Möchte man online nach neuen Kontakten suchen, bieten sich Dating-Apps oder -Websites an. Wir stellen euch Tinder, Parship und Co. vor und zeigen euch die Stolperfallen beim Online-Dating.
Es ist nicht immer leicht, neue Menschen kennenzulernen. Gerade in Zeiten von Corona haben sich immer mehr Dating-Seiten und -Apps dafür bewährt, egal ob es um romantische oder freundschaftliche Beziehungen geht. Da die Dating-Welt voll mit verschiedenen Portalen und Apps ist, wollen wir euch helfen, die richtige Plattform für euch zu finden. Ebenso geben wir euch Tipps zur Profilgestaltung und erklären, euch, warum man beim Online-Dating nicht zu unvorsichtig sein sollte.
- 1.Tinder oder Parship? – Das ist die richtige Plattform für euch
- 1.1.Tinder und Lovoo liegen in Deutschland vorn
- 1.2.Definiert eure Dating-Absichten
- 2.Tinder, Bumble & Co.: So gestaltet ihr euer Profil
- 3.Online-Dating: Darauf solltet ihr achten
- 3.1.Schaut genau bei den Kosten hin
- 3.2.Das Datenschutz-Dilemma
- 3.3.Vorsicht vor emotionaler Manipulation
Tinder oder Parship? – Das ist die richtige Plattform für euch
Tinder und Lovoo liegen in Deutschland vorn
Wollt ihr online nach neuen Bekanntschaften suchen, ist es wichtig, dass ihr euch überlegt, welche Plattform ihr am liebsten nutzen möchtet – denn davon gibt es einige. So bieten sich Apps wie Tinder, Bumble und Hinge an. Hier gibt es zwar kostenpflichtige Abo-Modelle (dazu später mehr), allerdings ist die Basisversion kostenlos. Demgegenüber stehen beispielsweise Seiten wie eDarling, Parship und Elitepartner: Eine kostenlose Anmeldung ist zwar möglich, aber nur mit einem kostenpflichtigen Abo könnt ihr Kontakt zu anderen aufnehmen. Eine Umfrage bei Statista aus dem Jahr 2022 zeigt, dass in Deutschland die Apps Lovoo und Tinder am meisten genutzt werden. Parship und Elitepartner stehen auch recht weit oben, gefolgt von Bumble.
Während bei Parship, ElitePartner und Co. seriöses Dating im Vordergrund steht, versuchen die Plattformen der MatchGroup (also Tinder, Bumble und Co.) mit speziellen Features hervorzustechen: Während bei Tinder alle mit allen kommunizieren können, ist bei Bumble die Regel, dass Frauen den ersten Schritt machen. Bei OkCupid wiederum kommt man sich durch verschiedene Profilfragen näher, bei denen man abchecken kann, wie sie andere beantwortet haben. Zusätzlich wird beispielsweise bei OkCupid, Bumble und Hinge ein hoher Wert auf Diversität gelegt, sodass man eine große Auswahl hat.
Übrigens: Man kann nicht nur über die üblichen Dating-Plattformen neue Menschen kennenlernen, auch Social-Media-Seiten lohnen sich dafür. Vielleicht gibt es eine Uni-Gruppe auf Facebook, in der interessante Teilnehmende sind?
Definiert eure Dating-Absichten
Ist man sich unsicher, welche Plattform gut zu einem selbst passt, sollte man sich fragen, was die eigenen Absichten sind. Ist man vielleicht gerade auf Reisen und will spontan neue Leute kennenlernen, bieten sich hierfür Tinder und Bumble wunderbar an. Gerade bei Bumble kann man neben einem Dating-Profil auch ein BFF-Profil für freundschaftliche Kontakte erstellen (und ein Business-Profil, um nach neuen Jobs zu suchen). Bei Tinder nutzt man dagegen für romantische und freundschaftliche Beziehungen ein und dasselbe Profil. Wiederum kann man hier über Tinder Explore schauen, welche Personen dieselben Interessen und Hobbies haben und so auf einen Blick Gemeinsamkeiten abchecken.
Neu in der Stadt? – Bumble hilft
Als ich vor einigen Jahren nach Berlin gezogen bin, kannte ich niemanden in der Großstadt. Da ich zusätzlich zu introvertiert bin, als dass ich mich einfach so in eine Menschenmenge stürzen und nach neuen Freundinnen oder Freunden suchen würde, fand ich Bumble zum Kontakteknüpfen sehr hilfreich.
Ein BFF-Profil ist schnell erstellt und man kann ganz ungezwungen schauen, mit welchen Menschen man ähnliche Interessen teilt. Ein großer Vorteil ist zudem, dass ich dafür mein Dating-Profil nicht umformulieren musste, sondern beides getrennt voneinander nutzen kann. Und die Freundin, die ich über Bumble kennengelernt hatte, treffe ich heute immer noch regelmäßig.
Ansonsten hat man bei Tinder und Co. eine recht große Auswahl bei den Dating-Absichten: Ob etwas Festes, eine Affäre oder wenn man sich nicht ganz schlüssig ist – das alles kann man auswählen. Dagegen wirbt Hinge damit, mehr Wert auf langfristige Beziehungen zu legen, weswegen man für eine bewusstere Match-Suche beispielsweise nicht swipen kann. Gefällt einem die Person, kann man durch ihr Profil scrollen und verschiedenen Bildern, Videos oder einer Selbstaussage ein Like geben und so mit dem Menschen in Kontakt treten.
Seid ihr euch dagegen sicher, dass ihr auf etwas Langfristiges aus seid und bereit, dafür Geld auszugeben, können sich Seiten wie Parship und Co. für euch lohnen. Gerade wegen des finanziellen Faktors hat man hier noch einmal mehr Sicherheit, auf Menschen zu treffen, die es ernst meinen.
In unserem Video stellen wir euch verschiedene Dating-Apps mit Funktionen, Kosten und mehr vor:
Tinder, Bumble & Co.: So gestaltet ihr euer Profil
Beim Online-Dating geht es allerdings nicht nur darum, sich andere Profile anzuschauen. Ebenso ist es wichtig, das eigene Profil herauszuputzen. Ein großer Punkt sind dabei Bilder, da diese das Erste sind, was man von anderen sieht. Versucht Fotos zu nutzen, auf denen man euch gut erkennen kann – Gruppenbilder überfordern Menschen, die euch noch nie gesehen haben. Vielleicht habt ihr auch Aufnahmen von euch, auf denen man euch während eures Hobbies oder auf Reisen zeigt? Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern gibt anderen auch die Möglichkeit, einen kreativen ersten Schritt zu machen.
Ebenso sollte eine Selbstbeschreibung nicht fehlen: Umreist in wenigen Worten eure Person, was euch ausmacht und nach was ihr sucht, eventuelle Hobbies, denen ihr nachgeht und/oder Werte, die euch wichtig sind (Veganismus, Feminismus etc.). So gebt ihr anderen die Chance, euch besser kennenzulernen und einschätzen zu können, ob es passen würde. Bei den meisten Plattformen habt ihr bereits eine große Auswahl an Profilangaben, die ihr mit einem Klick auswählen könnt – sei es das Sternzeichen, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Sport, Haustiere, Alkohol- und Tabakkonsum etc. Wichtig ist dabei vor allem, dass ihr ehrlich seid und euch keine Eigenschaften aus den Fingern zieht, nur weil ihr glaubt, dass sie andere gern hören wollen. Denn, zur Wiederholung: „So gebt ihr anderen die Chance, euch besser kennenzulernen und einschätzen zu können, ob es passen würde.“
Apps wie Bumble oder Hinge bieten zudem die Option, dem Profil eine Audio- und/oder Video-Botschaft hinzuzufügen. So können die Besuchenden eure Stimme hören oder euch in Aktion sehen. Zusätzlich könnt ihr euren Spotify- und Instagram-Account mit eurer Dating-Seite verknüpfen – auch das sorgt für mehr Individualität, aber ein Muss ist das natürlich nicht. Gebt persönliche Informationen in einem Rahmen preis, mit dem ihr euch wohlfühlt.
Online-Dating: Darauf solltet ihr achten
Schaut genau bei den Kosten hin
Obwohl ihr bei vielen Dating-Apps die Basisversion kostenlos nutzen könnt, gibt es häufig kostenpflichtige Premiumversionen, die man beispielsweise für 1, 3 oder 6 Monate abonnieren kann. Mit diesen habt ihr gewisse Vorteile: Beispielsweise könnt ihr sehen, wer euch geliket hat, werdet mehr Menschen angezeigt, könnt Superlikes an Personen vergeben, die dann auf euch aufmerksam werden und so weiter.
Wollt ihr bei der Basisversion bleiben, aber auf einige kostenpflichtige Features nicht verzichten, könnt ihr beispielsweise bei Hinge einzelne sogenannte „Rosen“ buchen: Diese haben denselben Effekt wie Superlikes. Allerdings solltet ihr bei derartigen Angeboten stets genau prüfen: 3 Rosen kosten jeweils 3,33 Euro, 12 Rosen jeweils 2,49 Euro und 50 Rosen jeweils 1,49. Man kann also schnell bis zu 75 Euro los sein. An sich kommt man bei vielen Plattformen aber bereits mit der Basisversionen weit.
Ebenso solltet ihr bei den Abos genau hinschauen: Nutzt ihr ein Probe-Abo solltet ihr sichergehen, dass auch offensichtlich ist, wann dieses endet und wie ihr es kündigen könnt. Nicht, dass ihr anschließend ungewollt in ein teures Abo rutscht. In einem Interview mit Stiftung Warentest erklärte die Teamleiterin der bayrischen Verbraucherzentrale, Susanne Baumer, dass dieses Problem zusammen mit undurchsichtigen Laufzeiten zu häufigen Beschwerden führen (Quelle: Stiftung Warentest).
Das Datenschutz-Dilemma
Stiftung Warentest hat sich die Datenschutz-Situation bei verschiedenen Dating-Apps angeschaut und kam zu einem (mehr oder weniger) überraschend negativen Ergebnis. Der Test von Lovoo, Tinder, Parship und Co. zeigte, dass viele Apps Daten abfragen, die für das Profil der Nutzenden nicht relevant sind und diese anschließend an Dritte, in der Regel Werbefirmen, weitergeben und so verstärkt personalisierte Werbung ermöglichen.
Allerdings ist gerade bei Dating-Apps das Dilemma, dass es eben genau darum geht, Persönliches zu teilen, damit andere einen guten Eindruck von einem selbst erhalten. Hier verantwortungsbewusst mit den eigenen Daten umzugehen, kann genau aus diesem Grund schwierig sein. So schreibt Stiftung Warentest: „Der Nutzer muss also abwägen: Wie vorsichtig will ich mit meinen Daten umgehen und wie offen möchte ich gleichzeitig bleiben?“
Vorsicht vor emotionaler Manipulation
Da es gerade beim Online-Dating um Offenheit geht, sollte man sich vor manipulativem Verhalten vorsehen. Ein bekanntes Dating-Phänomen ist Breadcrumbing. Man bekommt von einer Person „Brotkrumen“ an Aufmerksamkeit, um das Interesse nicht zu verlieren, aber zu mehr oder gar zu einer Beziehung kommt es nicht. Ähnlich dazu ist Ghosting: Wenn sich eine Person, mit der man in Kontakt stand, plötzlich nicht mehr meldet. Als Love Bombing werden dagegen Bekanntschaften beschrieben, von denen man mit Liebe regelrecht bombardiert wird, aber dahinter steckt vielmehr bewusste Manipulation und eine gezielte Abhängigkeit. Und das waren nur 3 der zahlreichen manipulativen Handlungsweisen.
In unserem Video erklären wir euch 5 Dating-Phänomene:
Eine andere, moralisch mehr als verwerfliche Masche seitens der Dating-Portale sind Schreibende, die den Nutzenden Interesse mit Fake-Profilen vorgaukeln, aber nie übers Schreiben hinausgehen. So werden die User länger auf den Dating-Seiten gehalten. Andererseits gibt es auch Love-Scammer, also Heiratsschwindler, die den Nutzenden so lang etwas vormachen, bis diese ihnen bereitwillig Geld überweisen.
Achtet darauf, ob ihr euch von einer Person manipuliert oder nicht wertgeschätzt fühlt. Kommt es nie zu einem Treffen, wird euch zu schnell die große Liebe versprochen oder geht es gar um Geld, solltet ihr vorsichtig sein. In der Regel könnt ihr entweder in den jeweiligen Chat-Einstellungen oder auf dem Profil das Match wieder auflösen und die Person melden, sodass sie gesperrt wird. In den AGB von Tinder steht dazu: „Wenn ein Benutzer Tinder einen Vorfall meldet, versuchen wir, den mutmaßlichen Täter zu identifizieren und das zugehörige Konto zu sperren. Der Vorfall wird dann dem zentralen Sicherheitsarchiv der Match Group gemeldet und es wird markenübergreifend geprüft, ob der Nutzer weitere Konten auf anderen Plattformen hat. Ist dies der Fall, werden diese ebenfalls gesperrt.“
Unser Tipps zum Schluss: Definiert eure Red Flags – also eure persönlichen Grenzen bezüglich eures Körpers, eurer Werte und eurer Gefühle. Schreibt sie beispielsweise auf, um sie vor Augen zu haben und im Notfall abchecken zu können. Indem ihr euch eure Grenzen bewusst macht, merkt ihr auch schneller, wenn sie von anderen übertreten werden. Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr das Gespräch mit dem anderen Menschen suchen oder lieber Abstand von ihm nehmen möchtet – denn ihr habt es verdient, respektvoll behandelt zu werden.
Ihr habt ungefragt ein Dick Pic erhalten? Wir erklären euch, wie ihr dagegen vorgehen könnt: