„Papillon“ wurde bereits in zwei Adaptionen für das Kino umgesetzt. Wir verraten, ob sie auf einer wahren Begebenheit beruhen.
„Papillon“: Eine Geschichte von Henri Charrière
Das Knastdrama „Papillon“ beruht tatsächlich auf wahren Begebenheiten (via meaww). Die grobe Geschichte: In den 1930er-Jahren wird Henri Charrière (gespielt von Charlie Hunnam in der Verfilmung von 2017) des Mordes an dem Zuhälter Roland Legrand beschuldigt und zu einer lebenslangen Haftstrafe in der Strafkolonie Französisch-Guayana verurteilt. Gemeinsam mit dem Fälscher Louis Dega (Rami Malek) fasst er den waghalsigen Entschluss, dem brutalen Gefängnisalltag zu entkommen.
Das ist die wahre Begebenheit hinter „Papillon“
„Papillon“ hat tatsächliche einige wahre Elemente und ist keine rein erfundene Geschichte. Henri Charrière selbst erlebte die dramatischen Ereignisse, die er 1969 in seinem Roman niederschrieb (auf Amazon ansehen). Bis zu seinem Tod im Jahr 1973 beteuerte er, dass diese prägende Lebensphase auf seinen eigenen Erfahrungen basiere. Doch bereits kurz nach Erscheinen des Buches, das heute als Klassiker gilt, wurden erste Zweifel an der Authentizität von Charrières Schilderungen laut.
Bis heute bleibt ungewiss, ob der Franzose den Mord tatsächlich selbst verübt hat oder lediglich einen anderen Täter schützte. Im Jahr 2005 äußerte sich außerdem der ehemalige Strafgefangene Charles Brunier aus Französisch-Guayana und warf dem Autor vor, seine Erzählung basiere nicht ausschließlich auf eigenen Erlebnissen, sondern auf den Geschichten verschiedener Mitinsassen – darunter auch auf seinen eigenen.
Bruniers Lebenslauf weist auffällige Parallelen zur Hauptfigur des Gefängnis-Dramas auf, und selbst die charakteristische Schmetterlings-Tätowierung ziert seinen linken Arm. Es scheint eher so, dass „Papillon“ keine reine Tatsachenschilderung ist, sondern eine Kombination aus Autobiografie und Fiktion.
Die Verfilmung aus dem Jahre 2017 findet ihr im Streaming-Abo bei Netflix. Unsere kino.de Kollegen geben euch außerdem im Trailer einen Einblick in die Verfilmung:
Nicht die erste Verfilmung von „Papillon“
Die Verfilmung mit Rami Malek und Charlie Hunnam ist jedoch nicht die erste Adaption des gleichnamigen Romans. Bereits 1973 setzte Regisseur Franklin J. Schaffner die packende Geschichte filmisch um, lange bevor Michael Noer sie 2017 erneut inszenierte. In der damaligen Version begeisterten Steve McQueen und Dustin Hoffman als ungleiches Duo hinter Gittern das Publikum.
Das Original übt eine weitaus stärkere Wirkung aus als das Remake, was vor allem an Schaffners Fähigkeit liegt, die drückende, schwüle Atmosphäre des beklemmenden Umfelds in Französisch-Guayana auf eine Weise einzufangen, die die Neuverfilmung nicht erreicht. Teilweise wurde sogar an den Originalschauplätzen gedreht, was zur Authentizität und realistischen Darstellung beiträgt.
1974 wurde Steve McQueen für seine Leistung in der Hauptrolle mit einer Golden-Globe-Nominierung ausgezeichnet, und im selben Jahr erhielt Komponist Jerry Goldsmith eine Oscar-Nominierung für seine Filmmusik. Ob „Papillon“ tatsächlich auf einer vorwiegend wahren Begebenheit basiert, bleibt wohl nach dem Tod von Henri Charrière unklar. Dennoch bieten beide Versionen des Films zweifellos spannende und unterhaltsame Einblicke in das Leben im Gefängnis.