia Grafikkarten im High-End-Segment an. Meine Wahl fiel nämlich auf eine Nvidia RTX 2080 SUPER. Klar, ich hätte mich auch mit der Leistung einer RX 5700 XT zufriedengeben können, aber wenn ich schon mal Geld für ein neues System in die Hand nehme, dann will ich es auch so richtig krachen lassen. Zudem besitze ich seit dem letzten Prime Day einen WQHD-Monitor mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz – und sind wir mal ehrlich: Mit der RX 5700 XT hätte ich den Bildschirm definitiv nur ausreizen können, wenn ich die Grafikeinstellungen in anspruchsvollen Titeln stark reduziert hätte.
Zugegeben, auch meine RTX 2080 SUPER erreicht in Metro Exodus nicht ansatzweise 144 FPS in voller Auflösung, wenn ich die Einstellungen auf Anschlag drehe und zusätzlich noch Raytracing aktiviere – mehr Bilder pro Sekunde als die RX 5700 XT liefert sie aber allemal. Da Nvidias aktuelle Grafikkarten seit Anfang 2019 dank eines Treiber-Updates nun auch Unterstützung für FreeSync bieten, muss ich auch darauf nicht verzichten.
Metro Exodus ist eine echte Augenweide, vor allem mit Raytracing:
Nvidia only – NVENC und Raytracing
Doch ob ihr es glaubt oder nicht, bei der Entscheidung zwischen AMD und Nvidia ging es mir tatsächlich nicht nur um die Leistungsfähigkeit der Karten. Auch Nvidia NVENC stellte einen wichtigen Faktor dar. Nvidia NVENC ist im Grunde genommen eine Funktion, welche es mir erlaubt, Video-Encodierungen über meine Grafikkarte laufen zu lassen. Solche Prozesse werden normalerweise von der CPU übernommen und können je nach Auslastung zu massiven Einbrüchen in der Bildrate während des Spielens führen, wenn man livestreamt oder Gameplay aufnimmt.
Da Nvidia mit den Turing-Karten NVENC nochmal ordentlich aufgebohrt hat und ich tatsächlich gerne mal ab und an livestreame, Gameplay-Videos aufnehme und zusammenschneide, war auch dieser Umstand ein wichtiges Detail bei meiner Kaufentscheidung.
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Und zu guter Letzt ist da natürlich noch Raytracing. Ja, Raytracing-Kritiker werden jetzt aufspringen und sagen, dass der Mehrwert der Optik niemals die Leistungseinbußen aufwiegen kann. Dem entgegne ich: Na und? In Spielen, bei denen es mir auf die Bildrate ankommt, kann ich das Feature doch einfach deaktivieren. Es zwingt mich doch keiner dazu Raytracing zu nutzen. Und wenn ich Bock auf fette Grafikeffekte habe, schalte ich es halt ein – ganz einfach.
Ein Game, das besonders stark in grafischer Hinsicht von Raytracing profitiert, ist das Klötzchenspiel Minecraft:
Ja, auch ich gebe zu, dass Raytracing je nach Spiel und Situation nicht gerade den „Wow-Effekt“ in mir auslöst, den ich mir gewünscht hätte. Doch wenn ich in Metro Exodus mal kurz innehalte und mich aktiv umschaue, macht das Feature mitunter doch schon was her. Und immerhin, der Support für Raytracing wird in den kommenden Jahren durch den Start der neuen Konsolen wahrscheinlich immer besser werden. Immerhin kann man mit fast 100-prozentiger Sicherheit davon ausgehen, dass sowohl die Xbox Series X als auch die PS5 das neue Grafikfeature unterstützen werden.
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So, jetzt dürft ihr mich gerne für meine Entscheidung anprangern, mir versuchen klarzumachen, warum ich mein Geld aus dem Fenster rausgeworfen habe und mir vorhalten, dass ich von dem ganzen Thema doch gar keine Ahnung habe. Ich lade mir in der Zwischenzeit mal Control runter, stelle alle Regler auf Anschlag und schaue mir die wunderschönen Raytracing-Spiegelungen etwas genauer an.