Um One Piece als reale Serie umzusetzen, mussten die Macher einige Änderungen an der Vorlage in Kauf nehmen. Was in der Realverfilmung anders ist als im Anime, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Warum gibt es Unterschiede zwischen dem Anime und der Realverfilmung von One Piece?
Es war schon früh im Verlauf der Produktion klar, dass die Realverfilmung den Manga nicht 1 zu 1 übernehmen kann. Abgesehen davon, dass die Länge der Serie sich dafür mindestens vervierfachen würde, funktionieren manche Dinge in einer Realverfilmung nicht so wie in einem Anime. Charaktere mit unnatürlichen Proportionen wirken in einem solchen Setting beispielsweise fehl am Platz.
Dieser Konflikt zwischen der Vorlage und dem realen Abbild war auch ein Grund, weshalb die Produktion der ersten Staffel 7 Jahren gedauert hat. Showrunner Matt Owens und auch Eiichiro Oda war es wichtig, dass die Realverfilmung trotz Änderungen ihren Wurzeln treu bleibt. Darum wurde jede Änderung genau abgewägt und von Oda abgesegnet. Diesen Konflikt hat er auch in einem offenen Brief thematisiert:
Dem Schöpfer von One Piece waren vor allem zwei Dinge wichtig:
- Die Hintergrundgeschichten der Charaktere dürfen nicht geändert werden.
- Die Teufelskräfte sollen nicht zu stark angepasst werden.
Im Folgenden erklären wir euch die größten Unterschiede zwischen Manga-Vorlage und Realverfilmung:
Zoro und Helmeppo
Auch in der Realverfilmung startet Zoro einen Streit mit Helmeppo. Allerdings geht es dieses Mal nicht um Helmeppos Hunde, sondern direkt um Rikas Reisbällchen. Diese bringt sie Zoro im Manga erst später. Außerdem liefert Zoro in der Realverfilmung einen halbierten Mr. 7 an Käpt’n Morgan aus und möchte dafür das Kopfgeld kassieren. Dass er wegen des Angriffs auf Helmeppo im Hof ans Kreuz gehängt wird, bleibt allerdings bestehen.
Garp
Vizeadmiral Garp taucht während der East-Blue-Saga eigentlich nicht auf, aber in der Realverfilmung bekommt er eine zentrale Rolle als Ruffys Verfolger und Widersacher. Dabei wird auch gleich offenbar, dass Ruffy Garps Enkel ist. In der Vorlage dauerte das noch mehr als 300 Episoden. Das gilt auch für den Kampf zwischen Opa und Enkel, der am Ende von Episode 8 ausgetragen wird und damit endet, dass Garp Ruffy ziehen lässt.
Hinzu kommt, dass Morgan von Garp verhaftet wird. Im Original wird der Tyrann von seinen eigenen Männern gefangen genommen. Und auch Corby und Helmeppo kommen sofort unter Garps Fittiche und lernen bei ihm. Dadurch begegnet auch Corby Ruffy öfter als im Anime.
Buggys Geschichte
Der gesamte Kampf gegen Buggy läuft anders ab als im Anime. Statt die Stadt auf klassische Piraten-Art zu unterjochen, hat der Clownspirat ein riesiges Zirkuszelt errichtet, in dem er eine Horror-Show mit angekettetem Publikum abhält. Dort sind zwar bekannte Gesichter seiner Crew wie Dompteur Moji oder der Jongleur Kabaji anwesend, allerdings treten sie weniger in Kampf-Aktion. Es kommt auch erst am Ende der Folge zum Vorschein, welche Witzfigur eigentlich hinter dem Clownsgesicht steckt. Später wird Buggy außerdem dafür Sorge tragen, dass die orientierungslose Crew auch ohne Nami zu den Konomi-Inseln finden.
Und auch Buggys Kräfte haben ein kleines Upgrade erhalten, denn die Reichweite seiner Trenn-Trenn-Frucht scheint nun unbegrenzt. Sonst wäre es wohl nicht möglich, Buggys Kopf vom Arlong Park bis ins Baratie zu tragen. Oder dass sein Ohr eine Weile in Ruffys Hut mitreist.
Die Black-Cat-Piraten
Eine Sache fällt sofort auf: Der Hypnotiseur Jango der Black-Cat-Piraten taucht nicht auf. Wir sehen lediglich ein Easter Egg in Form seines Steckbriefs in Folge 1. Stattdessen hat sich Beauregard alias Käpt’n Black mit seiner gesamten Crew (die aus Flecki und Siam besteht) bei Kaya eingenistet. Dort fand auch der Kampf um Kayas Vermögen statt. Im Anime trafen Ruffy und Käpt'n Black am Strand aufeinander.
Jangos Abwesenheit sorgt auch dafür, dass Beauregard das Testament fälschen und Kaya vergiften musste. Und im Zuge dessen hauchte Lämmchen sein Leben aus. In der Vorlage überlebt er und ist ausschlaggebend für den Namen des Schiffes Flying Lamb. Außerdem wird Kaya nicht vergiftet, sondern ist tatsächlich krank, was auch ihren Wunsch bestimmt, eine Ärztin zu werden.
Lysop und Kaya
Entgegen der Anime-Vorlage haben Lysop und Kaya tatsächlich Gefühle füreinander. Sie deuten dies immer wieder in ihren Unterhaltungen an und der Abschiedskuss am Ende von Folge 4 bestätigt diese Gefühle. Laut Oda soll es aber innerhalb der Crew nie Romanzen geben. Aber außerhalb scheint das durchaus der Fall zu sein.
Eine kleine Änderung gibt es auch bei Lysop, denn er hat schon seit langem an der Schiffswerft von Kaya gearbeitet. Zwar nur als Putzkraft, aber trotzdem hat er damit schon mehr Berührungspunkte mit dem Schiffsbau gehabt als in der Vorlage, wo erst mit Franky ein fähiger Schiffszimmermann zur Crew hinzustößt.
Arlongs Einflussbereich
Arlong ist der Antagonist der ersten Staffel, weshalb er als „Herrscher des East Blue“ auch schon früh in Erscheinung tritt. Bereits am Ende der zweiten Folge stattet sein Crewmitglied Schwarzgurt dem besiegten Buggy einen Besuch ab. Dieser führt Arlong dann auch schnurstracks zum Baratie, wo Arlong auf Ruffys Crew trifft.
Don Krieg und Mihawk
Don Krieg bleibt nicht mehr als ein kleiner Auftritt, denn er wird kurzerhand von Mihawk Falkenauge besiegt. Kriegs Handlanger bekommen wir daher gar nicht zu Gesicht. Dieser Kampf findet außerdem auf der Grandline und weit weg vom Baratie statt.
Mihawk begibt sich danach auch nicht ganz freiwillig zum Baratie, sondern wird von Garp dorthin beordert. Als Samurai der Meere beschließt er allerdings, diesem Befehl nach seinem Sieg gegen Zoro nicht zu gehorcht und Ruffy und seine Crew gehen zu lassen.
Namis Geschichte
Durch Arlongs Auftauchen im Baratie muss Nami die Flying Lamb nicht entführen. Sie macht zwar Anstalten, sich davonzustehlen, entscheidet sich allerdings dagegen. Erst, als sie Ruffy damit das Leben retten kann, offenbart sie ihre Verbindung zu Arlong und verlässt die Strohhüte. Zumindest bis sie ihr zu den Konomi-Inseln folgen.
Namis Schwester Nojiko ist in der Realverfilmung gar nicht gut auf sie zu sprechen, denn keiner weiß, dass Nami das Dorf Kokos freikaufen möchte. Im Anime ist Nojiko informiert und erzählt es auch den Dorfbewohnern, die darüber jahrelanges Stillschweigen bewahren. Der Name von Namis Ziehmutter Bellemere wird übrigens kein einziges Mal ausgesprochen, da Nami sie von Anfang an Mama nennt.
Auch im Kampf gegen Arlong nahm Nami eine andere Rolle ein. Nachdem sie Ruffy im Baratie das Leben rettet und auch für Kokos alles getan hat, was in ihrer Macht steht, zieht sie mit den Strohhüten gemeinsam gegen Arlong in den Kampf. Sie führt Ruffy direkt zu Arlong, der in ihrem ehemaligen Zimmer auf sie wartet. Dort offenbart sich auch, wie Arlong Nami behandelt hat, weshalb Ruffy ihn mit voller Wucht angreift und irgendwann beginnt, Arlong all das wieder zu nehmen, was er Nami verdankt.
Die Fass-Szene
Diese wichtige Szene findet normalerweise nach den Erlebnissen in Logue Town statt. Aus Gründen der Dramatik und um die Verbindung der Charaktere zu ihrer Vergangenheit zu verdeutlichen, wurde sie hier aber vorgezogen. Wir können also gespannt sein, wie sich die Überquerung des Reverse Mountain in Staffel 2 gestalten wird.