In Kommentarbereichen bei Facebook, Twitter und in anderen sozialen Medien liest man immer wieder etwas vom „Passierschein A38“. Was bedeutet das? Und warum soll das so lustig sein?
Der „Passierschein A38“ wird erwähnt, wenn man sich über einen bürokratischen Irrsinn lustig machen oder aufregen will. Man macht damit deutlich, dass man für verschiedene Handlungen, Vorhaben oder etwas anderes zunächst unzählige Formulare ausfüllen und andere bürokratische Tücken überwinden muss. Es weist darauf hin, dass man bei Ämtern manchmal verzweifelt und von einem Mitarbeiter zum nächsten geschickt wird, da sich niemand für das eigene Anliegen zuständig fühlt.
Passierschein A38 aus dem Asterix-Film
Seinen Ursprung hat der „Passierschein A38“ in „Asterix erobert Rom“, der 1976 als Zeichentrick erschienen ist (Asterix-Filme bei RTL+ streamen). Dort muss Asterix mit Obelix an seiner Seite verschiedene Aufgaben von Gaius Pupus hinter sich bringen. Die achte Aufgabe sieht vor, dass man eine „Formalität verwaltungstechnischer Art“ lösen muss.
Der Trailer zum Asterix-Film:
Dafür wird der Passierschein A38 aus dem „Haus, das Verrückte macht“ benötigt. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung, die an normale Ämter erinnert. Auf dem Weg, die eigentlich einfache Aufgabe zu lösen, müssen sie jedoch einige Hindernisse hinter sich bringen. Der Pförtner, den sie nach dem Weg fragen, ist etwa schwerhörig, will aber gleichzeitig nicht, dass man ihn zu laut anspricht. Seine Wegbeschreibung führt ins Leere. Auch Pläne, die an den Wänden hängen, führen Asterix und Obelix nicht ans Ziel. Von einem Beamten werden sie zum nächsten geschickt, da niemand helfen kann oder will beziehungsweise etwas über den benötigten Schein weiß.
Erst als die beiden ihre Strategie ändern und ebenfalls den bürokratischen Wahnsinn in ihrem Denken einbauen, erhalten sie den gewünschten Passierschein A38. So denkt sich Asterix einfach den neuen Passierschein A39 aus, der in einem „Rundschreiben B65 festgelegt“ sein soll. Die unbekannten Papiere verunsichern die Beamten und machen nun sie anstatt Asterix und Obelix verrückt. Um die Lage zu beruhigen, gibt der Präfekt Asterix und Obelix genervt und abgelenkt den gewünschten Schein. Als er das realisiert, wird er selbst verrückt.
Passierschein A38: Meme & PDF-Download
Wie der Passierschein A38 genau aussieht und was dort drin steht, wird nicht gezeigt. Im Netz kursiert ein PDF-Formular mit einem „Antrag für den Passierschein A38“, der von einer angeblichen „Bundesbehörde für Rautavistik“ ausgeben werden soll. Das Formular könnt ihr hier herunterladen, es hat aber nichts mit dem ursprünglichen Schein aus dem Asterix-Film zu tun.
In sozialen Medien wird der Passierschein gerne erwähnt, wenn von lästigen Vorschriften und bürokratischem Irrsinn die Rede ist.
In Zeiten des Corona-Lockdowns ist das Meme um den Passierschein A38 Jahrzehnte nach dem Release des Asterix-Films wieder in den sozialen Medien aufgetaucht. Nachdem die Bundesregierung Ausgangssperren geplant hat, wurde von einigen Social-Media-Nutzern darauf hingewiesen, sich nur noch mit dem entsprechenden Passierschein legal draußen aufhalten zu dürfen.
In „The Witcher 3: Blood & Wine“ gibt es ein Easter-Egg, in dem Geralt den berühmten Passierschein in der Quest „Papierkrieg“ besorgen soll.